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BattleTech 33: Der schwarze Drache

BattleTech 33: Der schwarze Drache

Titel: BattleTech 33: Der schwarze Drache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Victor Milán
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löste sie mit dem Daumen den Verschluß ihrer Waffe, während sie sprach, öffnete die Trommel, steckte die leeren Hülsen ein und lud ihre Waffe nach. Die Raserei war wie Sprengstoff in ihr, in weißglühenden Wogen.
Sie ging rasch zum Leichnam der Frau hinüber, die sie hierhergeführt hatte und stellte fest, daß sie noch atmete. Ihre Augen sahen zu Cassie mit mehr Leid als Schmerz auf. »Sadat«, flüsterte sie, und ihr Kopf kippte zur Seite.
Cassie verbrachte keine Zeit damit, nach dem Puls zu tasten. Der Partner der blonden Spionin mußte jede Minute hier sein. Sie sah sich um, sah, daß die Pistole der Metsuke zum Glück leer war und am Boden lag, verkrampft in der Hand der toten Frau, und ging dann zur Tür hinaus.
Im Vorbeigehen trat sie Blondie in die Rippen. »Nutte.«
Der Korridor war leer. Von der Fassade des Gebäudes her konnte Cassie leise Geräusche hören wie von Ratten - irgend jemand versuchte, sich unauffällig zu bewegen. Die blonde Agentin war schneller gelaufen als ihre Rückendeckung. Es gab eine Hintertür. Cassie fand sie und war verschwunden.
15
    Landungsschiff Garryowen, Takashi-Kurita-Gedächtnisraumhafen Imperial City, Luthien
Militärdistrikt Pesht, Draconis-Kombinat
25. Juni 3058
»Chu-sa Sakamoto?«
    Der hochgewachsene Mann, der gerade die Tasche mit seiner Ausrüstung schulterte, hielt inne. Sein schwarzes Haar war zu einer wirren Mähne geschnitten. Trotz der Narben, die sein gebräuntes Gesicht übersäten, sah er jünger aus, als er war, nämlich Ende dreißig. Seine Augen waren blau und wachsam.
»Hai«, sagte er.
    Wie er trugen die drei Männer, die den Ausstiegsbereich des Landungsschiffs betreten hatten, die einfache Uniform eines MechKriegers. Die beiden äußeren waren junge Männer mit sehr aufrechtem Gang und Handfeuerwaffen im Holster. Der mittlere der drei war ein Chow-Chow von einem Mann mit dichten schwarzen Augenbrauen. Er war es auch, der gesprochen hatte.
    »Ich bin Sho-sho Oda Hideyoshi«, sagte der ChowChow. »Ich befehlige die Otomo. Ihr Vater hat mich gebeten, Sie in seinem Namen zu grüßen.«
Franklin Sakamoto verneigte sich. »Es ist mir eine Ehre, Ihre Bekanntschaft zu machen, Sho-sho. Ihr Ruf eilt Ihnen voraus.«
»Wie der Ihre Ihnen. Ihre Erfolge gegen die Clans sind im DraconisKombinat nicht allgemein bekannt, aber ich hatte das Vergnügen, die Berichterstattung zu verfolgen, und zwar seit Ihren Tagen beim SomersetEinsatzregiment.«
»Ich diene dem Drachen so gut ich kann, Hideyoshi sama.«
»Ihr Vater läßt sein Bedauern übermitteln, daß er Sie nicht persönlich treffen konnte. Er ist sich jedoch sicher, daß Sie verstehen werden, daß der Druck der Reichsgeschäfte ihm das nicht erlaubt.«
»Aber ja.«
»Bitte erlauben Sie meinem Mitarbeiter, Ihre Tasche zu tragen.«
Sakamoto zögerte, nickte dann aber. Einer der bewaffneten Otomo trat vor und schulterte die Tasche.
»Darf ich fragen, wohin wir gehen?« fragte Sakamoto.
»Natürlich. Ich habe Anweisung, Sie zu einer Villa direkt vor der Stadt zu begleiten, mit Blick auf den Katsura-Fluß. Eine hervorragende Lage, recht abgeschieden.«
Er gestikulierte mit einer quadratischen Pranke, die mit kleinen weißen Narben übersät war, die seine langjährige Vorliebe für Kenjutsu -Training mit Blankwaffen verriet. »Bitte.«
Sie begannen, die Rampe hinunterzugehen. Die Sonne sank westlich der Stadt in Richtung der Hügel. Das Licht war merkwürdig kraftvoll, wie es das oft vor der Dämmerung ist, so daß alles, worauf es fiel, zu leuchten schien. Ein Schwebefahrzeug wartete am Fuße der Rampe.
»Sie werden es in der Villa bequem haben, aber sie werden die nächsten paar Tage dort festgehalten werden. Sicherheit.«
Sakamoto verzog das Gesicht. »Glaubt mein Vater, ich könne nicht selbst auf mich aufpassen?«
Hideyoshi grinste. »Es ist keine Schande, bewacht zu werden, junger Mann; ansonsten gäbe es mein Regiment nicht. Nur wenige Personen im Kombinat würden die Hand gegen den Koordinator erheben, und er ist noch immer ein vortrefflicher Krieger. Aber ihm ist noch nie der Gedanke gekommen, die Otomo aufzulösen.«
Er blieb am Fuße der Rampe stehen. »Sie haben auf alle Thronansprüche verzichtet. Dennoch können Sie die Tatsache Ihrer Herkunft nicht verleugnen. Sie tragen zwar den Namen Kurita nicht, aber viele der Verantwortlichkeiten, die mit diesem Namen einhergehen. Es gibt immer Unzufriedene, Männer, die Sie vielleicht als Waffe gegen den Koordinator einsetzen wollen, und sie sind mächtig. Es

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