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BattleTech 39: Heimatwelten

BattleTech 39: Heimatwelten

Titel: BattleTech 39: Heimatwelten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael A. Stackpole
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den Eindruck einer Antennenphalanx hervorzurufen. Ihr ärmelloses Seidenkleid im Farbton ihrer grünen Augen hatte einen hohen Mandarinkragen und war an der rechten Seite bis zur Hüfte geschlitzt. Es hätte sie verführerisch aussehen lassen müssen, aber Kalis Unfähigkeit, in Stöckelschuhen zu gehen, ruinierte den gewünschten Eindruck von Eleganz völlig.
    Auf Katrinas Begrüßung hatte Kali nur eine kurze Erwiderung auf Chinesisch gezischt. Katrina verstand kein Mandarin, aber der Tonfall und der Blick aus Kalis Augen hatten eine Übersetzung unnötig gemacht. Die junge Frau war nicht nur ein Mitglied des brutalen Meuchelmörderkults der Thugee, dessen Mitglieder betrachteten sie als Avatar ihrer Göttin. Anscheinend war Kali selbst so von ihrer Göttlichkeit überzeugt, daß sie es für unnötig hielt, im Umgang mit Schwächeren irgendwelche Höflichkeitsformen einzuhalten. Was offensichtlich so ziemlich jeden einschließt.
    Die drei Kuritas aus dem Draconis-Kombinat dagegen taten ihr Bestes, den Ruf asiatischer Würde wiederherzustellen, den das Benehmen der Liaos zerstörte. Theodore strahlte wie immer eine Aura erhabener Machtfülle aus. Er war gutaussehend und distinguiert und besaß gleichzeitig eine Intelligenz, die wie ein Leuchtfeuer in seinen Augen brannte. Seine Präsenz zog die Aufmerksamkeit der Umstehenden an. Katrina konnte deutlich sehen, warum ihr Vater Theodore für eine ernste Gefahr für das Vereinigte Commonwealth gehalten hatte.
    Sein Sohn Hohiro hatte das gute Aussehen seines Vaters geerbt, ihm schien aber die innere Stärke abzugehen, die dieser ausstrahlte. Der Krieg gegen die Clans hatte Hohiro übel mitgespielt. Er war von den Nebelpardern eingekerkert worden und hatte später auf einer anderen Welt hinter den Novakatzen-Linien festgesessen. Ohne die Anstrengungen ihres Bruders wäre Hohiro für das Kombinat verloren gewesen - was seine Rettung zu einem weiteren Verbrechen gegen das Vereinigte Commonwealth machte, für das Victor eines Tages bezahlen würde.
    Katrina beobachtete Hohiro durch halb geschlossene Augen. Wieviel Druck mag er aushalten, bevor er zusammenbricht?
    Omi Kurita hielt sich hinter ihrem Vater zurück. Sie wirkte züchtig, anständig und bezaubernd wie immer. Katrina hatte sie dreieinhalb Jahre zuvor auf Arc-Royal kennengelernt und später auf Solaris VII, der Spielwelt, wiedergetroffen. Omi hatte ihr gefallen, und wäre da nicht der fragwürdige Geschmack der jungen Draconierin in Männerfragen, hätte sie möglicherweise versucht, eine Freundschaft zu ihr aufzubauen. Sie bewacht die Zugänge zur Macht im Kombinat. Im Augenblick ist Haus Kurita ganz auf die Clans konzentriert, aber das wird nicht immer so bleiben. Eine Schande, daß sie sich in meinen Bruder verguckt hat.
    Katarinas Lächeln wurde breiter, als sie Candace Liao durch die Menge näherkommen sah. »Herzogin. Es freut mich sehr, Sie zu sehen.« Katrina verneigte sich vor der älteren Frau und reichte ihr die Hand. »Ich hoffe, Sie finden das Ulmenhaus als Unterkunft für sich und Ihr Gefolge angemessen.«
    Die Präsidentin des St. Ives-Paktes nickte leicht. »Durchaus angemessen. Bitte richten Sie der Firma Alpen-Spielzeug meinen Dank für die Ausstattung der Spiel- und Babyzimmer aus. Mein Enkel ist begeistert von den Spielsachen, und das Babyzimmer ist perfekt für meine Enkelin geeignet.«
    Es schien Katrina nahezu unglaublich, daß Candace Liao schon Enkel hatte. Sie wirkte keinen Tag über vierzig. Die von keinem Graustich gezeichnete Haarpracht der Herzogin führte sie auf Färbemittel zurück, und die Akte des lyranischen AllianzGeheimdienstes über Candace erklärte das weitgehende Fehlen von Falten durch mögliche kosmetische Operationen. Aber Katrina hegte ernste Zweifel an dieser Erklärung, weil sie unter dem kurzen Ärmel des Ballkleids die Ausläufer von Gefechtsnarben erkennen konnte. Wenn sie eitel genug wäre, sich unters Messer zu legen, hätte sie das Problem sicher längst beseitigen lassen. Statt dessen hielt Katrina die allgemeine Gesundheit Candaces für eine Folge täglicher T'ai-Chi-Chuan-Übungen, die sie vor fast dreißig Jahren von ihrem inzwischen verstorbenen Gatten gelernt hatte.
    Candace lächelte. In ihren Augen standen Klugheit und Charme. »Sie kennen natürlich meinen Sohn.«
Katrina reichte Kai die Hand. »Es ist schön, Sie wiederzusehen, Kai. Ich erinnere mich, daß ich zugesehen habe, wie Sie auf Solaris VII Ihren Titel verteidigten. Es war ein aufregendes

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