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BattleTech 33: Der schwarze Drache

BattleTech 33: Der schwarze Drache

Titel: BattleTech 33: Der schwarze Drache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Victor Milán
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erwischt zu haben«, sagte Johnny Tchang. Er hielt ihr die Blumen hin. »Es tut mir leid, und die hier wollte ich Ihnen als eine Art Zeichen dafür überreichen, daß ich auf einen möglichen Neuanfang hoffe.«
Sie nahm den Strauß vorsichtig, als erwarte sie, daß darin ein Stechinsekt verborgen sei. »Danke«, sagte sie unsicher. »Es ... es tut mir leid, daß ich Sie geschnitten habe.«
Vanity wandte sich ab und stapfte die Stufen wieder hinauf, pflügte durch ihr Gefolge hindurch wie ein Mech durch eine Schafherde. Eine ihrer kleinen Anhängerinnen kicherte hinter ihrem Rücken. Vanity blieb stehen, drehte sich um, verbrannte sie mit einem einzigen Blick zu Asche und ging weiter. Ihre anderen Anhänger zogen sich von dem Opfer zurück, als sei es radioaktiv.
Johnny, dem der Rückzug des auffälligen Kapitäns ebenso entgangen war wie ihre Existenz im allgemeinen, sah Cassie an und schüttelte den Kopf. »Ich verstehe, warum Sie getan haben, was Sie taten. Und Sie haben mir keinen bleibenden Schaden zugefügt, auch wenn Migaki sama einen ziemlichen Schock bekam, als er von dem Kratzer hörte. Ich habe mich gefragt, ob Sie zum Abendessen heute noch frei sind. Man sagte mir, Sie hätten die Stadt ziemlich gut ausgekundschaftet. Ich hoffte, Sie würden vielleicht ein gutes Restaurant kennen, in das mich unsere Gastgeber vielleicht nicht unbedingt führen würden. Sie haben recht übertriebene Ansichten von meinen Erwartungen und reißen sich ein Bein aus, um ihnen gerecht zu werden.«
»Nun, danke, Mr. Tchang, aber ich muß arbeiten ...«
»Cassie, kann ich mal einen Augenblick mit dir reden, Schatz?«
Cassie unterdrückte ein Stöhnen. Das war die Person auf Luthien, von der sie jetzt am allerwenigsten ertappt werden wollte.
»Entschuldigen Sie mich einen Augenblick«, sagte sie zu Tchang. Sie wandte sich um und ging hinüber zu der Stelle, wo Kali MacDougall, wieder ganz in Schwarz gekleidet, an einer Wand lehnte.
»Hi, Kali.«
»Du klingst wie ein Schulmädchen, das dabei erwischt wurde, wie es Plastiksprengstoff unter den Stuhl seines Mathelehrers klebt. Du fühlst dich doch nicht etwa schuldig, oder?«
»Schuldig? Wieso schuldig? Du weißt, daß ich mich nie schuldig fühle, ich ...«
»Und du bist nur dann um Worte verlegen, wenn du Angst hast. Du denkst doch nicht etwa daran, Mr. Groß, Dunkelhaarig und Charismatisch da drüben abzuweisen, oder?«
»Naja ...«
»Abgesehen von der Tatsache, daß Vanity dich dann wird töten wollen, denn so wie sie aussah, will sie das jetzt schon, wirst du die Frauen des 17. Aufklärungsregiments in einen rasenden Lynchmob verwandeln. Wenn du mit Johnny Tchang ausgehst, wirst du alle eifersüchtig machen. Wenn nicht, werden sie dich alle unverhohlen hassen. Alle - selbst die Jungs - werden einen heftigen Selbstbewußtseinskick kriegen, wenn Johnny eine von uns ausführt.«
»Warum gehst du dann nicht mit ihm aus?«
»Weil er nicht mich gefragt hat, Püppi. Schau, Cass, es ist wie immer deine Sache. Aber der Junge scheint dich zu mögen, sieht nicht übel aus, und es gibt zumindest eine meßbare Wahrscheinlichkeit, daß er nicht völlig lebensuntauglich ist, auch wenn er Schauspieler ist. Außerdem drehst du wegen dieser Yak-Kriegssache sowieso gerade hohl. Wenn ich du wäre, würde ich aufhören, mich so abzurackern und zu leben anfangen.«
Cassie seufzte. »In Ordnung.« Sie ging hinüber, wo der Schauspieler wartend dastand, die Hände in den Taschen.
»Danke, Mr. Tchang«, sagte sie. »Ich würde Ihr Angebot gerne annehmen. Wollen wir?«
Sie wandte sich halb um, bot ihm den Arm. Nach kurzem Zögern grinste Johnny Tchang und ließ seine Hand hindurchgleiten.
Die umstehenden Caballeros applaudierten. Die beiden Sewanuki folgten im Kielwasser des Paars.
Als sie Arm in Arm durch die Fronttür gingen, sagte Cassie aus dem Mundwinkel: »Unter einer Bedingung.«
»Und die wäre?« fragte Johnny gleichermaßen diskret. »Wir hängen die sprechenden Muskelberge ab.« »Glauben Sie, das können wir?« »Wenn Sie dazu bereit sind«, antwortete sie, »weiß ich, daß wir es können.« Er grinste.
    »Irgendwie habe ich das Gefühl, Sie schon sehr gut zu kennen«, sagte Johnny Tchang und goß aus einer grünen Flasche Rotwein ein. Das Restaurant war klein, gedämpft beleuchtet und voll. Die Unterhaltung war ebenfalls gedämpft. Die Tischdecken waren rot-weiß kariert.
    Cassie versteifte sich. »Warum sagen Sie das?«
»Ich habe mir nichts Böses dabei gedacht, Leutenient«, sagte er,

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