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BattleTech 33: Der schwarze Drache

BattleTech 33: Der schwarze Drache

Titel: BattleTech 33: Der schwarze Drache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Victor Milán
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wäre nicht klug, sich ihnen auszusetzen.«
Franklin Sakamoto grinste schief. »Weisheit gehört zu den Tugenden des Drachen. Ich bin in Ihrer Hand.«
Oda Hideyoshi grinste erneut. »Braver Junge.« Er schlug Sakamoto auf die Schulter. »Dann kommen Sie. Sie werden es nicht bereuen. Wir werden dafür sorgen, daß man Sie in der Villa entsprechend unterhält.« »Die Monde sind heute nacht sehr schön, Theodore sama«, sagte der alte Mann. Er war klein, kugelbäuchig, säbelbeinig und hatte einen schmuddeligen Bart und gelichtetes Haar. Aber seine Brust und seine Schultern waren breit und fest; in seiner knurrigen Stimme lag Kraft, seine Augen glitzerten jung.
»So ist es, alter Freund«, sagte Theodore Kurita. Sie standen an einem Felsblock, den der Wind zu einer zusammengekauerten Form geschliffen hatte, die an einen Vogel erinnerte, der gleich losfliegen wollte. Ein Koordinator aus grauer Vorzeit hatte ihn in den Kiyomori-Bergen persönlich ausgewählt und hierher bringen lassen, in den Garten des Einheitspalastes. Im Licht des grünen Orientalis und des blauen Tsu Shima warf er rosa- und orangefarbene Schatten auf den frisch gerechten weißen Sand.
Die beiden Männer schritten über die Basaltpflastersteine dahin, die in gut berechneten, aber unregelmäßig wirkenden Abständen angebracht waren und Spaziergänger zwingen sollten, aufmerksam zu gehen und so all die subtile Schönheit des Gartens in Ruhe zu bewundern.
Eine Zeitlang teilten sie sich die Stille von Freunden, die sich beieinander wohl fühlen. Eine importierte Nachtigall sang in einem einheimischen Trilanderbusch, dessen dicke Blätter die Luft mit einem exotischen Aroma erfüllten. Nachts waren motorgetriebene Fahrzeuge aus der Umgebung des Palasts verbannt, und deshalb war die Nacht ruhig mit Ausnahme einiger Musikfetzen, die aus gelb erleuchteten Wohnungen herüberdrangen, die die vielstöckige schwarze Struktur des Palastes umgaben. Nur diese fernen Geräusche, die von der Straße draußen hereingeweht wurden, konnten die hohen Mauern des Palasts durchdringen, die sowohl mit Bewegungsmeldern als auch mit Glasscherben auf den Kronen versehen waren. Aus der Ferne ertönte das Knallen von den Feuerwerkskörpern irgendwelcher vorzeitiger Feiern.
Vielleicht waren es auch Schüsse von Handfeuerwaffen. Theodore sah seinen Gefährten an. Hiroo Yamaguchi war der gefürchtete Oyabun der Yakuza Luthiens und vertraut mit dem Geräusch von Schüssen auf den Straßen.
Als hätte er die Richtung gespürt, die die Gedanken des Koordinators einschlugen, und wollte sie ändern, sagte der stämmige Mann: »Ich habe ein Geschenk für dich, Tono.«
»Aber ich habe erst in einer Woche Geburtstag, Yamaguchi san .«
Yamaguchi grinste. Er war ein Mann, der berühmt war für seine gutturalen Laute und das Rollen seiner Ringerschultern. Es war nicht so, daß er nicht beredt gewesen wäre, nur wirkte er mit seinem Grunzen und Achselzucken besonders vertraut.
Er hielt eine schwarze Plastikschachtel hoch, klein und flach. Mit rissigem Daumennagel drückte er einen Knopf. Winzige grüne und gelbe Lichter jagten einander quer über den Gegenstand. Der weiche Klang einer Klarinette stieg daraus auf wie Rauch.
»Nan da yo!« rief Theodore aus. »Was zum Teufel ist das! Das kann nicht sein.«
Der Alte lächelte und überreichte ihm das Abspielgerät. »Was glaubst du, was es ist?«
Der Koordinator drehte das Geschenk staunend in den Händen. »Ich glaube, das sind Les Hoffman und seine Tragic Band, und ich glaube sie spielen ›April Morn‹.«
»Und was ist daran so unmöglich?«
»Ich dachte, es gäbe davon keine Aufnahmen mehr. Ich suche das Stück seit fast zwanzig Jahren.«
Es war natürlicher Jazz aus dem fünfundzwanzigsten Jahrhundert, der im Lyranischen Commonwealth entstanden war, auch wenn Hoffman von Atreus in der Liga Freier Welten stammte. Theodore hatte den Geschmack dafür entwickelt, als er eine Sammlung von Aufzeichnungen erbeutete, nachdem er im Dezember 3028 die Dritte Lyranische Garde zum Rückzug von der Wega gezwungen hatte. Er hatte sie zwar jahrelang mit sich herumgeschleppt - und erweitert -, doch solche Schätze überstanden ein Soldatenleben selten. Dieser war bei einem hastigen Rückzug von Exeter verlorengegangen, als der Fuchs Hanse Davion Theodores Köder schluckte und seine Vierte Davion-Garde auf die Welt schickte, wodurch er im Krieg von 3039 jenen Gegenschlag auslöste, der als Operation Orochi bekannt wurde.
Theodore hatte seit damals seine

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