BattleTech 37: Loyal zu Liao
Kugel, die aus einem speziellen Haftmittel bestand. Mit diesen Geräten konnten die Anti-MechTruppen an der Seite eines BattleMechs hochsteigen und an verwundbaren Stellen wie den Knie- oder Hüftgelenken Sprengladungen anbringen. Die toten Hiritsu-Krieger starben mit ihren Enterstäben auf dem Rücken, aber Sprengstoff hatten sie nicht dabei. Wenn der MechKrieger in der Hornisse das geahnt hätte, wären die Haus-Meisterin Virginia York und Aris vermutlich schon tot. Aris brachte schnell zwei beim Angriff unbeschädigt gebliebene Enterstäbe an sich.
Er wollte viel höher hinaus als nur bis zur Hüfte.
Die Hornisse wandte sich wieder dem Podest zu und suchte immer noch nach ihrer lebenden Zielscheibe. Fast beiläufig richtete sie den rechten Arm auf die Mitte einer Gruppe von Hiritsu-Kriegern, die sie von der Seite mit Gewehrkugeln und Laserfeuer eindeckten, und aus ihrem Mittelschweren Laser schössen zwei lange rote Pfeile. Der scharfe Ozongeruch biß in Aris' Nase und Atemwege. Kurz danach mischte sich dem noch der schwache, aber übelkeitserregende Geruch von verbranntem Fleisch bei. Dann kam die neun Meter große Maschine mit Riesenschritten von je vier Metern Länge direkt auf ihn zu. Aris tat das Beste, was in dieser Situation möglich war, er blieb am Boden und rührte sich nicht.
BattleMechs erkennen ihr Ziel am ehesten durch Wärmeabstrahlung und Bewegung. Die Anti-MechTruppen waren glücklicherweise noch nicht lange genug tot, um viel kühler als Aris zu sein. So konnte auch der aufmerksame Blick des MechKriegers in der Hornisse Aris unmöglich sehen, der am Boden hockte und je einen Fuß in eine Schlaufe steckte und dann mit dem ersten Enterstab sorgfältig auf die Torsomitte des Mechs zielte.
Bei jedem Schritt des Mechs erzitterte der Erdboden. Aris wartete ab. Ein Enterstab taugte nur auf zehn Meter Entfernung, höchstens, und er mußte gleich beim ersten Versuch so hoch wie möglich kommen. Als der linke Fuß der Hornisse drei Meter entfernt auf den Boden stampfte und dabei in den weichen Boden einsank, betätigte Aris den ersten Kontrollknopf, der den Haftball abfeuerte. Dieser flog hoch, war aber mit dem Stab durch ein dünnes, zehn Meter langes Nylon-Myomer-Kabel verbunden, und traf die humanoide Maschine in Höhe der Brustmitte. Der rechte Fuß der Hornisse hob sich, als ob er Aris zermalmen wollte. Dieser drückte derweil den zweiten Kontrollknopf, der den Windenmotor in Betrieb setzte.
Plötzlich wurde Aris vom Boden und zwischen den Beinen der Hornisse hochgehoben, knapp an dem rechten sich hebenden Bein vorbei. Die rechte Ferse trat genau da auf, wo Aris noch Augenblicke zuvor gehockt hatte. Aris' traf hart auf den unteren Torso auf, als er zwischen den Beinen hochgezogen wurde, so daß er fast den zweiten Enterstab verlor. Er biß die Zähne zusammen und versuchte, den Schmerz zu ignorieren.
Als das Kabel ganz in den Stab gezogen war, baumelte Aris gegen die Brust der Hornisse. Die Maschine bremste, da dem Piloten jetzt doch dämmerte, was da vor sich ging. Aris sah schon vor seinem inneren Auge, wie eine gigantische Metallhand ihn wie ein lästiges Insekt von der breiten Brust fegte, zielte daher schnell mit dem zweiten Enterstab und drückte auf den Feuerknopf. Der Ball traf genau ins Ziel, auf den Metallvorsprung, der die obere Seite des Sichtschirms des Cockpits einrahmte. Aris ließ den ersten Enterstab fahren und sich vom zweiten so weit wie möglich nach oben ziehen. So hing er direkt vor dem Sichtschirm aus Hochsicherheitskunststoff und baumelte dagegen.
Beim Anblick des Hiritsu-Infantristen, der keinen Meter vor ihm hing, weiteten sich die Augen des MechPiloten der Hornisse vor Schreck. Aris verschwendete keine Zeit damit, den MechPiloten eines Blickes zu würdigen. Der Metallrahmen, an dem der Enterstab Halt gefunden hatte, verlief unter einem kleinen Winkel abwärts. Dies diente dazu, den Sichtschirm teilweise zu schützen - sowie der Unterbringung der äußeren Reiniger, die einen etwaigen Staub- oder Schlammfilm wegspülen würden. Aris hakte den linken Arm um den Enterstab, um einen besseren Halt zu haben, und langte dann mit der rechten Hand nach unten, um den Medpack von seiner Hüfte zu lösen. Der Pack war groß, rechteckig und dunkelgrün, und Aris hoffte, daß er einem Explosivpack genügend ähneln würde. Mit der Linken griff er in die Seitentasche des Packs und zog ein Digitalthermometer hervor. Während er auf dieses drückte, schob er den Medpack unter den Vorsprung
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