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BattleTech 41: Freigeburt

BattleTech 41: Freigeburt

Titel: BattleTech 41: Freigeburt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Thurston
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Beförderung zum Sterncolonel und vor allem, warum Diana, wo er den Rang eines Galaxiscommanders bekam, nachdem er gerade erst Sterncolonel geworden war?
    Russou Howell starrte aus dem elektronisch simulierten Fenster hinab auf das Genarchiv, dann empor zu der inspirierenden Felsskulptur des Nebelparders im Sprung. Wahrscheinlich bin ich hier am richtigen Ort. Aber was habe ich gerade gesagt? Ich habe ›wahrscheinlich‹ gesagt. Das Wort habe ich bis jetzt nur selten benötigt. In meinem Leben war alles fest, geordnet, unveränderlich. Und jetzt... Jetzt bin ich zu einer Schachfigur geworden. Paul Moon hat mich als Figur in einem Plan benutzt, den ich nicht durchschauen konnte, weil er einen alten Offizier loswerden und zurück auf die Heimatwelten schicken wollte. Er hat dafür gesorgt, daß ein nicht weiter auffälliger aber guter Offizier plötzlich einen kometenhaften Aufstieg erlebte, seine Drecksarbeit für ihn erledigte und dann abgeschoben wurde. Ja, eine Schachfigur, das ist das richtige Wort. Ich bin benutzt worden, und ich kann nur davon ausgehen, daß es für das Wohl einer großen Strategie geschah. Aber wie habe ich Trent umbringen können, meinen Kobruder, meinen Geschkameraden, meinen einzigen Freund, egal wie gerechtfertigt das gewesen sein mochte? Dieses einzige Mal in meinem Leben hätte ich einen Befehl verweigern können. Ich habe es nicht getan. Und nun ... Was nun? Ich bin nicht mehr derselbe. Ich war nie verbittert, aber jetzt bin ich e s. Ich war nie ein Führer, aber jetzt habe ich mein eigenes Kommando. Ich war einmal ein notwendiger Krieger, jetzt befehlige ich eine Solahma-Garnison. Ich muß all das akzeptieren. Ich akzeptiere es. Ich habe keine Wahl. Was sollte ich sonst tun?
    Howell ballte und entspannte die Fäuste. Es hatte sich zu einem nervösen Tick entwickelt. Er beobachtete seine Hände, ohne aufzuhören. Er hatte noch nie einen nervösen Tick gehabt. Das verdiente eine Untersuchung.
* * *
    Hengst lehnte sich zurück und sah Sentania Buhallin in die Augen. Sie starrte mit einem trotzigen Gesichtsausdruck zurück, der ihn amüsierte.
    »Du erstaunst mich, Sentania. Bist du bestimmt eine Solahma?«
»Sieh dir mein Gesicht an.«
»Es ist attraktiv.«
»Es ist auch alt. Sieh dir diese Falten an. Sie wuchern w ie Unkraut, immer schneller.«
Hengst grinste. Er konnte sich nicht erklären, was ihn am Gesicht dieser Solahma-Kriegerin reizte. Dann fand er plötzlich die Antwort.
Jahre zuvor hatte er die Prüfungen bestanden, denen sich Freigeborene unterziehen mußten, um zur Kriegerausbildung zugelassen zu werden. Er war der einzige in seinem Heimatort, dem das gelungen war, und da er noch nichts von der Einstellung der Wahrgeborenen Freigeborenen gegenüber ahnte, freute er sich auf die Gelegenheit, eine Chance zum Steuern eines BattleMechs zu bekommen. Sein Dorf war stolz auf ihn. Aber niemand war stolzer als Yasine, eine Arbeitertochter. Sie stammte aus einer etwas niedrigeren Kaste als Hengst, dessen Familie der Händlerkaste angehörte, aber unter Freigeborenen spielte derlei eine geringere Rolle.
Yasine hatte ein rundes Gesicht mit großen Augen
- und sie hatte Sentania Buhallin absolut nicht ähnlich gesehen, aber in beider Blick lag etwas Besonderes, ein Eifer, eine Lebendigkeit, die sie gemeinsam hatten. Auch ihre Art zu sprechen ähnelte sich: hastig und energiegeladen.
Möglicherweise hatte Yasine ihn geliebt. Sie hätte es niemals ausgesprochen. Der offene Ausdruck von Zuneigung war in allen Kasten der Jadefalken verpönt, auch wenn die Wissenschaftlerkaste Gerüchten zufolge liberaler und eher bereit war, Kastentraditionen zu verletzen. Er hatte Yasine gemocht, aber er war auf dem Weg zum Jadefalken-Krieger gewesen und hatte sie nicht lieben können, weil Krieger niemanden liebten. Er hatte gehört, daß die meisten Krieger Dorfbräuche verachteten, und trainierte sich bereits darauf, die Kriegerhaltung zu übernehmen.
Kurz vor ihrer Trennung waren Yasine und Hengst zusammen am Ufer des in der Nähe des Dorfes gelegenen Flusses entlang gegangen. Er war begeistert über seine baldige Abreise nach Ironhold und zur Kriegerausbildung gewesen und hatte nicht aufhören können, darüber zu reden. Yasine hatte ihm ohne Neid zugehört, obwohl sie die Prüfung auch abgelegt und versagt hatte.
Plötzlich war Hengst verstummt, als er Yasines Lächeln gesehen hatte. »Worüber lachst du?« hatte er gefragt, und sie hatte geantwortet: »Ich freue mich für dich.« Dann hatte sie die

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