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BattleTech 36: Blindpartie

BattleTech 36: Blindpartie

Titel: BattleTech 36: Blindpartie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Loren Coleman
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Cäsar keinen Augenblick.
    Zufrieden, daß alle im Flur sich schnell wieder ihren eigenen Angelegenheiten gewidmet hatten, wirbelte O'Reilly zu St. Jamais herum, die Zähne gebleckt und die leuchtendgrünen Augen wütend aufgerissen. »SunTzu Liao ist auf Canopus IV«, stellte er eisig fest, und erwartete offensichtlich eine Erklärung.
    St. Jamais senkte den Blick auf die Berichte des Ordens, die er noch Sekunden zuvor studiert hatte, und beendete den Abschnitt, bei dem er unterbrochen worden war. Es war nur einer der zahlreichen Berichte über die zur Grenze des Magistrats Canopus umgeleiteten Söldnereinheiten. Offensiv ausgerichtet. Klein, aber sehr beweglich. Spezialisten für Infiltration, ausgedehnte Überfälle, Rettungsaktionen. Als er wieder aufsah, betrachtete er die drohende Haltung des Cäsars und zeigte deut
    lich, wie wenig Eindruck er damit auf ihn machte. »Ich weiß«, sagte er, und widmete sich wieder dem Bericht. Letzter Posten New Home.
    »Sie wissen davon? Und was haben Sie deswegen unternommen?« fragte O'Reilly.
St. Jamais zog den Stapel Berichte in die Mitte des Schreibtischs und lehnte sich im einzigen Sessel des Büros zurück. Er stützte einen Ellbogen auf die Armlehne und legte das Kinn zwischen Daumen und Zeigefinger der Hand. Einen Augenblick lang spielte er mit dem Gedanken, aufzustehen. Immerhin hatte der Cäsar ihm dieses kleine Büro überlassen, weil St. Jamais' Mission es ihm unmöglich machte, sich in der HPG-Anlage von Blakes Wort einzurichten. Präzentor Alphard war zwar Mitglied der Toyama, aber Demona Aziz hatte St. Jamais angewiesen, für den Fall eines Problems höchste Vorsicht walten zu lassen. Aus demselben Grund hatte sie Astrokazy zum Stützpunkt für die Operation gewählt statt einer stark von Blakes Wort beeinflußten Grenzwelt.
Und wenn etwas schiefgeht, opfert sie mich dem Ersten Bereich. St. Jamais gab sich in dieser Hinsicht keinen Illusionen hin. Wenn nötig, würde ihn Demona als Renegaten abstempeln und vernichten lassen - um ihre eigene Stellung zu retten. So lauteten die Spielregeln. Wäre ich es nicht, wäre es jemand anders. Aber ich werde Erfolg haben, wo ein anderer versagen würde. Und wenn Demona zur Prima gewählt wird, werde ich an vorderster Stelle ihrer Anhänger stehen und auf den Tag warten, an dein sie gezwungen ist, abzutreten.
Und je mehr er sowohl die Risiken bedachte, die er einging, wie auch die potentielle Belohnung, desto weniger Lust bekam er, Sean O'Reilly zu ertragen. Nicht nur das, er schöpfte ein gewisses Vergnügen aus der Bittstellerhaltung des Herrschers der Marianischen Hegemonie. »Was erwarten Sie von mir?« fragte er schließlich gelassen, während er O'Reilly in die Augen sah.
O'Reilly wand sich unbehaglich. Offensichtlich war er es nicht gewohnt, verbal in die Enge getrieben zu werden. Der Mann war die skrupellose Ausnutzung seiner Macht gewohnt, und es irritierte ihn sichtlich, daß sich Blakes Wort - und St. Jamais im besonderen nicht einschüchtern ließ. »Hören Sie«, erwiderte er in ruhigerem Ton. »Sun-Tzu Liao hat größere Investitionen in der Hegemonie getätigt, ebenso wie Thomas Marik. Liao kann sogar damit rechnen, später die Herrschaft über die Liga Freier Welten zu übernehmen, falls aus dieser Hochzeit mit Isis Marik jemals etwas wird. Ich muß wissen, ob dieser Besuch auf Canopus IV eine Verschiebung seiner Loyalitäten bedeutet.«
St. Jamais' Kichern war eiskalt. »Machen Sie sich Sorgen über die kleinen Beweisstücke für eine Verwicklung nicht nur der Liga Freier Welten, sondern auch der Konföderation Capella, die Ihre Leute nach den Überfällen zurückgelassen haben?«
O'Reilly nickte. Das Humoristische an dieser Situation entging ihm völlig. »Es wäre überhaupt nicht gut, wenn plötzlich Liao-Truppen an der canopischen Grenze auftauchen würden. Ganz davon abgesehen, daß die Liga Freier Welten unser Hauptabnehmer für Germanium ist. Und das ist kein Luxusgut, das sie sich leisten kann, mit einem plötzlichen Embargo zu belegen. Sie braucht es - Teufel, jeder braucht es - für den Sprungschiffbau.«
»Und sie könnte zu dem Schluß kommen, daß es einfacher wäre, Ihnen das Germanium wegzunehmen, als mit einem Mann Geschäfte zu machen, der sie auf eine derartige Weise ausnutzt. Sie kannten die Risiken von Anfang an«, erinnerte ihn Cameron. »Und jetzt ist es etwas spät für eine Trennung.« Das offenkundige Unbehagen seines Gegenüber ließ ihn lächeln. Dann lehnte er sich vor, die

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