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BattleTech 33: Der schwarze Drache

BattleTech 33: Der schwarze Drache

Titel: BattleTech 33: Der schwarze Drache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Victor Milán
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scharfsinnig wie immer, Enkelin.«
In der Schwerelosigkeit zusammenzusacken brachte nicht eben viel. Sie spürte, wie sie dahintrieb, trat mit dem Fuß aus und schwebte dann dicht genug an die Wand heran, um einen zu eben diesem Zweck dort angebrachten Seidengurt zu fassen zu bekommen.
»Ich dachte, wir hätten sie auf Towne fertiggemacht«, sagte sie.
Die Ereignisse auf Towne waren in Cassies Gedanken und Herz noch immer frisch. Der Todesstoß der Caballeros und der Volksmiliz gegen Taisho Jeffrey Kusunoki in Port Howard, der mit Aufständen von Widerstandskräften auf ganz Towne koordiniert gewesen war, hatte den abtrünnigen Truppen der VSDK und der Schwarzen Drachen unter Kusunokis Befehl weh getan. Aber er hatte noch immer fünf Regimenter Bodentruppen, darunter zwei BattleMech-Formationen - die eine bestand aus MechKriegern des Schwarzen Drachen - und ein Luftkampfregiment, das er ihnen entgegenwerfen konnte. Versprengt und angeschlagen waren sie gewesen, und dennoch waren sie selbst nach einer üblen Tracht Prügel in Port Howard den Caballeros in einem unangenehmen Maße zahlenmäßig und in der Bewaffnung überlegen.
Letztlich entschied damals wie immer die Tatsache, daß ein Planet ein weitläufiger Ort ist. Kusunokis sechs Regimenter reichten nicht aus, um Towne gewaltsam zu befrieden, besonders nicht nach der Schlacht um Port Howard. Das einzige, was ihn hätte retten können, wäre die Hilfe von Theodore Kurita gewesen. Daraus entstand ein schlimmes Dilemma: Der Koordinator mußte entweder seinen Verbündeten Davion verraten oder das Draconis-Kombinat in einen Bürgerkrieg stürzen.
Um zu verhindern, daß Onkel Chandys Vetter Theodore diese schreckliche Entscheidung treffen mußte, war das 17. Aufklärungsregiment der Söldner nach Towne geschickt worden. Und es wäre gescheitert, trotz des Sieges, der mit so viel Caballeroblut erkauft war, wenn Jeffrey Kusunoki hätte entkommen können, um seine versprengten Streitkräfte um sich zu scharen. Aber Cassie hatte sich ihm an den Kontrollen von Kali MacDougalls Atlas entgegengestellt.
Seine ehrenrührige Niederlage im Kampf Mech gegen Mech gegen jemanden, der nicht einmal ein MechKrieger war - und noch dazu nur eine Frau -, war von Mariska Savage und dem ISA-Propagandamann Enrico Katsuyama auf dem ganzen Planeten übertragen worden. Genauso Jeffrey Kusunokis anschließender Seppuku, bei dem ihm Cassie als Sekundantin diente.
Die Übertragung demoralisierte die restliche Streitkraft des Schwarzen Drachen, und obwohl es nicht so aussah, als hätte sich Teddy offen in die Schweinerei auf Towne eingemischt, war es dem Kombinat gelungen, den Caballeros ein gewisses Maß an heimlicher Hilfestellung zukommen zu lassen. Als Ernie Katsuyama nach Towne geschmuggelt wurde, brachte er zwei zuvor aufgenommene Holobotschaften mit. Eine, die von niemand anderem als Theodore Kurita stammte, forderte die Invasoren auf, die Waffen niederzulegen, und gewährte jedem, der es tat, volle Amnestie. Das war eine Übertragung an alle Streitkräfte des Schwarzen Drachen.
    Eine zweite Botschaft hatte der Lächler aufgenommen, der darin mit viel Liebe zum Detail erklärte, was denen geschehen würde, die versuchten, die Stellung zu halten, von ihren Familien und Partnern daheim im Kombinat ganz zu schweigen. Sie wurde den abtrünnigen Angehörigen der VSDK und den Befehlshabern des Schwarzen Drachen auf verschiedenen geheimen Wegen überbracht.
    Alles in allem führte all das zu einer verheerenden doppelten LinksRechts-Kombination: eine schockierende Niederlage, gefolgt von der Entehrung und dem Tod des Kommandeurs, Teddys Karotte und Subhashs Stock. Die Schwarzen Drachen fielen in sich zusammen.
    Onkel Chandy lächelte sie an. »Ihr habt zwei Regimenter der Truppen fertiggemacht, die zu rekrutieren und auszubilden der Kokuryu-kai irgendwie gelungen war«, sagte er auf seine heitere Weise, »und dabei habt ihr euch die Ehre, die euch zu verleihen mein Vetter für richtig erachtet hat, weidlich verdient.« Nach einigem Drängen deinerseits, da bin ich mir sicher, dachte Cassie.
»Aber bist du dir bewußt, wie die Yakuza ihre Soldaten nennt?«
    Cassie nickte. Der gebräuchliche Begriff war Kobun wörtlich ›Kinderfiguren‹, ebenso wie das Wort für ›Chef‹, Oyabun, ›Vaterfigur‹ bedeutete. Sie wußte, daß es nicht das war, was Chandy meinte.
»Teppodama.« Geschosse.
    »Genau. Entbehrlich, zum Verbrauch bestimmt, zum gedankenlosen Aufbrauchen. Jetzt waren du und deine Kameraden

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