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BattleTech 40: Die Jaeger

BattleTech 40: Die Jaeger

Titel: BattleTech 40: Die Jaeger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Gressman
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daraufhin als Mitglieder ihres neuen ›Clans‹. Wir haben in der Freien Inneren Sphäre dasselbe mit ihnen getan. Daher würde ich mir über ihre Flucht keine allzu großen Sorgen machen.
    Es gibt jedoch ein großes Problem im Hinblick auf unsere Möglichkeit, Leibeigene oder Gefangene zu nehmen. Diese Einsatzgruppe verfügt über beträchtliche, aber dennoch begrenzte Mittel. Die meisten Clanner würden sich niemals willig ergeben. Sie werden gefangen, wenn sie zu schwer verwundet sind, um sich noch zu wehren. Wir müßten ihnen der Konvention entsprechend medizinische Versorgung zukommen lassen. Außerdem sind die Nahrungs- und Trinkwasservorräte der Einsatzgruppe limitiert. Ich weiß, daß unsere Operationsplanung das Auffüllen der Wasservorräte an allen sicheren Quellen vorsieht, die wir unterwegs finden, aber damit ist die Essensfrage nicht gelöst. Wenn wir zum Kampf gezwungen werden und uns entscheiden, Gnade walten zu lassen, vermute ich stark, daß wir vor Ende dieser Operation alle darauf angewiesen sein werden, von vorgefertigten Feldrationen zu leben. Sobald diese Einsatzgruppe die Grenze überschreitet, dürfen wir nichts zurückhalten. Wir müssen uns hundertprozentig für den Sieg einsetzen, oder wir hätten gleich zuhause bleiben können.«
    »So sehr es mir auch widerstrebt, es zuzugeben, Sir, aber ich muß Major Ryan zustimmen.« Captain Roger Montjar spielte mit der schwarzen Fuchsmaske an seinem Kragen, während er sprach. »Wir können keinen Clannern erlauben, zu entkommen und ihre Bosse zu warnen, und wir haben einfach nicht die Mittel, uns um Gefangene zu kümmern, die keinen erheblichen logistischen, strategischen oder taktischen Wert für uns besitzen.«
    Byran setzte zum Protest an, aber Montjar schnitt ihr das Wort ab. »Ich verfechte keineswegs ein systematisches Abschlachten hilfloser Gefangener und unbewaffneter Zivilisten, aber wir müssen eine Richtlinie festsetzen.«
    Byran war wieder auf den Beinen und brüllte den Fuchsteamchef wütend an. Auch Montjar war aufgestanden und beugte sich über den Tisch, so daß sich ihre Köpfe fast trafen. Seine Hände waren zu Fäusten geballt. Masters sprang an Byrans Seite, während Kingston neben Montjar trat. Als Andrew Redburn ebenfalls seinen vollen Tenor in den Streit warf, hatte Morgan genug. Er befahl die wütenden Kommandeure zurück auf ihre Plätze, jedoch ohne Erfolg.
    Ein schrilles Pfeifen riß die Köpfe der Offiziere zu Morgan herum, der gerade die Finger aus dem Mund nahm. »Ich sagte: Hinsetzen und Maul halten!«
    Die geschockten Einheitskommandeure verstummten und kehrten schweigend zu ihren Plätzen zurück. Masters setzte sich als letzter. Er schleuderte Morgan einen Blick zu, der zu sagen schien: »Das ist noch nicht vorbei!« Kommodore Beresick rieb sich auf seinem Platz neben Morgan am Kopf der Tafel leicht das linke Ohr, als ob er den Verdacht hätte, Morgans schrilles Pfeifen hätte sein Trommelfell in Mitleidenschaft gezogen.
    »Bei Gott, es reicht! « Morgan war nicht leicht zu verärgern, aber in diesem Augenblick wäre er fast bereit gewesen, alle Kommandeure zu erschießen und von vorne anzufangen. »Ich bin der Kommandeur dieser verfluchten Expedition. Wenn ich eine verdammte Entscheidung treffe, erwarte ich, daß sie, verflixt und zugenäht, ausgeführt wird. Captain Montjar, wenn Sie eine Richtlinie haben wollen, in Ordnung, die sollen Sie bekommen. Von diesem Augenblick an darf keinen Clan-Truppen die Flucht aus einem Gefechtsgebiet gestattet werden, weder am Boden noch im Raum. Wenn Clan-Krieger kampfunfähig sind oder sich ergeben, werden sie gefangengenommen. Wollen Sie Leibeigene dieser Einsatzgruppe werden, ist das in Ordnung. Anderenfalls werden sie entsprechend den Richtlinien zur Behandlung und Versorgung von Kriegsgefangenen der AresKonvention behandelt. Wir können sie aus erbeuteten Vorräten versorgen und ernähren. Viel mehr können wir nicht tun.«
    Wutschnaubend starrte Morgan seine Kommandeure reihum an, das Kinn herausfordernd vorgeschoben. In den Augen jedes einzelnen der Offiziere las er, in verschiedenen Intensitätsgraden, dieselbe Botschaft: »Wir sind damit nicht glücklich, aber Sie sind der kommandierende Offizier, und wir befolgen Ihre Anweisungen.«
    »In Ordnung, das wäre geklärt.« Morgan stieß einen kurzen, angewiderten Seufzer aus. »Zurück zum Geschäft. Bereitschaftsberichte. General Byran?«
    Byran stand auf. Ihr war deutlich anzusehen, was sie von Morgans Befehl hielt,

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