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BattleTech 43: Der Kriegerprinz

BattleTech 43: Der Kriegerprinz

Titel: BattleTech 43: Der Kriegerprinz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael A. Stackpole
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verwüstet. Sie ging die Treppe in Regs Privatquartier hinauf. Als sie oben ankam, hörte sie Wasser rauschen. Sie ging durch das Schlafzimmer in das dahinterliegende Badezimmer und erstarrte.
Reg hatte auf einem Badezimmer aus weißem Mar- mor bestanden, das er makellos sauber hielt. Er hatte es immer seine Zuflucht vor Farben und Lacken ge- nannt. Es war prachtvoll ausgestattet, mit einer breiten Kommode und mehrteiligem Spiegel, einer Dusch- kabine und einer riesigen Badewanne. Reg hatte es ge- liebt, in der Wanne zu liegen und zu entspannen, und er hatte den Rest seines Lebens dort verbracht.
Aber das Zimmer war nicht mehr weiß.
Reg Starling saß voll angezogen in einer vollen Wanne mit rosa Wasser. Seine Pulsadern waren aufge- schlitzt, und das herausspritzende Blut hatte sich über das ganze Bad verteilt. Auf dem Spiegel stand, mit sei- nem Blut geschrieben: »Es tut mir leid. Ich war es. Ich habe Ryan umgebracht. Ich verdiene den Tod.«
Francesca sackte gegen den Türrahmen. »O Reg, sie hat dich gefunden. Und ich war so nahe dran. Das letzte Geheimnis, dein Wissen über Melissas Tod ... Ich weiß, du warst kurz davor, es mir zu verraten. Und jetzt...«
Sie wollte sagen, daß sie es nie erfahren würde, aber etwas an seinem Gesichtsausdruck ließ sie stocken. Er war mit der Andeutung eines Lächelns gestorben. Es muß ihn eine unfaßbare Konzentration gekostet haben, das fertigzubringen. Aber das kann ihm nicht schwergefallen sein. Sie waren hier, um Sven Newmark zum Schweigen zu bringen, aber getötet haben sie Reg Starling. Und Reg Star- ling hat sich von niemanden austricksen lassen.
Sie ging hinüber zur Wanne, hockte sich hin und drückte ihm einen Kuß auf die Stirn. »Du hast dafür gesorgt, daß deine Verfolger nicht gewinnen können. Das war ein Geheimnis, und jetzt weiß ich es. Und wir beide, Reg Starling, werden dafür sorgen, daß sie nicht damit durchkommt.«
21
    State of the Art Galerie und Cafe, Crescent Harbor, New Exford
Arc-Royal-Defensivkordon
27. November 3060
    Der ernste Ausdruck auf Francescas Miene ließ Mr. Ar- chies Plastiklächeln zerfließen. Der kleine Mann mit dem pomadig glänzenden, zurückgekämmten Haar und dem bleistiftdünnen Schnurrbart war zu ihrer Be- grüßung mit ausgebreiteten Armen auf sie zugekom- men, doch jetzt stoppte er, die Lippen zu einem Luft- kuß geschürzt. Seine braunen Augen weiteten sich, als sie auf ihn zukam, und zwei Kunden bemerkten seine Überraschung.
    Francesca ignorierte sie. »Ins Büro, Arch.« Auf ihr Knurren weiteten seine Augen sich noch mehr, und auf die Gesichter der Angestellten und Kunden der Gale- rie, die sie hörten, trat ein heimliches Grinsen. In seiner Galerie war Mr. Archie, der selbsternannte Richter dar- über, was auf New Exford modern war, der absolute Alleinherrscher. Eine derartige Vertraulichkeit duldete er von niemandem außer Reg Starling, und Francesca nutzte ihre Beziehung zu Starling auf unverschämte Weise aus.
    Mr. Archie schnüffelte und senkte die Lider. »Ich be- fürchte, ich habe hier draußen zu tun.«
»Das war keine Bitte.« Francesca stürmte, die Nylon- tasche über der Schulter, an ihm vorbei und die gußei- serne rote Wendeltreppe zum Büro der Galerie hinauf.
Der kleine Mann klammerte sich an ihren Arm. »Sie können nicht...«
In Francescas Blick lag glutheißer Zorn. »Bewegung, Arch!«
Ihre Schritte auf den Metallstufen hallten allein durch den Saal, bis sie fast oben angekommen war, dann hörte sie Mr. Archie folgen. Sie erreichte sein Büro vor ihm und hatte schon hinter seinem Schreib- tisch Platz genommen, als er sie einholte. Die einzi- ge Beleuchtung im Innern des überfüllten Zimmers stammte von einer einzelnen Schreibtischlampe. Auf jeder möglichen Stellfläche des Büros waren kleine Statuetten verteilt, und eine Menge dieser Stellflächen bestanden aus den Oberkanten an den Wänden gesta- pelter Leinwände.
»Fiona Jensen, ich weiß nicht, was Sie sich einbil- den ...«
Francesca löste die Tastatur vom Computer auf dem Schreibtisch und warf sie Mr. Archie zu. Er fing sie auf und preßte sie an die Brust wie eine Jungfrau, die mit einem Stück Stoff ihre Schamhaftigkeit bedeckt. Fran- cesca steckte ihre eigene Tastatur an das Gerät und schaltete es ein.
Während die Maschine hochfuhr, blickte sie über den Monitor zum Besitzer der Galerie, dessen Gesicht tomatenrot angelaufen war. »Holen Sie einen von die- sen Agentenzetteln, die sie berechtigen, die Werke von Künstlern zu

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