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BattleTech 36: Blindpartie

BattleTech 36: Blindpartie

Titel: BattleTech 36: Blindpartie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Loren Coleman
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einem seiner Leibwächter zu, der sich auf den Weg machte, den Befehl weiterzugeben. Als sich der Kanzler zu den Centrellas umdrehte, hatte er Miene und Stimme wieder in der Gewalt. »Die Nachricht geht noch heute abend an die Himmelswanderer ab. Ich werde an Bord des Landungsschiffs Perle der Wahren Weisheit bleiben, bis sie zurückkehrt.« Er lächelte. »So einfach ist es, Magestrix. Bei der Stärkung, die ich Ihrer Nation bieten kann, wird, was ich erbitte, lächerlich gering erscheinen.«
Du lernst schnell, Sun-Tzu. Das gebe ich zu. Aber jetzt habe ich eine potentielle Bedrohung meiner Welt und Sicherheit und gleichzeitig einen der Verhandlungsposten aus dem Spiel genommen. »Und das wäre?« fragte sie, in einem Tonfall, der glauben ließ, sie plane, seine Bitte auf der Stelle zu gewähren.
»Etwas, das unser beider Nationen dient. Ihre Truppen brauchen Erfahrung in den durch die modernen Waffensysteme erforderlichen neuen Gefechtstaktiken. Ich benötige Truppen, die mir zurückzuerobern helfen, was das Vereinigte Commonwealth meinem Reich vor fast dreißig Jahren gestohlen hat.«
Emma Centrella verbarg ihre Gedanken sorgfältig vor dem stechenden Blick des jungen Liao. Du hast die Jahre und das Auftreten eines Mannes, Sun-Tzu. Aber ungeachtet der Stärke deiner Konföderation Capella oder deiner jüngsten Leistungen bist du ein Kind in der Politik der Inneren Sphäre. Du spielst mit Intrigen, die dir keinen echten Vorteil verschaffen, und du verrätst deine Absichten viel zu schnell. Trotzdem bietest du mir, was ich brauche - obwohl das allein schon Grund genug für mich ist, dir zu mißtrauen. »Wir haben einen Empfang zu Ihren Ehren vorbereitet«, kündigte sie schließlich an und erhob ihre Stimme, so daß sie wieder im ganzen Saal zu verstehen war. Sie genoß das kurze Aufblitzen der Enttäuschung in SunTzus Augen, ließ sich aber nicht anmerken, daß sie es gesehen hatte. »Oder sollte ich sagen, zu Ehren des capellanischen Botschafters. Aber Ihre Anwesenheit wird unsere Artisten zu noch größeren Leistungen anspornen.«
Fast, als hätte sie ihre Gedanken gelesen, stand Naomi auf und trat einen kleinen Schritt vor. Emma lächelte ihrer Tochter zu. »Da Sie nicht in Begleitung Ihrer Verlobten, Isis Marik, gekommen zu sein scheinen, wäre es eine Ehre für meine Familie, wenn Sie Naomi gestatten würden, als Ihre Begleiterin aufzutreten.«
Sun-Tzus warmes Lächeln und die respektvolle Verbeugung vor Naomi schienen höflich genug, aber Emma bemerkte ein erneutes Zusammenzucken bei der Erwähnung Isis Mariks. »Es wäre mir eine Ehre, Lady Centrella.«
Naomi trat augenblicklich vor und beendete SunTzus Audienz bei der Magestrix. »Kanzler«, erwiderte sie seine Verbeugung. Sun-Tzu bot ihr den Arm, den sie auch pflichtbewußt nahm.
Emma Centrella bemerkte den Ausdruck der Erleichterung auf dem Gesicht der für den >capellanischen Botschafter< ausgewählten Kurtisane, als sie sich lautlos zurückzog und durch eine Seitentür verschwand. Während Sun-Tzu Naomi zum Hauptausgang führte, blieb die Magestrix wie in Gedanken versunken sitzen. Erst, als die Türen sich hinter den beiden geschlossen hatten und sie mit ihren Wachen allein war, gestattete sie sich ein Lachen und stand auf.
Du willst die Magistrats-Streitkräfte mieten wie eine Söldnerkompanie. Ein Moment des Nachdenkens, dann korrigierte sie sich. Nein, wie eines deiner Kriegerhäuser. Ein wagemutiger Plan, Sun-Tzu.
Ein breites Lächeln trat auf Emmas Gesicht, und sie ging zur selben Seitentür, durch die sie rechtzeitig auf dem Empfang eintreffen würde, um den Kanzler anzukündigen. Möglicherweise werde ich sogar eines Tages meine Zustimmung dazu geben. Aber du bist immer noch ungeduldig, und bevor du abreist, werde ich dich wieder dafür bezahlen lassen.
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Großer Senat, Neu-Rom
Alphard, Marianische Hegemonie
     
11. Mai 3058
    Cäsar Sean O'Reilly stürmte durch die halboffene Tür und schlug sie mit solcher Wucht hinter sich zu, daß die große Glasscheibe klapperte. Die goldenen Buchstaben auf dem Glas waren von innen nur in Spiegelschrift zu sehen, ließen sich aber leicht als Kommu nikationsbüro entziffern. Demipräzentor Cameron St. Jamais beobachtete, wie der stämmig gebaute Herrscher der Marianischen Hegemonie durch die Scheibe zurückblickte und den Flur absuchte. Selbst hier, in einem der hinteren Korridore des Großen Senats von Alphard, dem Amtssitz der Legislative für die gesamte Marianische Hegemonie, entspannte der

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