BattleTech 42: Feuer und Schwert
aktiv«, stellte Ge fest und warf einen mißtrauischen Blick auf die Kontrollen, die er gerade betätigt hatte. »Meinen Sie, dieser ComStarSpion wußte wirklich, wovon er redet, Sir?«
»Shirimasen. Marshal Hasek-Davion fand schon«, antwortete der DEST-Kommandeur. »Und Generalin Winston auch. Ich bin bereit, ihnen zu glauben.«
Zusätzlich zum Verlauf des Wegs zu den Heimatwelten hatte Agent Trent der Einsatzgruppe einen wahren Schatzhort an Geheiminformationen über Clan Nebelparder geliefert: dessen Standardoperationsverfahren, Kommunikatorfrequenzen und Codes, Einheitsaufbauten, Transpondereinstellungen und mehr. Aus den Strategiesitzungen wußte Ryan, daß der Bericht des Spions lang und etwas desorganisiert war, so, als habe Trent die Informationen nebenbei gesammelt, statt sie in einen vorgegebenen Rahmen von Klassen und Kategorien einzugeben. Dadurch mußte man sich durch einiges an Spekulation und Halbinformationen wühlen, um zu finden, was Ryan als solide, zuverlässige Daten akzeptiert hätte.
Der Freund-Feind-Transponder der Stiletto war auf der Basis von Trents Bericht programmiert worden. Wenn jetzt irgendein Nebelparder-Pilot oder Sensor-Tech einer Bodenstation das betreffende Instrument abfragte, reagierte es, indem es die IFFKennung eines Parder-Landungsschiffs namens Tracker abstrahlte.
»Hrrmf.« Ge schüttelte den Kopf. »Wenn die Parder ihre ID-Kennungen geändert haben, fliegen wir in ein Wespennest.«
»Es könnte schlimmer sein«, erinnerte Ryan ihn. »Ursprünglich sollten wir einen Orbitalabwurf mit der Bisan durchführen, neh? Die Parder haben nichts, was auch nur annähernd an ein Landungsschiff der Achilles -Klasse erinnert. Stellen Sie sich mal vor, wir hätten dieses Clan-Schiff nicht erbeutet und irgendein neugieriger Parder-Pilot entschlösse sich zum Vorbeiflug mit visueller Inspektion, statt sich auf die Elektronik zu verlassen. Die ganze Operation wäre gescheitert, noch bevor meine Teams zum Abwurf kämen. Ich bin bereit, für den Drachen zu sterben. Es ist meine Pflicht, das zu tun, wenn es nötig wird, und es ist die höchste Ehre, die es für einen draconischen Krieger geben kann. Aber sinnlos zu sterben, nur weil irgendein Clan-Jagdpilot Initiative zeigt, ist etwas ganz anderes. Auf diese Weise sind wir zumindest an Bord eines Clan-Schiffes, selbst wenn unsere Kennung falsch sein sollte und man sich zu einem Vorbeiflug entschließt. Die Muen no Daineko dürften es sich zweimal überlegen, ein Clan-Schiff abzuschießen, nur weil es eine veraltete IFF-Kennung benutzt.«
»Und wenn sie uns doch abschießen?«
»Dann werden wir die Ehre haben, dem Drachen bis in den Tod treu gedient zu haben.«
Kapitän Maeda Ge antwortete nicht auf Ryans halb stolz, halb scherzend vorgebrachte Feststellung. Er zuckte nur die Achseln und richtete seine Aufmerksamkeit wieder auf die Steuerung des Landungsschiffes.
* * *
Der Anflug auf Diana erwies sich als ereignislos, um nicht zu sagen langweilig. Nur zwei Ereignisse unterbrachen die Monotonie der langen Reise. Das erste trat ein, als nur noch drei Tage bis zum planmäßig flachen Eintritt der Stiletto in die stürmische Atmosphäre Dianas blieben. Am 16. Februar um etwa siebzehn Uhr meldete der SensorTech der Stiletto das Aufflammen und Verblassen einer großen elektromagnetischen Tachyonenwelle am Zenithsprungpunkt des Systems. Das Strahlungsprofil entsprach dem eines dematerialisierenden Kriegsschiffs der Kyushu -Klasse. Als er die Meldung erhielt, verspürte Ryan ein ungewohntes Schaudern. Die Haruna hatte das System verlassen. Jetzt waren die DESTler wirklich auf sich allein gestellt.
Das zweite Ereignis trat nur zwölf Stunden später ein, als eine bodengestützte Sensorabtastung den Transponder des Schiffes auslöste. Atemlose Spannung legte sich über die Stiletto, als Passagiere und Besatzung auf die Reaktion der Nebelparder warteten. Dies war der erste und entscheidende Test der von Trent gelieferten Informationen. War die Kennung korrekt? War ein zusätzlicher Sprechverkehr zur Unterstützung des elektronischen Paßworts notwendig? Konnten sie die Täuschung aufrechterhalten, wenn sie angerufen wurden?
Mehrere lange Minuten warteten sie angespannt auf eine Reaktion von Seiten des unter ihnen liegenden Planeten. Ryan spekulierte, daß die Parder möglicherweise damit beschäftigt waren zu diskutieren, was sie mit der Stiletto/Tracker machen sollten, falls die IFF-Kennung nicht hundertprozentig einwandfrei war. Während dieser
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