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BattleTech 39: Heimatwelten

BattleTech 39: Heimatwelten

Titel: BattleTech 39: Heimatwelten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael A. Stackpole
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Sandoval ragte mindestens zwanzig Zentimeter über Victor auf und besaß männlich-schöne Züge, die Victor knabenhaft wirken ließen. Bemerkenswert waren Tancreds gelbe Augen. Die Farbe erinnerte Katrina an eine Katze, eine Assoziation, die durch seine geschmeidige Eleganz und sein - den Holovids nach zu schließen, die sie gesehen hatte - Geschick in der uralten Kunst des Fechtsports noch unterstrichen wurde.
Das plötzliche Auftauchen Phelan Kells drängte Sandoval aus Katrinas Blickfeld. Trotz des formellen Anlasses, oder möglicherweise auch gerade deswegen, trug Phelan die Ledermontur des Wolfsclans. Das graue Leder lag enger an seinem Körper als die geschmeidigsten Kleider selbst der eitelsten Damen im Saal. Katrina mußte zugeben, daß ihr Cousin die muskulöse Statur besaß, die ihm erlaubte, selbst in einer so empörenden Aufmachung einen guten Eindruck zu hinterlassen, auch wenn sie persönlich ihn nicht sonderlich attraktiv fand. Ein hübsches Paket, das schon, aber die Augen verderben es.
In Phelans grünen Augen stand offener Abscheu. »Archon Katherine, wie nett von dir, mich und meinen Vater zu diesem Empfang einzuladen. Es freut mich, daß diese Einladung nicht ebenso verlorenging wie die zur Konferenz.«
»Khan Phelan, du bist noch ein Khan, oder?« Katrina hatte Mühe, ihre Stimme im Zaum zu halten. »Du wirst mir doch wohl nicht vorwerfen wollen, daß ich einen Feind nicht zu einer Konferenz einlade, deren einziges Ziel darin besteht, uns von eben diesem Feind zu befreien.«
»Keineswegs, auch wenn das kaum erklärt, warum mein Vater nicht eingeladen wurde.« Phelan lächelte verlegen. »Und Katherine, ich kann nicht glauben, daß deine Geheimdienstler zu erwähnen vergaßen, daß ich und meine Leute uns selbst im Krieg mit den Clans befinden. Der Feind meines Feindes ist mein Freund.«
»Ich hätte wirklich nicht erwartet, daß du dich als mein Freund darstellst, Cousin.«
Phelan nickte. »Sehr gut, Katherine, sehr gut. Ich hatte vergessen, wie schlagfertig du bist.«
»So etwas sollte man nie vergessen, Phelan.«
»Stimmt.« Phelans Augen verengten sich. »Ich hoffe nur, du setzt dein Hirn zum Wohl der Inneren Sphäre ein, mit dem Ziel, sie zu einen, nicht, sie zu zerschlagen.«
»Oh, es ist meine volle Absicht, die Innere Sphäre zu vereinen, Phelan, darauf kannst du zählen.« Katrina schenkte ihm ein verschlagenes Lächeln. Und wenn ich das erst erreicht habe, wird es in ihr keinen Platz für Leute wie dich geben, mein lieber Vetter. Auch darauf kannst du zählen.

5
    Großer Ballsaal, Königlicher Hof, Triade, Tharkad City, Tharkad
Distrikt Donegal, Protektorat Donegal, Lyranische Allianz
1. Oktober 3058
    Victor Steiner-Davion nickte Tancred Sandoval bestätigend zu. »Sie haben ganz recht, wenn Sie feststellen, daß die japanische Betonung auf den Einsatz der Schwertschneide im Gegensatz zur europäischen Betonung der Schwertspitze und des Stichangriffs ein grundlegender Stilunterschied ist. Aber dahinter steckt mehr.«
    »Das verstehe ich schon, Hoheit.« Der Baron von Robinson lächelte gelöst. »Ich habe von der Theorie gehört, daß der Schwertkampf japanischer Art irgendwie mehr von der Natur einer reinen Kunstform besitzt als der unsere. Zugegeben, Fechten ist ein Sport, und selbst meine Spezialdisziplin, der Degen, wirkt stilisiert, aber es scheint mir, daß ein Vergleich zwischen Fechten und Kenjitsu unfair ist. Kendo scheint ebenso reglementiert wie das Fechten zu sein, und daher ein geeigneteres Vergleichsobjekt.«
    Victor bemerkte eine Mischung von Amusement und Stolz in Tancreds Antwort, und dies erschien ihm auch angemessen. Die Sandovals waren seit langem Herzöge der Mark Draconis, des Teils des Vereinigten Commonwealth mit der längsten Grenze zum - und blutigsten Geschichte im Kampf gegen das - Draconis-Kombinat. Manche Märker wären bereit, Kohle weiß zu nennen, nur weil ein Draconier sie als schwarz bezeichnet, aber Tancred hat seinen Chauvinismus besser unter Kontrolle.
    »Tja, wenn es korrekter wäre, Fechten und Kendo gegenüberzustellen, welche westliche Tradition entspräche dann dem Kenjitsu?«
    Tancred lächelte. »Ich halte Doc für besser geeignet als mich, das zu beantworten.«
Victor wandte sich an seinen Militärberater. »Wie wäre es?«
Doc Trevena nickte und strich sich kurz mit dem Finger über die große Nase, bevor er antwortete. »In Japan erschien das Design des Katana schon sehr früh und wurde im Verlauf der Jahrhunderte kaum verändert. Was

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