BattleTech 42: Feuer und Schwert
Daten verlassen, um die abgelegene Hochebene in den Bergen westlich der planetaren Hauptstadt Lutera zu finden. Ryan konnte nur beten, daß die Informationen des Spions sich als korrekt erwiesen. Wenn nicht, stand den Kommandosoldaten möglicherweise eine sehr harte Landung bevor.
Ryans Höhenmesser erreichte fünfhundert Meter. In der nächsten Sekunde öffnete sich die Schleppscheibe und bremste seinen Fall. In zweihundert Metern Höhe entfaltete sich mit einem gedämpften Ploppen der aus schwarzem Nylon genähte Hauptschirm. Ein vorsichtiger Blick nach oben bestätigte Ryan, daß der Schirm sich korrekt geöffnet hatte. Mit grimmiger Entschlossenheit steuerte er auf die inzwischen sichtbare Abwurfzone zu. Das relativ ebene Gebiet, das als seine Landefläche eingeteilt war, wirkte schmaler als er nach der Vorbesprechung erwartet hatte und schien von niedrigen Dornbüschen überwachsen.
Als der Boden ihm entgegenraste, drehte er sich in den Wind, um sanft und aufrecht aufzusetzen. Kaum hatte er den Boden berührt, als er schon auf das Gurtschloß schlug, um sich des schlaff herabsinkenden Fallschirms zu entledigen. Ringsum machte der Rest seiner Leute es ihm nach.
Lautlos meldete sich sein Team, mit Handzeichen. Alle hatten den Absprung sicher überstanden.
Während tief unter ihr die DEST ihren Einsatz organisierten, schwenkte hoch über ihnen die Stiletto ab und richtete den Bug auf ihre eigene Landezone in Trostlos.
* * *
»Was soll das heißen, sie sind verschwunden?« zischte Galaxiscommander Russou Howell den OrtungsTech an, als er in die Befehlszentrale schlich.
Howell war ganz und gar nicht erfreut darüber, mitten in der Nacht wegen einer Routineangelegenheit wie der unplanmäßigen Ankunft eines Landungsschiffs aufgeweckt zu werden. Er hatte nicht mehr als vielleicht eine Stunde - und dazu unruhig - geschlafen, als der Wachhabende Offizier ihn rief. Der Alkohol, den er am Vorabend zu sich genommen hatte, war noch nicht verarbeitet, und er litt unter hämmernden Kopfschmerzen, gepaart mit einem starken Übelkeitsgefühl. In letzter Zeit fühlte Russou Howell ein wachsendes Bedürfnis, seine Sinne und Emotionen zu ersäufen, um einschlafen zu können. Es war schlimm genug, daß man ihn zurück nach Diana geschickt hatte, um den Befehl über die Eiserne Garde und die Wächter zu übernehmen, SolahmaKrieger, deren beste Zeit längst vorbei war. Sein altersbedingtes Exil wurde noch dadurch verschlimmert, daß ihn der Tod seines einstigen und einzigen Freundes, Sterncaptain Trents, durch Howells eigene Hand noch immer verfolgte. Manchmal schien es, als könne nicht einmal ein Faß von Bruhahas, Russous bevorzugtem Drink, ihm den Schlaf bringen. Und natürlich mußte ausgerechnet in einer solchen Nacht irgendein triviales Problem seine persönliche Aufmerksamkeit erfordern.
Auf sein Fragen hin erklärte der Ortungstechniker Howell, daß das Schiff, ein Breitschwert mit dem Namen Tracker vor einigen Tagen im System eingetroffen war, um Ersatzteile und technisches Personal für die Mechfertigungsanlagen bei Pahn City zu liefern. Nach dem Ausschiffen ihrer Fracht sollte die Tracker einen Stern OmniMechs zum Transport in die Besatzungszone aufnehmen. Die Ankunft eines unangekündigten Fluges war zwar ungewöhnlich, aber keineswegs unerhört. Der Kapitän des Schiffes würde einen Verweis für den Bruch normaler Operationsverfahren erhalten, ebenso wie der Verwalter aus der Händlerkaste, der die Benachrichtigung verschlampt hatte.
Nein, die Ankunft einer unerwarteten Fracht störte ihn nicht. Es war der zweite Teil der angeblichen Mission der Tracker, der Transport eines Mechsterns in die Besatzungszone. Er hatte geglaubt, mit den Lieferplänen vertraut zu sein, und nach seinem besten Wissen war für wenigstens einen Monat keine Lieferung von Mechs oder, was das betraf, irgendwelchen anderen Militärgeräts, vorgesehen. Wenn die Auskunft des Piloten der Tracker korrekt war, erwartete irgendwen mehr als nur ein Verweis für ungenügende Buchführung.
Aber als Howell die Befehlszentrale erreichte, hatte sich bereits eine neue Lage ergeben.
»Es tut mir leid, Galaxiscommander.« Die Antwort des Techs war leise und respektvoll. »In der einen Minute war die Tracker auf meinem Schirm, wie es sich gehört, und in der nächsten war sie verschwunden.«
»Bestätige ihre Fracht und den Bestimmungsort.«
»Sofort, Galaxiscommander.«
Es dauerte ein paar Sekunden, bis der Tech die richtige Stelle des automatischen
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