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BattleTech 42: Feuer und Schwert

BattleTech 42: Feuer und Schwert

Titel: BattleTech 42: Feuer und Schwert Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Gressman
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Mimetik-Kunststoff, die allgemein als Tarnbeschichtung bezeichnet wurde. Diese Hightech-Tarnschicht gestattete dem Kage Träger, sich chamäleongleich der Umgebung anzupassen, in der er sich aufhielt. Die Anzüge waren mit modernsten Sensoren und Störsendern ausgerüstet, was sie für eine Kundschaftermission perfekt geeignet machte. Ein kleiner, aber leistungsstarker Sprungtornister und Stummelflügel erlaubten es den Kröten sogar, wie Heuschrecken über das Schlachtfeld zu hüpfen.
    Aber trotz aller in die Kage Panzer integrierten Militärtechnologie betrachteten die meisten Männer und Frauen, die sie trugen, eine Mission zumindest teilweise als fehlgeschlagen, wenn sie gezwungen waren, auch nur auf einen Bruchteil der vorhandenen Möglichkeiten zurückzufallen. Jeder DESTler sah seine Ausbildung als die beste Tarnung und effektivste Waffe seines Arsenals.
    Ryan war sicher in den Kage geschnallt und brauchte nur noch den Helm aufzusetzen, als Maeda Ge ihn von dem bevorstehenden Abwurf informierte.
    »Danke, Skipper«, antwortete er. Dann wechselte er den Kanal und wandte sich an die um ihn versammelten Soldaten. »Fünf Minuten. Fertigmachen zum Abwurf. Und denkt daran, ihr seid die ersten Truppen der Freien Inneren Sphäre, die den Kampf zum Feind tragen. Ihr seid hier, um für die Ehre des Drachen zu kämpfen, zu sterben und um unsere Welten aus den Klauen der Unterdrücker zu befreien. Ihr alle werdet eure Pflicht erfüllen. Das weiß ich. Banzai! Banzai! Banzai!« Der uralte Schlachtruf hallte durch den Mechhangar.
    Als Ryan den Helm überstreifte, stürzten vier Mitglieder der Schiffscrew heran und schlossen ihn in einem Abwurfkokon ein. Das dicke, schwere Ei aus Keramik und Stahl würde ihn während des langen Falls durch Dianas obere Atmosphäreschichten beschützen. Um ihre Entdeckung durch feindliches Radar zu verhindern, waren die Kokons durch zwei Schichten radarabsorbierenden Materials geschützt. Theoretisch schirmte die äußere Schicht die Kapsel in Dianas Stratosphäre gegen Entdeckung ab. Die dicke, wie ein Farbanstrich aufgetragene HightechBeschichtung wurde dabei zusammen mit der Schmelzkapsel des Kokons von der Reibungshitze weggebrannt. Anschließend verhinderte die innere Schutzschicht die Entdeckung der Kapsel, bis diese tief in der Troposphäre Dianas aufbrach. Sofern alles nach Plan verlief, würden die DEST-Teams zu diesem Zeitpunkt bereits ›unter‹ dem Radarhorizont der Parder sein. Auf gewisse Weise handelte es sich um die ultimative Form des Hochausstieg-SpätabfangAbsprungs.
    Die Kokons waren größer als alle, in denen die DESTler bisher abgeworfen worden waren. Das alte Modell war so klein gewesen, daß der Krieger in seinem Innern sich in Fötusstellung hatte zusammenrollen müssen. Die zusätzliche Masse des Kage - Krötenpanzers hatte den größeren Kokon notwendig gemacht. Glücklicherweise hatten die Konstrukteure diese Kokons so groß entworfen, daß die Krieger in ihnen zumindest aufrecht knien konnten, statt sich zu einem Ball einrollen zu müssen.
    Um das Verschwinden des Landungsschiffes zu erklären, würde Kapitän Ge ein schwaches, bewußt unterbrochenes Notsignal abstrahlen, in dem er behauptete, Schwierigkeiten zu haben und zur Notlandung gezwungen zu sein. Dieses Täuschungsmanöver hatte die erfreuliche Nebenwirkung, alle etwaigen schwachen Signale zu erklären, die durch die abgeworfenen Kokons auf den Radarschirmen der Parder auftauchen konnten. Angesichts ihres minimalen Radardurchmessers für die Feindsensoren würde man die Kokons höchstwahrscheinlich für Trümmer halten, die von dem beschädigten Schiff zu Boden stürzten.
    Im Rest des Hangars waren Techs damit beschäftigt, den Rest seiner Leute in Abwurfkokons zu verpacken. Das war der Teil eines Orbital- oder Hochausstieg-Abwurfs, den Ryan am meisten haßte. Um den Insassen effektiv schützen zu können, mußte der Kokon aus dickem, äußerst dichtem Material bestehen, so dicht, daß ein normaler Funkverkehr unmöglich wurde. Die größeren Abwurfkokons, wie sie für BattleMechs benutzt wurden, verfügten häufig über eine ›Nabelschnur‹, die es dem MechKrieger erlaubte, Kontakt mit der Außenwelt zu halten. Aber die von den DEST-Teams eingesetzten Abwurfkokons waren so viel kleiner als die enormen Mechkokons, daß eine derartige Kabelverbindung nicht praktikabel war. Deshalb hatte Ryan seine Techs angewiesen, mit dem Versiegeln seines Kokons bis zum letzten möglichen Augenblick zu warten.

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