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BattleTech 33: Der schwarze Drache

BattleTech 33: Der schwarze Drache

Titel: BattleTech 33: Der schwarze Drache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Victor Milán
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Sammlung wieder aufgebaut und sogar erweitert. Aber er hatte nie an eine neue Aufnahme von Hoffmans weithin unterschätztem ›April Morn‹ herankommen können, das von Kennern als Kronjuwel der kurzlebigen Bewegung geschätzt wurde.
»Tetsuhara sensei lehrte mich, nie Fragen zu stellen, deren Antworten ich nicht erfahren wollte«, sagte er, »deshalb werde ich nicht fragen, wo du das hier aufgetrieben hast, alter Pirat.«
Die Alte Katze machte ein Geräusch wie Kiesel, die in einem Zementmischer durchgerührt werden. »Deine Weisheit ehrt deinen Lehrer.«
»Danke, Yamaguchi san . Du weißt, wie wertvoll mir dieses Geschenk ist. Aber warum heute nacht? Ich habe erst in fast einer Woche Geburtstag.« Und wie froh ich sein werde, wenn er vorbei ist.
»Mujo«, sagte der alte Yakuza achselzuckend und meinte die Vergänglichkeit des Lebens.
Theodore schnitt eine Grimasse. Er wußte um den Bandenkrieg, der in den Nebengassen seiner Hauptstadt tobte. Aber sein Abkommen mit der Seimeiyoshi-rengo, dem Bund der Yakuzabanden, war eindeutig: Solange die Unterwelt in den eigenen Reihen für Ordnung sorgte, mischte sich der Koordinator nicht in ihre Angelegenheiten ein.
Und dennoch, dachte er, geht es hier um Freundschaft, nicht um Politik. »Ein schlechter Herr, wer die Interessen seiner Untergebenen vernachlässigt«, sagte Theodore, »oder der glaubt, Giri sei ein einschneidiges Schwert.«
»Der Weg des Oyabun ist dornig«, entgegnete Yamaguchi. »Man darf nie jemanden offen bevorzugen.«
»Kimochi ga tsujita.« Ich verstehe die Empfindung. Theodore erinnerte sich nur allzu gut des Hangs seines Vaters, Speichellecker zu bevorzugen und seinen eigenen Sohn zu benachteiligen. Mit einem Gefühl innerer Unruhe dachte er an den Sohn, den er heute hatte festnehmen lassen.
Nicht festnehmen, sagte er sich. Zu seinem eigenen Besten internieren. Sofort schämte und ärgerte er sich über sich selbst, weil er sich so ungeschickt selbst zu betrügen versuchte.
»Außerdem«, fuhr der Alte fort, »kann man seine Untergebenen zwar wie seine eigenen Kinder lieben, doch am Ende müssen sie danach beurteilt werden, wie sie dem Uchi dienen. Ist es nicht für alle am besten, wenn einer, der sein eigenes Gewicht nicht tragen kann, beschnitten wird wie ein welker Ast statt gestützt zu werden, damit er den fruchtbareren Ästen Nahrung wegnehmen kann?«
Als Antwort wies Theodore auf einen stämmigen, knorrigen Faldamonbaum am Weg, dessen Stamm einen halben Meter über den Boden aufragte, ehe er sich verzweigte, und dessen Äste dick waren wie ein Männerbein und parallel zum Boden verliefen, ehe sie steil nach oben abknickten. Ein Zweig wurde von einem diskreten Spalier gestützt.
Yamaguchi lachte. Es war ein kühnes, brüllendes Gelächter. Wer sich penibel mit Fragen der Etikette befaßte, hätte es prahlerisch oder vulgär finden mögen, überhaupt nicht basho-gara, den Umständen entsprechend. Theodore fand das Lachen seines alten Freundes als so elementar wie Wind und Regen.
»Wenn die Welt da draußen doch nur so einfach wäre wie unsere japanischen Gärten, Theodore sama !« erklärte der alte Gesetzlose.
»Aber ist das Beschneiden eines fruchtbaren Zweiges nicht das Markenzeichen eines unfähigen Gärtners?« fragte Theodore leicht verzweifelt. Er fühlte sich erschöpft, dieses Spiel ekelte ihn an, genau wie die Beschränkungen, in die er verwickelt war, die sich wie unzerreißbarer Seetang von Luthiens Silbersee sich um die Beine eines Mannes legten, der alles in allem eine der mächtigsten Persönlichkeiten der gesamten Inneren Sphäre war. Er konnte seinem Freund nur helfen, wenn dieser ihn um Hilfe bat. Bis ins Mark spürte er das Bedürfnis nach Schlaf, den ihm die Vorwürfe seines toten Vaters in seinen Träumen vorenthielten.
Yamaguchi lächelte. Sein zerschlagenes altes Gesicht sah im doppelten Mondlicht glückselig aus. »Nur der Drache währt ewig, Theodore sama .«
Theodore öffnete den Mund. Ehe er noch antworten konnte, verbeugte sich der alte Yakuzaführer vor ihm und ging ruhigen, aber entschlossenen Schrittes davon in die duftgeschwängerte Nacht.
    Am nächsten Morgen schlug an einem ganz anderen Ort als in den duftenden Palastgärten von Imperial City ein Tablett mit dumpfem Plastikklappern auf einen Restaurantboden, unmittelbar gefolgt vom Klirren schmutzigen Geschirrs, das auf den Fliesen zerschellte. Die Köpfe der Gäste wandten sich von ihren Reisbällchen und Hummus ab. Der große Mann im grellen Jackett, dessen Hals

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