BattleTech 38: Exodus
zu Täuschung und dem feigen Einsatz von Hinterhalten herab. Du kannst sie begleiten, wenn du willst, aber die Leitung sollte bei Sterncaptain Trent liegen.«
»Trent?«
Paul Moon grinste. »Pos. Möglicherweise schaffen diese Banditen ihn mir endlich vom Hals. Und wenn sie ihn nicht heim zu den Kerenskys schicken, besudeln wir mit dieser Aufgabe zumindest nicht die Ehre guter Krieger.«
»Wie du befiehlst, Sterncolonel.« Jez neigte respektvoll den Kopf.
»Du hast dir eine Belobigung verdient, Jez. Dank dir wird sich der Parder doch noch dieser sogenannten Katzenkiller entledigen.«
Judith wollte gerade in ihr Zelt gehen, als sie Trent kommen sah. Es war ein langer Tag gewesen, und obwohl sie sich nach ihrem Bett sehnte, war ihr klar, daß die Wünsche ihres Eigentümers vorgingen. »Sie sind noch spät auf den Beinen, Sterncaptain«, stellte sie fest.
Trent lächelte. »Meine Suche nach dem SternenbundWaffendepot blieb bisher ohne Ergebnis, aber die Entdeckung der Methanverarbeitungsanlage hat sich gelohnt.« Er hatte sich wiederholt mit Judith über seine Bemühungen unterhalten, die alte Sternenbundbasis auf Hyner zu finden, ein sogenanntes Brian-Kastell. »Jetzt habe ich die Informationen, die wir brauchen, um diese Katzenkiller zur Strecke zu bringen.«
»Wird das eine weitere Vergeltung wie Beaver Falls und Kimota?« fragte sie und konnte die Verbitterung in ihrer Stimme nicht verbergen.
»Jetzt, da du eine Leibeigene und ein Mitglied des Clans Nebelparder bist, weißt du, daß ein Krieger Befehlen gehorchen muß, Judith. Allen Befehlen, jedem Befehl, wie er auch aussehen mag. Ich war in Beaver Falls. Ich habe protestiert, solange es möglich war. Schließlich mußte ich trotzdem meine Pflicht tun.«
»Und die Ehre?«
»Achte auf deinen Ton, Leibeigene. Du kannst nicht wissen, was in meinem Herzen vorgeht. Ich war dort, Judith. Ich habe Unschuldige sterben sehen, habe die Sinnlosigkeit ihres Tods gesehen. Aber diesmal wird es anders. Diesmal werden wir gegen die Katzenkiller selbst antreten - Krieger gegen Krieger. Und wenn wir fertig sind, werden sie tot sein, und diese Vergeltungsschläge werden aufhören.«
»Ich traue Sterncaptain Jez nicht«, stellte Judith fest.
»Vertrauen ist irrelevant«, gab Trent zurück. »Was jetzt zählt, ist meine Ehre. Der Kampf, den ich für diese Banditen vorgesehen habe, gewährt ihnen mehr als sie verdienen - eine Chance, wie Krieger zu kämpfen und zu sterben.«
»Die Worte höre ich wohl, aber ich weiß auch, was ich von den anderen Techs gehört habe. Diese Jez ist gnadenlos, und sie scheint Sie abgrundtief zu hassen. Ich habe von Ihrem Widerspruchstest gegen sie im Baker Canyon gehört.«
»Er war notwendig.«
»Aber er zeigt mir, daß sie vor nichts zurückschreckt, um Ihnen zu schaden.«
»Du hast recht. Aber es gibt Zeiten, in denen du als meine Leibeigene auf meine Voraussicht und meinen Instinkt als Krieger vertrauen mußt. Und dies ist eine dieser Zeiten...«
15
Braddock Pike, Hyner
Nebelparder-Besatzungszone
1. Februar 3055
Der in Nord-Süd-Richtung verlaufende Straßenzug des Braddock Pike war perfekt geeignet für Trents Planung. Er wand sich in zahlreichen engen Serpentinen über die Berge. Die Straße war schmal und ursprünglich nur für Schweberverkehr gebaut worden. Die sie einrahmenden Bäume und einige steile Abhänge ließen Trents Mecheinheit nur langsam vorankommen. Sie bewegte sich parallel zur Straße, ohne sich etwaigen Beobachtern zu zeigen. Die Methanfabrik lag noch etwa zwölf Kilometer entfernt. Sie warteten nur noch auf das Erscheinen der Katzenkiller.
Die Tatsache, daß Jez auf dieser Mission den Platz von Styx übernommen hatte, war ursprünglich nicht eingeplant gewesen, aber ihre Unterstützung für seinen Plan hatte Trent so überrascht, daß er die Änderung kommentarlos hingenommen hatte. Ihre Motive waren ihm gleich. Ihn interessierte nur, daß bei einem Erfolg dieser Mission keine weiteren Vernichtungsschläge gegen die Städte und Dörfer Hyners nötig sein würden.
Der Konvoi bestand aus einer Karawane von Munitionstransportern des Typs J-27, Fahrzeugen, die diese Aufgabe in der Inneren Sphäre seit Jahrhunderten nahezu exklusiv erfüllten. Die jetzt den Pike hinabrollenden und immer wieder zwischen den Bäumen auftauchenden Transporter waren leer. Ihre einzige Aufgabe bestand darin, die Banditen anzulocken. Trent hatte erfahren, daß die Nebelparder genau diese Fahrzeuge beim Zusammenbruch der Arkab-Legion vor dem
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