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BattleTech 41: Freigeburt

BattleTech 41: Freigeburt

Titel: BattleTech 41: Freigeburt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Thurston
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herum zu schwingen und Hengst nachzusetzen. Der fühlte einige Schüsse in den Rücken seines Gefährts einschlagen. Das konnte seinem Ruf unter den Pardern nur schaden. Es gab kaum etwas, was unter ClanKriegern schlimmer war, als Rückentreffer einzustecken, die häufig als Beweis der Feigheit angesehen wurden.
Die Innentemperatur des Mackie lag nur noch knapp unter dem Punkt, an dem sich der Mech aus Sicherheitsgründen automatisch abschaltete. Hengst sah nach vorne, zu dem steinernen Torbogen, der sein Ziel darstellte. Es schien noch so weit, daß er es unmöglich schaffen konnte.
Dann hielt Logan, wahrscheinlich aus Verzweiflung über Hengsts Taktik, die Sturmkrähe jäh an und löste eine Breitseite aus, die den Mackie erschütterte. Zu seinem Pech gab sie Hengsts Mech aber gleichzeitig den Stoß, den er noch brauchte, um unsicheren Schrittes durch den Torbogen zu gelangen. In dem Augenblick, in dem er Lutera betrat, versagten die Wärmetauscher. Hengst erkannte, daß der Mackie ohne Logans Bombardement Zentimeter vor dem Sieg stehengeblieben wäre.
Lange Minuten wurde Hengst von einem Lachkrampf durchgeschüttelt. Und er stellte sicher, daß die Kommleitung offen war, so daß Russou Howell ihn hören konnte.

16
Lutera, Diana
Kerensky-Sternhaufen, Clan-Raum
     
13. April 3059
    Hengst kletterte bis auf halbe Höhe des Mackie hinab, dann sah er sich um. Howells Krieger kamen in seine Richtung, die Augen wütend verkniffen, die Fäuste geballt.
    Logan hatte die Sturmkrähe sofort angehalten und sprang gerade vom Fuß des Mechs. Er rannte auf Hengst zu, während der Rest der Gruppe hinter ihm Boden wettmachte. Als sie den Mackie erreichten, war Logan ihnen nur noch ein kleines Stück voraus.
»Abschaum!« brüllte er. »Surat! Stravag!«
    Einige der anderen Krieger stimmten in Logans Gebrüll ein. Hengst wartete, bis der Lärm sich ein wenig gelegt hatte, dann stieg er den Rest des Wegs zu Boden. Als er Logan gegenüberstand und ihm in die Augen sah, fragte er ruhig: »Unzufrieden?«
    Logan schlug nach Hengst, der sich sauber unter dem Schwinger duckte. Er kam kampfbereit wieder hoch, aber andere Nebelparder hielten den Sterncolonel zurück.
    »Ihr dummen Falken-Freigeburten wißt wahrscheinlich nicht, was ehrbare Taktik ist«, erklärte Logan. »Aber Nebelparder würden sich nie dazu herablassen, mit ihren Mechs zu schlagen und zu rammen.«
    Hengst nickte, und seine Antwort war so gelassen wie zuvor. »Ich weiß mehr über ehrbaren Kampf, als du glaubst, Sterncolonel. Auf dem Schlachtfeld hätte ich einen anderen Weg gefunden, dich zu zermalmen, aber dies war, wie dein Kommandeur festgestellt hat, eine Übung. Wenn wir Jadefalken an etwas glauben, ist es der Sieg. Vielleicht ist der Sieg für Parder nicht so wichtig. Es ist...«
    »Freigeburt! Du bist der erbärmlichste Abschaum aus den Tiefen der Gosse. Ich werde noch einmal gegen dich kämpfen!«
    »Da kannst du dir sicher sein, Logan!«
»Und ich werde dich zu Klump ...«
»Dessen wäre ich mir an deiner Stelle nicht so sicher, Logan«, stellte Hengst fest und trat einen Schritt nach vorne.
    Auch Russou Howell trat einen Schritt vor, und auf seiner Miene stand ein seltsames Lächeln. »Sterncolonel«, beschwichtigte er. »Wir werden diesen Streit nicht fortsetzen. Dies war eine reine Übung. Die Waffen waren in ihrer Leistung gedrosselt. Diesmal werden wir im Zweifel zu Hengsts Gunsten entscheiden. Er ist immerhin nur eine Freigeburt.«
    Howell ließ den Worten ein höhnisches Lachen folgen, aber es war offensichtlich, daß die übrigen hier versammelten Parder mit seiner Entscheidung nicht zufrieden waren. Howell drehte sich zu Hengst um. Seine Miene wirkte überraschend ruhig. »Du bist dreckiger Freigeburtsabschaum«, stellte er fest. »Aber du hast gegen einen meiner Parder Können bewiesen. Ich frage dich noch einmal, erkennst du Clan Nebelparder als deinen Clan an?«
    Hengst starrte Howell lange an und fragte sich, ob der Mann so früh am Tag schon getrunken hatte. Es machte ihm mehr Sorgen, wie die anderen Krieger, die um sie herum standen, reagieren mochten. Sie protestierten lautstark, riefen Beleidigungen, und einige von ihnen schüttelten drohend die Fäuste.
    Howell wirkte äußerlich ruhig, aber seine Haltung war steif. Die Finger beider Hände waren an den Körper gepreßt und gespreizt. Hengst spürte, daß er die Fäuste ballen und entspannen wollte, wie er es unter Anspannung häufig tat, aber ein solcher nervöser Tick hätte vor seinen

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