BattleTech 37: Loyal zu Liao
Sarna uns Verstärkungen schicken und die Gelegenheit gleich dazu nutzen, einen Schlag gegen Sarmaxa oder gar gegen Randar zu führen.« Fallons Gesicht leuchtete bei dem Gedanken auf. »Wäre das nicht ein schönes Geschenk für unsere Kriegerhaus-Freunde, ihr Heim in Schutt und Asche und unter der Regierung der Souveränität Sarna zu finden, wenn sie zurückkehren?«
Bartlett fühlte, wie er langsam die Geduld verlor. Er brauchte eine klare Aussage, bevor Fallon den Raum verließ, oder er würde nie eine bekommen. »Solche Spekulationen sind mir zu hoch, General. Aber wir sollten eine Woche oder mehr im Feld überstehen können, dann können wir zur Stadt zurückkommen und uns wieder eingraben. Das wäre sicherlich Zeit genug, bis Verstärkungen auf dem Planeten eintreffen können, und dann wird sich Hiritsu zurückziehen müssen.«
Tatsächlich bezweifelte Bartlett, daß es mehr als zwei Tage dauern würde, seine Pläne auszuführen. Sobald Terry Chan ihren Bataillonskommandanten und einige seiner engsten Anhänger ausgeliefert hatte, wäre Bartlett in einer Position, das Kriegerhaus vollkommen zu zerquetschen. Und er würde sicherstellen, daß jeder erführe, wer das getan hat. Nicht Cyndi Fallon, das war mal sicher. Karl bezweifelte, daß die Generalin das Ende der Kampagne erleben würde.
Wenn Terry Chan spezielle Ziele anfordern konnte, gab es keinen Grund, warum nicht auch er...
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Jinxiang Hafenterminal 5 Süd
Distrikt Tarrahause, Kaifeng
Souveränität Sarna, Chaos-Marschen
26. Juli 3058
Aris stand über der bewußtlosen Wache im Schatten des Hauptlagerhauses und rieb sich den geprellten Knöchel der linken Hand. Sein Handkantenschlag war nicht genau genug gezielt gewesen und streifte den Helm des Infanteristen. Er mußte danach noch einen Tritt nachsetzen, bis der Mann endlich am Boden lag. Aris schätzte sich glücklich, daß kein Alarm geschlagen wurde.
Das Hiritsu-Sammelgebiet zu infiltrieren, war leichter gewesen, als er gedacht hatte. Er kannte Ty Wu Non gut genug, um anzunehmen, daß der Bataillonskommandant von der Standardmilitärdoktrin des Hauses Hiritsu nicht abweichen würde. Die Infanteristen waren in einem Perimeter drei oder vier Kilometer außerhalb postiert worden. Unterstützt wurden sie von einer Mechpatrouille, die nicht mehr Mechs als eine Lanze umfaßte. Sobald Aris da durch war, mußte er nur noch mit den Patrouillen am Hafenterminal fertigwerden.
Und der Leibwache des Bataillonskommandanten. Aris hatte seinen Spuk ein drittes Mal unter Wasser versteckt. Er war sechs Kilometer stromaufwärts in den Fluß gestiegen, um auf der sicheren Seite zu sein, und war genau wie im See Ch'u Yuan aus dem Cockpit ausgestiegen. Mit dem einzigen Unterschied, daß er diesmal seine Markierungsschnur an einem Baum am Ufer festgebunden hatte. Wenn nicht eine der Fußpatrouillen buchstäblich über das Seil stolperte, würde der Mech nicht entdeckt werden, da war er sich sicher. Dadurch, daß er in der Lage gewesen war, den Weg der Patrouillen und den Standort der Wachen erst im umgebenden Dschungel und dann innerhalb des Hafenterminals richtig vorherzusagen, konnte er sich jetzt eine Verschnaufpause leisten. Jeder gut trainierte Hiritsu-Krieger konnte vermutlich jederzeit die Standardsicherheitsmaßnahmen unterlaufen. Es wurde nur nicht als Möglichkeit betrachtet, daß sich ein HiritsuKrieger je gegen das Haus stellen würde.
Die Gefahr von Routinen und Traditionen, dachte Aris. Ihnen war Haus-Meisterin Virginia York zum Opfer gefallen. Vorausgesetzt, daß er Ty Wu Non von der Bedrohung in seinem eigenen Haus überzeugen konnte, erwartete Aris in dieser Hinsicht viele Veränderungen. Er mochte gar nicht daran denken, was dies Haus Hiritsu antun konnte, seiner Familie. Wenn er nur Ty Wu Non erreichte, bevor ein Alarm ausgelöst wurde. Dann gäbe es vielleicht einen Weg, die Wunde zu heilen, bevor sie zu schwären begann.
Aris zog die Wache zu der Lagerhauswand rüber, wo ein paar leere Fässer standen, und verstaute den Bewußtlosen dahinter. Das war das erste wichtige Problem der Nacht. Aris stand jetzt unter Zeitdruck. Er mußte den Bataillonskommandanten erreichen und ihn überzeugen zuzuhören, bevor die Wache entdeckt wurde, erwachte oder sich nicht rechtzeitig bei dem Kameraden meldete.
Aris gab sich zehn Minuten.
Die großen Tore an der Vorderseite des Lagerhauses waren beiseite geschoben worden, damit die Kühle der tropischen Nacht eindringen konnte. Licht überflutete den
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