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BattleTech 43: Der Kriegerprinz

BattleTech 43: Der Kriegerprinz

Titel: BattleTech 43: Der Kriegerprinz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael A. Stackpole
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»Ich wollte dich nicht hinters Licht führen, aber ich mußte meine Schwester täuschen.«
»Mich hast du nicht getäuscht, Victor.« Katherines peitschende Stimme riß ihn herum und aus Fochts Schatten. Seine ganz in Weiß gewandete Schwester stand ihm mit vor Wut knallrotem Gesicht gegenüber. »Ich weiß, was für ein Spiel du treibst, und ich werde nicht zulassen, daß du es gewinnst. Was mein ist, bleibt mein, und du wirst es nie bekommen.«
Victors Augen wurden zu Schlitzen. »Ich sage das nur dieses eine Mal, Katherine. Glaube es mir und handle danach. Ignoriere es auf eigene Gefahr. Ich bin Präzentor Martialum ComStars. Meine Lebensaufgabe besteht darin, dafür Sorge zu tragen, daß der Sternen- bund blüht und der ganzen Menschheit ein gutes Leben ermöglicht. Solange du nichts unternimmst, was diese Mission stört, kommen wir miteinander aus. Aber falls du dich entschließt, deine Probleme zu mei- nen Problemen zu machen, werden dir meine Lösun- gen nicht behagen. Habe ich mich verständlich ausge- drückt?«
»Kristallklar, Victor.« Katherines Nüstern blähten sich. »Du hast eine Woche, meinen Tharkad - und einen Monat, die Grenzen meines Reiches zu verlassen. Komme nicht wieder, solange du keine ausdrückliche Einladung erhältst.« Ihr goldblondes Haar leuchtete auf, als sie herumwirbelte und davon stolzierte.
Victor drehte sich zu seinen Freunden um. »Eines Tages wird sie ein böses Ende nehmen.«
»Je früher, desto besser.« Phelan Kell und sein Vater vergrößerten den Kreis der Personen in der Mitte des Ballsaals. »Ich freue mich darauf, auf ihrem Grab zu tanzen.«
Victor seufzte. »Aber vorher gibt es noch dringen- dere Probleme zu bewältigen.« Er drehte sich zu Kai um. »Als SBVS-Kommandeur kann ich keine Truppen zur Verteidigung von St. Ives abstellen, ohne daß der Hohe Rat es beschließt. Aber ich kann Einheiten auf Manöver dorthin schicken, und wenn sie angegriffen werden, haben sie das Recht, sich zu verteidigen. Viel- leicht weißt du ein paar Welten, die sich für Gefechts- übungen eignen würden.«
Kai grinste. »Du hast die Informationen, bevor du Tharkad verläßt.«
»Gut. Morgan, braucht der Arc-Royal-Defensivkor- don Verstärkung?«
Der ältere Kell, dessen Bart inzwischen fast ganz weiß war, schüttelte den Kopf. »Im Augenblick nicht, aber ich würde gerne Verbindungsoffiziere austau- schen, damit wir Verfahren ausarbeiten können, um in der Zukunft unsere Aktionen zu koordinieren. Wir müssen uns auf den Zorn Ihrer Schwester vorbereiten, ohne sie jetzt schon zu provozieren.«
»Stimmt.« Victor nickte nachdenklich, dann lachte er. »Und so endet die Clan-Ära. Wir wollen hoffen, daß dem Sternenbund eine goldene Zukunft bevorsteht.«
* * *
    Des Archons Mätresse, Bremmerton, Upano Provinz Coventry, Protektorat Donegal, Vereinigtes Commonwealth
    Francesca Jenkins blieb in der Tür der verrauchten Kneipe stehen und wartete, bis ihre Augen sich an das schummrige Licht gewöhnt hatten. Auf den Tischen flackerten in rote Plastikkugeln gehüllte Kerzen und dienten ihr als Leuchtfeuer, mit deren Hilfe sie den Weg durch den überfüllten Schankraum fand. Sie zwang sich, sich nicht öfter umzusehen, als ihr Kontakt erwarten konnte. Sie hatte gehofft, Curaitis irgendwo im Raum zu entdecken, aber die schlechten Lichtver- hältnisse und seine Begabung, in einer Menge unterzu- tauchen, wenn er es darauf anlegte, sorgten dafür, daß sie keine Spur von ihm bemerkte.
    Ihr Kontaktmann andererseits wäre auch nicht auf- fälliger gewesen, wenn er ein blinkendes Neonzei- chen mit sich herumgetragen hätte. Der Mann war fett, und nicht nur in dem Sinne, daß seine Wampe über den Hosengurt hing. Er hatte es irgendwie ge- schafft, sich seitwärts in eine Gastnische zu zwän- gen, und die Fettwülste seines Körpers wogten über die Tischplatte, als bohre diese sich tief in seine Brust. Der Mann trug ein weites, fließendes Hemd, das allem Anschein nach einmal weiß gewesen sein mochte, jetzt aber über und über mit kunterbunten Farbflecken übersät war. Die Ärmel waren ein Stück aufgerollt und gaben dickfingrige Hände frei, die nur deshalb winzig wirkten, weil der Rest seines Körpers so gewaltig war.
    Er hob einen Bierkrug und nahm einen tiefen Schluck. Dann leckte er sich die schwabbligen Lippen ab, bis auf einen Tropfen, der über die Bartstoppeln rann und in einer tiefen Falte verschwand, die das erste von zahlreichen Kinnen markierte. Als er den Krug absetzte, bemerkte er sie

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