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BattleTech 40: Die Jaeger

BattleTech 40: Die Jaeger

Titel: BattleTech 40: Die Jaeger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Gressman
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nach Überlebenden absucht und keine findet, wird einem klar, wieviele Leben man ausgelöscht hat. Und wenn ein Kriegsschiff untergeht, nimmt es den größten Teil seiner Besatzung mit ins Grab.«
»Hmmm«, lautete Morgans einziger Kommentar.
»Also dann, Sir.« Beresick stand auf und reckte sich, um die Verspannung im Rücken zu lösen. »Ich sollte wohl besser zurück auf die Brücke. Ich sehe Sie dann in zwei Stunden.«
* * *
    Als das Schott zu seinem Quartier zischend aufglitt, suchten Kasugai Hatsumis Augen automatisch die Kabine ab, obwohl er keinen Angriff befürchtete. Es war eine in langen Jahren der Ausbildung eingeschliffene Gewohnheit. Vor fast vier Stunden hatte er geholfen, Colonel Sleipness’ Landungsschiff an dessen Dockkragen am spindelförmigen Mittelstück der Banbridge zu befestigen. Jetzt war seine Wache endlich zu Ende, und Hatsumi war hundemüde. Er hatte keine Ahnung gehabt, daß es an Bord eines Sprungschiffs so viel zu tun gab. In seiner Rolle als Raummatrose hatte er eine Senior-SprungTech dabei begleiten müssen, wie sie durch die engen Passagen um den Kearny-Fuchida-Antrieb des Schiffes kroch.
    Der enorme, spindelförmige Antriebskern lieferte den weitaus größten Teil der Masse des Sprungschiffs der Monolith -Klasse, und er mußte vor und nach jedem Sprung genauestens inspiziert werden. Es war eine heiße, schweißtreibende und schmutzige Arbeit, die auf den meisten anderen Schiffen als Bestrafung diente. An Bord eines ComStar-Schiffes jedoch wurden die Besatzungsmitglieder allein danach eingeteilt, welche Aufgabe während ihrer Schicht gerade anstand. Da seine Tarnung ihn als einfachen Raummatrosen auswies, war Hatsumi angewiesen worden, die SprungTech zu begleiten und ihren schweren Werkzeugkasten mit den Prüfgeräten zu schleppen, damit sie sich in der klaustrophobischen Enge des Triebwerksraums freier bewegen konnte. Hatsumi beneidete die Tech nicht um ihre Bewegungsfreiheit. Sie brauchte sie, um sich zwischen die riesigen Spulen und dicken Stromkabel zwängen zu können, wo es noch heißer und schmutziger zu sein schien als in den Wartungsschächten. Als sie damit fertig war, jede Komponente des K-F-Antriebs gründlich zu überprüfen, war die SprungTech weit verdreckter gewesen als er.
    Nachdem er seinen von oben bis unten versauten Overall ausgezogen hatte, öffnete Hatsumi seinen Spind, um eine saubere Uniform herauszuholen. Vom Boden des flachen, truhenartigen Spinds drang ein leises, kaum wahrnehmbares Summen an seine Ohren. Plötzlich war der Nekekami hellwach. Er suchte blind durch die spärliche Habe, die unter seiner Null-G-Pritsche verstaut war, und fand einen flachen Plastikkasten, sechs Zentimeter im Quadrat, einen Zentimeter dick. Das Gerät ähnelte in Aussehen und Funktion den Signalgebern, wie sie schon seit Jahrhunderten in Gebrauch waren. Dieses hier konnte nur von einem einzigen Sender aktiviert werden, der auf einer sehr schmalen, sehr speziellen Wellenlänge operierte. Und selbst dann mußte die Nachricht an das Gerät noch auf die richtige Impulslänge komprimiert werden, damit der Empfänger sie akzeptierte.
    Mit einer Berührung des Miniaturknopfes am oberen Rand schaltete er den Signalton ab. Eine weitere Berührung ließ ein einzelnes Wort auf dem winzigen LED-Schirm des Geräts aufleuchten.
»Alraune«
    Die dritte Berührung schaltete den Schirm ab. Das einzelne Wort sprach für den Nekekami-Teamchef Bände. Die Zeit für seine Mission war gekommen, und sein Team mußte sich bereithalten, auf das entsprechende Zeichen augenblicklich in Aktion zu treten.
* * *
    Im selben Augenblick, in dem Hatsumi das Gerät wieder versteckte, erhielt Morgan eine eigene Nachricht.
    »Sir.« Kommodore Beresick trat neben ihn vor den Hauptbrückensichtschirm der Unsichtbare Wahrheit. »Alle Einheiten melden volle Ladung, verstaute Segel und Sprungbereitschaft.«
    »Sehr schön, Kommodore.« Der kurze Satz hatte einen seltsamen Klang, einen emotionalen Unterton, den Beresick nicht definieren konnte. Vielleicht lag es an der Bedeutung des Augenblicks. Bis zu diesem Moment hatte die Einsatzgruppe sich noch tief in eigenem Territorium befunden. Zugegeben, sie sprangen erst in die Peripherie. Aber seit der ClanInvasion hatte sich die Peripherie in eine Gefahrenzone verwandelt. Die Raumpiraterie hatte einen beträchtlichen Aufschwung erlebt - und die Brutalität der Überfälle deutlich zugenommen. Dann war da noch die Sache mit den falschen Rittern und ihrem sogenannten

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