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BattleTech 43: Der Kriegerprinz

BattleTech 43: Der Kriegerprinz

Titel: BattleTech 43: Der Kriegerprinz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael A. Stackpole
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abzusetzen. Ihre Bereitschaft, für mich zurück in die Hölle zu zie- hen, aus der wir gerade erst gekommen sind, berührt mich tiefer, als Sie ahnen können. Ihre Bereitschaft, mir noch einmal Ihr Leben anzuvertrauen, ist das höchste Lob, das ich mir vorstellen kann. Ich hatte gedacht, es gäbe keine Möglichkeit, noch stolzer auf Sie alle sein zu können; zu meiner Freude jedoch muß ich gestehen: Sie haben mir das Gegenteil bewiesen.« Victor hob den Kopf. »Ich betrachte Ihr Vertrauen in mich als gehei- ligt, und es zwingt mich zu einer schweren Entschei- dung. Diese Entscheidung ist folgende: Habe ich das Recht, die Innere Sphäre in einen Krieg zu stürzen, Sie, Ihre Angehörigen und die Bürger zahlloser Welten in einen Blutrausch zu ziehen, der mich zurück auf den Thron eines zerschlagenen Reiches hebt? Die Antwort ist klar. Ich habe dieses Recht nicht. Manche werden argumentieren, ich hätte die Pflicht dazu, aber dem stimme ich nicht zu. Meine Pflicht, unsere Pflicht ist es, die Sicherheit der Zivilbevölkerung zu garantieren. Aus diesem Grund haben wir gegen die Clans ge- kämpft, und wir haben die Clans durch unsere Hin- gabe an diese Verpflichtung besiegt. Jetzt gegen meine Schwester in den Krieg zu ziehen, würde alles verhöh- nen, was wir geleistet haben, um der Inneren Sphäre Frieden zu bringen. Ich werde weder Ihnen noch dem Gedächtnis derer so etwas antun, die für dieses Ziel ihr Leben gelassen haben.«
    Victor holte ein Glas Wasser aus einem Fach im Red- nerpult und nahm einen Schluck, um seine Kehle zu befeuchten. »Mein Mandat, Sie zu befehligen, ist mit unserer Rückkehr in die Freie Innere Sphäre erloschen. Sie alle werden in Kürze Befehl erhalten, nach Hause zu Ihren Freunden und Familien zurückzukehren, und ich freue mich für Sie über diese Möglichkeit. Ich weiß, manche von Ihnen denken, daß es eine Schande sei, daß mir eben diese Freude versagt wird, aber ehrlich gesagt ist das ein Irrtum. In den letzten zwei Jahren waren Sie meine Familie. Zu wissen, daß Sie zurück in der Heimat sind, bedeutet für mich, mit jedem einzel- nen von Ihnen das Geschenk der Heimkehr zu ge- nießen. Meine persönlichen Schmerzen werden in die- sem Meer der Freude untergehen.« Er starrte genau in die Holokamera an der Rückwand der Halle. »Da unsere Mission beendet ist, habe ich dem Ersten Lord meinen Rücktritt angeboten. Ich habe dies zum Teil deshalb getan, weil ich des Krieges müde bin, aber vor allem Ihretwegen. Kein Soldat darf hoffen, eine groß- artigere Gemeinschaft tapferer Männer und Frauen unter seinem Befehl vereinen zu können. Es war mir eine große Ehre und besondere Auszeichnung, zusam- men mit Ihnen zu dienen. Ich wünsche Ihnen allen Frieden und eine schnelle und sichere Heimreise. Sie sind die Helden des Clan-Kriegs. Vergessen Sie das nie, was auch geschieht. Sie haben der Inneren Sphäre eine Zukunft erkämpft. Jetzt liegt es an uns, diese Zukunft zu gestalten und mit Leben zu erfüllen. Gehen Sie, leben Sie, werden Sie glücklich. Das ist mein letzter Be- fehl an Sie alle, und ich erwarte seine Ausführung.«
    Aus dem Saal ertönte Beifall. Victor trat vom Pult zurück, und als er wieder aufsah, bemerkte er, daß alle Soldaten aufgestanden waren. Er spürte einen Kloß im Hals, und seine Brust war wie zugeschnürt. Seine Ab- sätze knallten zusammen, als er Haltung annahm und die rechte Hand zu einem zackigen Salut hochzuckte. Augenblicklich verstummte der Applaus, und die ver- sammelten Soldaten salutierten wie ein Mann.
    Victor verbeugte sich vor ihnen, dann zog er sich hinter die Bühne zurück. Er schlüpfte durch eine Sei- tentür hinaus und in eine wartende Schweberlimou- sine, in der er nur seinen Fahrer und Tiaret Nevversan erwartete. Zu seiner Überraschung befanden sich noch drei weitere Personen im Wagen, von denen er zwei sofort erkannte. Neben Jerry Cranston saß Curaitis, der Agent, den er zwei Jahre zuvor losgeschickt hatte, um Beweise gegen seine Schwester zu besorgen. Victor ge- genüber, neben Curaitis, saß eine zartwüchsige Frau, die ihm entfernt vertraut schien.
    Victor beugte sich mit einem breiten Grinsen vor und reichte Curaitis die Hand. »Schön, Sie wiederzu- sehen.«
»Gleichfalls, Hoheit.«
»Wie sind Sie hergekommen?«
»Wir sind hergekommen.«
Jerry Cranston lachte. »Sie kamen an Bord eines
    Frachters, der vor zwei Tagen eingetroffen ist. Aber sie fanden keine Möglichkeit, Sie zu erreichen, deshalb hat Curaitis mich in Kubeto ausfindig

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