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BattleTech 40: Die Jaeger

BattleTech 40: Die Jaeger

Titel: BattleTech 40: Die Jaeger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Gressman
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gerade genug Schub erzeugen, um sich über dem Zentralgestirn eines Systems in Position zu manövrieren und diese zu halten, während das Solarsegel die notwendige Energie zum Aufladen des Keamy-FuchidaSprungantriebs sammelte. Kampfraumschiffe konnten mit ihren noch größeren Manövertriebwerken genug Schub generieren, um die Illusion von Schwerkraft zu erzeugen, verbrauchten dabei aber so große Mengen an Brennstoff, daß die Andrucksimulation von Schwerkraft unpraktisch wurde.
    Natürlich konnten Passagiere und Besatzung eines Raumschiffs Magnetschuhe tragen, um sich relativ normal an Bord zu bewegen, und innerhalb der Einsatzgruppe war dies die Regel, aber solche Gehhilfen vermittelten keinerlei Gefühl von Schwerkraft. Morgan konnte sich an einige Gelegenheiten erinnern, zu denen er auf einem Sprung- oder Landungsschiff um eine Ecke gekommen und mit seinem Kopf gegen den eines anderen Passagiers gelaufen war, der an Wand oder Decke gehend aus der anderen Richtung kam. Hinzu kamen die körperlichen Auswirkungen des längeren Aufenthalts im freien Fall. Um dem Verlust von Muskelspannung, Nervengewebe und Kalzium vorzubeugen, besaßen die meisten großen Schiffe sogenannte Gravdecks. Diese großen, ringförmigen Schiffssektionen drehten sich mit bestimmter Geschwindigkeit um den Zentralrumpf des Schiffes und erzeugten durch die dabei erzielte Fliehkraft den Eindruck von Schwerkraft. Indem jedem Besatzungsmitglied und Passagier pro Woche eine bestimmte Zeit innerhalb der Erholungsräume auf dem Gravdeck zuerkannt wurde, ließen sich die negativen Auswirkungen längerer Raummissionen abwenden oder zumindest reduzieren.
    Als Morgan sich dem Lift in der Backbord oberseitigen Ecke des Korridors näherte, glitten die Aufzugtüren auf und gaben zwei ComGuard-Offizieren den Weg frei. Beide hoben in der Tradition der ComGuards (und der alten SternenbundVerteidigungsstreitkräfte) die nach außen gedrehte Handfläche an die Stirn. Auch daran hatte Morgan sich noch nicht gewöhnt: Jeder, der ihm begegnete, salutierte, einschließlich der ComGuards, die sich so lange von allen anderen Militärs der Inneren Sphäre ferngehalten hatten.
    Er erwiderte im letzten Moment den Gruß und huschte in den Lift. Als er sich gegen die Rückwand der Kabine lehnte, hoffte er, daß die ComGuardisten nicht den Eindruck gehabt hatten, er hätte aus Hochmut gewartet, bis er fast außer Sicht war, bevor er reagierte. Selbst nach Wochen des Fluges hatte er sich nicht völlig an die Fremdartigkeit der Situation gewöhnt.
    Der Marshal drückte den Knopf zum Brückendeck und lehnte sich wieder zurück an die Wand. Einen Augenblick lang schloß er die Augen und besann sich auf beruhigende Bilder seines Zuhauses. Viel zu oft kam es vor, daß sein Beruf ihn von allem fortriß, was ihm am meisten bedeutete. Diesmal würde er Gott allein wußte wie viele Monate fortbleiben, zwei Jahre mindestens. Es würde allein ein Jahr dauern, Diana zu erreichen, und sie hatten keine Ahnung, wie lange sie dort bleiben und gegen die Parder kämpfen oder auf die Ankunft Victors und seiner Entsatztruppen würden warten müssen. »Kein Gefechtsplan überlebt den Feindkontakt«, besagte ein uraltes Sprichwort. Morgan schnaubte bitter. Manchmal überlebt er nicht einmal den Kontakt mit den eigenen Truppen.
    Vielleicht hatte Kym recht, und er wurde zu alt für diese Arbeit. In einem Augenblick der Melancholie fragte er sich, ob er sie je wiedersehen würde.
    Die Aufzugskabine kam mit einem kaum merklichen Ruck zum Stehen, der aber ausreichte, ihn aus seinen Gedanken zu reißen.
    »Wie ist unser Status, Mr. Ruiz?«
»Guten Tag, Sir.« Der ComGuard-Offizier der Wache begrüßte ihn, ohne sich von seiner Konsole aus umzudrehen. »Alle Einheiten befinden sich im System. Wir sind dabei, das Segel aufzuspannen und dürften in etwa einer Stunde soweit sein, Energie aufzunehmen.«
»Sehr schön. Ist der Kommodore in seinem Bereitschaftsraum?«
»Nein, Sir. Kommodore Beresick hat die Brücke vor etwa zehn Minuten verlassen. Er hatte Hunger, sehnte sich nach einer heißen Dusche und ein paar Stunden Schlaf.« Endlich sah Ruiz auf und sah Morgans Miene. »Ich schätze, daraus wird nichts. Soll ich ihn zurück auf die Brücke rufen?«
Morgan tigerte durch die substanzlosen Bilder des Holotanks, eines Gerätes, das eine seltsam faszinierende Wirkung auf ihn ausübte. Er blieb auf einmal stehen und schüttelte den Kopf. »Nein, Lieutenant, lassen Sie ihn schlafen. Er kann die Ruhe sicher

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