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BattleTech 40: Die Jaeger

BattleTech 40: Die Jaeger

Titel: BattleTech 40: Die Jaeger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Gressman
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das kontrollierte Chaos und seufzte zufrieden. Auch wenn nicht alle Mitglieder seiner Besatzung der Kriegerkaste angehörten, bereitete sich in diesem Augenblick jeder Clanner in der kleinen Flottille auf den Kampf vor.
Als er auf die Hologramme der Kriegsschiffe der Inneren Sphäre blickte, die sich langsam und entschlossen ihren Weg durch den kalten, leblosen Raum bahnten, der die beiden Flotten voneinander trennte, lief ihm ein unbekannter Schauder über den Rücken. Mit ihm kam die Erkenntnis, daß er, Sterncolonel Alonso Gilmour, an der ersten Schlacht in einer neuen Phase der Kriegsführung beteiligt sein würde.
Seine Lippen bewegten sich, als er lautlos einen Teil der Erinnerung rezitierte:
    Niemand ist stärker, kennt weniger Angst Als der Geisterbär.
Niemand kann gegen ihn bestehen, So daß wir die Wahrheit nun sehen: Alles bezwingt der Geisterbär .
    Die Verse erstarben auf seinen Lippen. Aus einem unerforschlichen Grund hinterließen die erhaben klingenden, kraftvollen Worte einen bitteren Geschmack in seinem Mund. Die plötzlichen Zweifel waren ganz und gar ungewöhnlich und so erschrekkend, daß die Zeilen so leer wie eine ausgeworfene Patronenhülse klangen.
    Plötzlich fühlte Alonso Gilmour etwas, das er in seinem kurzen, gewalttätigen Leben als Clan-Krieger nie zuvor verspürt hatte.
Angst.

23
SBS Ranger, Namenloses Sonnensystem Äußere Peripherie
     
15. Dezember 3059, 18:10 Uhr TNZ
    Kapitänin Mercia Winslow stand an Bord der Ranger neben ihrer Befehlskonsole, die Hand fest um die Haltestange am Stahlgehäuse der Schalttafel gelegt. Auf dem Sichtschirm der Brücke konnte sie leicht die vier offenen weißen Kreise erkennen, die von den Zielerfassungssystemen des Schiffes um die Positionen der unbekannten Schiffe gelegt worden waren. Sobald die Ziele als feindlich erkannt waren, würde der Computer die Symbole automatisch in rote Dreiecke verwandeln.
    Die Ranger war dreißig Sekunden nach dem Flaggschiff der Einsatzgruppe aus dem Hyperraum ausgetreten, hatte die unbekannten Schiffe aber zuerst geortet. Als das den Fremden nächstgelegene Schiff hatte sie den Befehl erhalten, hinüber zu fliegen. Winslow wußte, daß es sich um Feindschiffe handelte, ebenso wie jeder andere in der Einsatzgruppe. Die Flotte befand sich inzwischen sechshundertdreißig Lichtjahre von der kernwärtigen Grenze der Außenweltallianz entfernt. Abgesehen von den kleinen Scout -Klasse-Sprungschiffen des Explorerdienstes war seit Kerenskys Exodus kein Schiff der Inneren Sphäre mehr so tief in den unerforschten Raum vorgedrungen. Aber die Einsatzgruppe mußte den Verfahrensrichtlinien folgen, die in den Manövern vor dem Abflug entwickelt worden waren, Richtlinien, die mit jedem weiteren Sprung in feindliches Gebiet verbessert worden waren.
    Als die Order kam, sich den unbekannten Schiffen zu nähern, befahl Winslow die Besatzung ihres Zerstörers auf die Gefechtsstationen. Augenblicklich wurde die weiße Deckenbeleuchtung durch ein fahlblaues Licht abgelöst. Angeblich sollte diese Veränderung es den Ortungs- und Geschützbesatzungen leichter machen, die Details auf ihren Anzeigen zu sehen.
    Aber der wahre Grund reichte bis zum ersten globalen Krieg auf Terra zurück. In den Anfangstagen der Seekriegsführung hatten die primitiven Unterseeboote der sich bekämpfenden Nationen ihre Angriffe vorzugsweise bei Nacht durchgeführt. In jener Zeit hatte man an Bord der Boote ein gedämpftes rotes Licht benutzt, damit die Augen des Kapitäns sich an die Dunkelheit an der Wasseroberfläche gewöhnen konnten, bevor er durch sein Periskop sah. In der Endphase des zwanzigsten Jahrhunderts hatte man dann festgestellt, daß blaues Licht die Augen der U-Bootbesatzungen weniger belastete. Winslow vermutete, daß der wahre Grund dafür, daß sie jetzt gezwungen war, ihre Augen etwas stärker zu belasten als üblich, in der verknöcherten Natur der meisten Militärplaner und Schiffskonstrukteure zu suchen war. Wenn die Tradition bei Gefechtsalarm Blaulicht verlangte, dann wurde eben Blaulicht benutzt.
    Während ihre Augen sich noch an die Veränderung der Lichtverhältnisse gewöhnten, erklang eine tiefe, verführerische Frauenstimme im gesamten Schiff. »Gefechtsalarm, Gefechtsalarm. Alle Mann auf die Gefechtsstationen. Dies ist keine Übung. Gefechtsalarm, Gefechtsalarm.«
    Das blaue Licht störte Winslow weniger als die verführerischen Töne der computergenerierten Lautsprecherdurchsage. Sie wußte wohl, daß Jahre der Forschung zu

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