BattleTech 41: Freigeburt
Möglichkeiten des Clans auszubauen.
Hungrig geworden, schob sie ein paar auf dem Boden liegende Blätter beiseite und entdeckte wie erwartet einige der auf Diana heimischen runden Insekten. Die Nebelparder nannten sie Beerenameisen. Sie eigneten sich gut für einen Imbiß - knackig und süß, mit einem orangenähnlichen Geschmack.
Sie hob drei der Insekten auf und warf sie sich in den Mund. Bei diesen Exemplaren war der Orangengeschmack besonders ausgeprägt. Er schien ihr bis in die Nase zu steigen. Sie hätte sich nicht träumen lassen, Insekten einmal als Delikatesse zu betrachten, auch wenn sie während der harten Tage des Überlebenstrainings in ihrer Kadettenzeit einige verspeist hatte. Eine Vorliebe dafür hatte sie erst hier auf Diana entwickelt. Insekten waren leicht zu finden, wenn sie hungrig durch die Wildnis streifte.
Eßbare Pflanzen waren auf Diana seltener, aber es gab genug, die sich mit etwas Zubereitung verdaulich machen ließen. Was Stenis aus einem Topf Karnablätter machen konnte, dem Laub der bizarr aussehenden, dürren Bäume, die in dieser Gegend überall zu finden waren, war absolut bemerkenswert, besonders gewürzt mit ein paar Beerenameisen.
Ausgeruht und bereit, ihre Erkundung fortzusetzen, stand Sentania wieder auf. Nach ein paar Schritten in Richtung Fluß hörte sie ein leises Brummen am Himmel. Sie sah hoch. Zunächst war nichts zu sehen, dann tauchte ein Landungsschiff über dem Berg auf, den sie gerade herabgestiegen war, und trieb über sie hinweg. Sonst flogen Landungsschiffe im Sinkflug einen geraden, direkten Kurs. Dieses hier schwankte und schien beinahe zu instabil. Dann sah sie Rauch aus mehreren Stellen am Rand des Schiffes dringen. Er war das letzte, was ihr an dem Schiff auffiel, bevor es hinter den Bäumen in Richtung Fluß verschwand. Vermutlich hielt es Kurs auf den im Norden liegenden Raumhafen von Lutera.
Da stimmt etwas nicht, dachte sie. Eine laute Explosion, die den Boden unter ihren Füßen zum Beben brachte, bestätigte ihre Einschätzung, gefolgt von einem weiteren Zittern, vermutlich dem Aufschlag des Landungsschiffes.
Überraschende Ereignisse versetzten Sentania in Erregung. Sie beeilte sich, die natürliche Brücke zu erreichen. Mit kleinen, sicheren Schritten rannte sie über den Baumstamm. Auf der anderen Seite ließ sie sich vom beißenden Brandgeruch und dem Krachen des Metalls zur Absturzstelle leiten.
Noch bevor sie das Wrack erreicht hatte, spürte sie noch etwas anderes und hielt an. Durch die Fußsohlen fühlte sie eine der vertrautesten Empfindungen für jeden Krieger: das Erzittern des Bodens unter den Schritten riesiger Kampfkolosse. Sie kniete nieder und legte beide Hände flach auf die Erde. Die Erschütterungen drangen durch ihre Beine, und sie schätzte, daß sich wenigstens ein kompletter Stern von fünf Mechs in Richtung der Absturzstelle bewegte. Aus dem Rhythmus der Riesenschritte schloß sie auf eine schnelle Bewegung und eine Entfernung von höchstens drei bis vier Kilometern in nordöstlicher Richtung.
Jetzt bewegte sie sich vorsichtiger weiter. Auf keinen Fall wollte sie von irgendwelchen Nebelpardern entdeckt werden. Sie kannte zahlreiche Geschichten über deren grobe Behandlung von Gefangenen. Natürlich drang sie immer wieder in deren Territorium ein. Tatsächlich war das eine ihrer Lieblingsbeschäftigungen, und sie war geschickt darin, einer Festnahme zu entgehen. Deshalb duldete ihr Kommandeur ihre Ausflüge und Eigenheiten: Sie brachte häufig interessante Neuigkeiten über Parderaktivitäten in deren Hauptstadt Lutera und Umgebung mit.
Die Beziehungen zwischen den Pardern und Falken auf Diana waren gespannt. Die Jadefalken hatten den kleinen Stützpunkt am Falkenhorst vor Beginn der Invasion der Inneren Sphäre als Geschenk des ilKhans Leo Showers erhalten. Die Falken blieben hoch in den Östlichen Bergen unter sich, und die Parder schienen der Ansicht zu sein, daß es sich nicht lohnte, sie zu einem Besitztest herauszufordern, um sie wieder zu vertreiben. Aber ab und zu brachen dennoch Feindseligkeiten aus, was keineswegs ungewöhnlich war, wenn zwei Clans sich irgendwie nahe kamen.
Vor nicht allzu langer Zeit hatte eine Gruppe Falken-Solahmas aus dem Hinterhalt eine müde Streife Parder-Krieger überfallen, nur um sie zu beschämen, indem sie deren Einheitsabzeichen erbeuteten, die anschließend per Boten an die Kommandostelle der Galaxis Zeta in Lutera gingen. Das war nur eine von mehreren Jadefalken-Aktionen gewesen, um
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