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BattleTech 43: Der Kriegerprinz

BattleTech 43: Der Kriegerprinz

Titel: BattleTech 43: Der Kriegerprinz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael A. Stackpole
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wir hingehen - und bei dem, was wir tun werden - gibt es keine Quittungen.« Victor beugte sich vor. »Dann sehen Sie sich vor.« Francesca sah sich zu Curaitis um, dann lächelte sie Victor an. »Das werden wir, Hoheit. Als ob unser Leben davon abhinge.«
26
    Palast der Stillen Zuflucht, Imperial City, Luthien Präfektur Kagoshima, Militärdistrikt Pesht,
Draconis-Kombinat
16. April 3061
    Victor Steiner-Davion richtete sich langsam auf und preßte eine behandschuhte Hand auf den Rücken. Er dehnte seine Rückenmuskeln eine Sekunde und genoß, wie die Schmerzen allmählich abklangen. Dann rollte er zurück und entfaltete die Beine, bevor er sich auf die Füße erhob. Seine Oberschenkel protestierten heftig, und er stolperte einen Schritt nach hinten, wobei weiße Marmorkiesel unter seinen Fersen davonspritzten.
    Grinsend zog er den Handschuh von der rechten Hand und reichte sie Kai. »Was für eine angenehme Überraschung.«
    »Ich freue mich auch, dich zu sehen.« Kai deutete mit dem Daumen auf die sich zurückziehende Tiaret. »Jemand hat ihr ein beachtliches Veilchen verpaßt. Dein Werk?«
    Victor schüttelte mit dem Kopf. »Curaitis. Sie haben auf drei von fünf Würfen gekämpft, und das war sein größter Erfolg.«
    »Oh. Wann wird er entlassen?«
»Er liegt nicht im Krankenhaus. Sie war gnädig und hat ihn davonhumpeln lassen.« Victor schob den gro- ßen Strohhut nach hinten, so daß er an einer Kordel um seinen Hals hing und gegen die Schulterblätter schlug. »Wie war's auf Komadorishima? Omi sagte mir, daß es dort um diese Jahreszeit wunderschön sein soll.«
»Es war paradiesisch. Wenn man die minimale Tech- nik übersieht, könnte man leicht glauben, man wäre ein paar tausend Jahre in die Vergangenheit gereist und würde im feudalen Japan Urlaub machen.« Kai verzog das Gesicht. »Es gibt elektrisches Licht und an- dere grundlegende Annehmlichkeiten, aber überhaupt keine Elektronik. Wahrscheinlich hast du mich deshalb nicht angerufen, bevor du zurückgetreten bist. Bis ich nach Imperial City zurückgekommen bin, hatte ich nicht die geringste Ahnung. Da draußen gibt es keine Holovidempfänger oder -Spieler.«
Der verletzte Ton in Kais Stimme traf Victor schwer. »Ich wollte mit dir darüber reden, Kai, aber ich wollte dir auch nicht die Zeit mit Deirdre, David und Melissa verderben. Wie geht es ihnen übrigens?«
»Es geht ihnen gut, Victor. Danke der Nachfrage. Versuch nicht, das Thema zu wechseln.«
»Okay, tut mir leid.« Victor winkte Kai etwas weiter in den Garten, zu einer Steinbank, und wartete, bis sein Freund sich gesetzt hatte, bevor er weitersprach. »Kai, ich kenne dich. Ich weiß, du hättest mir ausge- zeichnete und sehr kluge Argumente gegen den Rück- tritt vorgetragen. Ich hätte sie mir alle angehört und sie abgewogen, und dein letzter Kommentar hätte das größte Gewicht gehabt. Du hättest gesagt: >Victor, was immer du entscheidest, ich stehe hinter dir.<«
Kai runzelte die Stirn. Dann griff er in die über ihn herabhängenden Zweige eines Baumes und pflückte eine rosafarbene Kirschblüte. »Warum bist du so si- cher, daß ich dich nicht umgestimmt hätte?«
»Was hättest du sagen können, Kai? Wenn ich ver- sucht hätte, Oberhaupt der SBVS zu bleiben, hätte Sun- Tzu mich einfach gefeuert. Der Oberkommandierende der SBVS hält sein Amt mit Duldung des Ersten Lords. Ich wäre meiner Privilegien enthoben worden, was Sun-Tzu begeistert hätte, und Katherine gleich mit. Die SBVS wären in ihrer Loyalität gespalten gewesen, und die Bewegung, Katherine zu meinen Gunsten vom New Avalon zu verjagen, hätte ein Eigenleben entwickelt. Zum Teufel, es gibt schon Gerüchte, daß Leute Arthur die Treue versprechen, wenn er sich gegen sie stellt.«
»Trotzdem... daß du einfach gehst, Victor?« Kai spielte mit der rosafarbenen Blüte zwischen seinen Fin- gern. »Das will mir nicht in den Kopf.«
»Hast du dem Militär nicht auch den Rücken zuge- kehrt, Kai?« Victor grinste trocken. »Ich glaube mich zu erinnern, daß du Champion von Solaris bist?«
Kais Miene wurde noch säuerlicher. »Deirdre hat vorhergesagt, daß du das ansprichst.«
»Da hast du eine kluge Frau geheiratet.« Victor seufzte und setzte sich neben ihn. »Hör mal, ich bin aus meiner Heimat verjagt worden, habe all meine Macht verloren, und weißt du was? Ich habe mich nie besser gefühlt. Die Verantwortung lag wie eine tonnen- schwere Last auf meinen Schultern, und jetzt ist sie fort. Ich kann hier bei Omi sein, ohne

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