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BattleTech 41: Freigeburt

BattleTech 41: Freigeburt

Titel: BattleTech 41: Freigeburt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Thurston
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für einen schnellen Abstieg nutzt, sieht sie den Piloten der Nemesis ebenso leicht zu Boden klettern. Sie springt ab und will sich bei ihm bedanken. Nach zwei Schritten bleibt sie plötzlich stehen, als sie die grünen Litzen an seiner Kampfmontur sieht, die ihn als Freigeborenen ausweisen. Sentania hat sich noch nie mit Freigeborenen eingelassen und neigt dazu, sich abzuwenden, wenn sie einem von ihnen in einem Bereitschaftsraum oder einer Freizeitsituation begegnet. Außerdem scheinen auch die meisten Freigeborenen eine Abgrenzung vorzuziehen.
Dieser spezielle Freigeborene jedoch hat ihr das Leben gerettet. Sie kann ihm weder die kalte Schulter zeigen noch ihre Verpflichtungen ignorieren, nicht einmal aus starken Kastengründen. Sie geht weiter und begrüßt ihren Retter, der beiläufig nickt und fragt, ob es ihr gut gehe. »Keine Verletzungen?«
»Keine. Wie heißt du, Krieger?«
»Ich bin Hengst.«
»Hengst?«
Er lächelt, und sie bemerkt die Freundlichkeit darin. »Es ist natürlich nicht mein richtiger Name. Ich habe ihn vor langer Zeit erhalten.«
»Ist diese Nachlässigkeit im Umgang mit Namen eine Freigeborenensitte? «
»Keineswegs, Sterncommander Sentania Buhallin.«
»Du kennst meinen Namen?«
»In den letzten Wochen hat man viel von deinen Leistungen gesprochen. Es heißt, du behandelst den Krieg leichtfertig.«
»Du bist reichlich frech, Freigeburt!«
»Ich sage die Wahrheit. Du nimmst wenig ernst, frapos?«
»Nun, pos. Aber es ist ein Fehler, keine bewundernswerte Eigenschaft, und du, als Freigeborener, gehst zu weit, indem du es erwähnst.«
»Ich höre häufig, daß ich zu weit gehe. Aber nimm es nicht als Bewertung. Von mir heißt es auch gelegentlich, mir fehle es an Ernsthaftigkeit.«
»Ich erkenne meine Schuld dir gegenüber an, MechKrieger Hengst, aber ich erinnere dich mit Freuden daran, daß zumindest in manchen Kreisen jeder direkte Vergleich zwischen einem Wahrgeborenen und einem Freigeborenen als beleidigend angesehen wird.«
»Ja. In der Regel von dem Wahrgeborenen. Bist du beleidigt?«
Sie stockt, dann kann sie ein Lächeln nicht unterdrücken. »Nun, nein. Nur unbehaglich. Vielleicht sollten wir einfach den Schuldeid austauschen und wieder getrennter Wege gehen.«
»Wie du es wünschst.«
Sentania nimmt Haltung an und versucht sich an den Wortlaut des Eids zu erinnern. Die Worte brechen über sie herein, sicher nicht exakt, und sie spricht hastig den Eid: »Jadefalken-Krieger, edelster aller ClanKrieger, ich stehe für die Ehre, die du mir geleistet hast, in deiner tiefen Schuld. Dein tapferes Handeln gewährt mir den Rest meines Lebens. Ich erkenne meine Schuld dir gegenüber. Wenn du eine Begleichung wünschst, werde ich dein Begehr eiligst erfüllen. Gelobt seien die Clans.«
»Gelobt seien die Clans. Ich erkenne deinen Eid an und werde ihn nie vergessen.«
Nach Abschluß des Eids wendet Sentania sich zum Gehen. Hengst stellt fest: »Ein solcher Eidwechsel sollte unnötig sein. Die Ehre, einen WolfsclanBattleMech zu besiegen, ist mir zugefallen, und darauf läuft es hinaus. Daß ich dich gerettet habe, war ein Nebenprodukt und sollte keiner besonderen Dankbarkeit bedürfen.«
»Wer hat gesagt, ich wäre dankbar? Ich bin zu diesem Eid verpflichtet.«
»Ich werde wohl nie eine Gegenleistung verlangen.«
»Das mag sein. Ich weiß nicht viel über deine Freigeburtssitten oder darüber, wie sie sich auf ehrenvolle Kriegerrituale auswirken.«
»Ich bin ein Krieger wie du und ...«
»Wieder bestätige ich meine Schuld dir gegenüber und wieder muß ich dich davor warnen, dich mit Wahrgeborenen zu vergleichen. Du bist tapfer, MechKrieger Hengst, und ich hoffe, wir werden einander wieder begegnen.«
»Das hoffe ich auch.«
Sie geht...
In den darauffolgenden Jahren hatte Sentania sich von Zeit zu Zeit an den Zwischenfall erinnert, wenn sie von einer weiteren Heldentat des Freigeborenen erfuhr. Aber bis zu diesem Tage war sie Hengst nicht wieder begegnet, noch hatte sie Gelegenheit gehabt, ihre Schuld abzutragen.
Als sie sich jetzt daran erinnerte, staunte sie über die Treffsicherheit von Hengsts damaliger Einschätzung. Sie hatte tatsächlich kaum etwas ernst genommen. Dadurch hatte sie es nie weiter als bis zum Sterncommander gebracht, obwohl sie sich im Gefecht immer tapfer geschlagen hatte. Sie hatte auch schon häufig den Verdacht gehabt, daß ihr SolahmaStatus teilweise darauf zurückzuführen war, daß ihre Vorgesetzten ihr Verhalten als unwürdig oder zumindest fragwürdig empfunden

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