BattleTech 43: Der Kriegerprinz
verkaufen, die hier ausstellen.«
»Was? Wozu?«
»Sie werden auf ewige Zeiten Starlings Agent sein.«
Der Mann blinzelte sie überrascht an. »Was? Wie soll das gehen?«
»Ich werde seine Unterschrift fälschen, dann unter- schreiben Sie den Vertrag, und ich bezeuge ihn.«
»Aber das ist Betrug ...«
Sie drückte den Resetknopf und startete die Ma- schine neu. »Ich habe eine Neuigkeit für Sie: Reg ist tot.«
Die Tastatur fiel zu Boden, und einige der Tasten flo- gen davon. »Tot? Wie?« Mr. Archie riß die Augen auf. »Sie haben ihn ermordet...«
»Nein, aber ich weiß, wer es getan hat, und ich kann Ihnen beweisen, daß ich es nicht war.«
Ein Ausdruck selbstgefälliger Überlegenheit trat auf die Miene des Galeriebesitzers. »Ach ja? Und wie wol- len Sie das tun?«
»Man wird Ihnen mitteilen, daß Reg Starling Selbst- mord begangen hat.«
»Er hat oft genug davon gesprochen.«
»Ja, ich weiß, ich erinnere mich, was er gesagt hat. Erinnern Sie sich, wie er aus dem Leben scheiden wollte?«
Mr. Archie schmunzelte vorsichtig. »Wie ein echter Showmann. Reg hat erklärt, er würde vor einen heran- rasenden Schwebelaster laufen, einen dieser weißen, die überall Eiskrem an kleine Kinder verkaufen.«
»Genau. Er wollte ein blutiges Schauspiel, damit die Kids etwas haben, an das sie sich erinnern können.« Francesca zögerte, als die Badezimmerszene vor ihre Augen trat. »Reg hat sich die Pulsadern aufgeschlitzt, mit seinem Blut eine Abschiedsbotschaft auf den Spie- gel geschrieben und sich dann in eine Wanne mit war- mem Wasser gesetzt, um zu sterben.«
Mr. Archie schauderte. »O nein, nicht Reg. Das ist so... so Elvis, im Badezimmer abzutreten. Wer immer das verbrochen hat, hätte genausogut noch überall Doughnuts und Ausgaben von Moderner Söldner ver- streuen können. Das paßt ganz und gar nicht zu Reg.« Sein Blick wurde stechend. »Und Sie, Sie hätten es so angelegt, daß es einen Riesenaufstand verursacht haben würde. Nicht daß ich Ihnen übelgenommen hätte, wenn Sie ihn hätten umbringen wollen. Das wollten wir alle.«
»Ja, aber nicht in letzter Zeit.« Sie blickte auf den Monitor und dann zurück zu Mr. Archie. »Bekomme ich jetzt diesen Agentenvertrag?«
Er runzelte die Stirn. »Niemand wird glauben, daß er ihn unterschrieben hat.«
»Doch, das werden sie, weil die Unterschrift dieselbe sein wird wie auf der Hälfte der Echtheitsurkunden und Drucke, die Sie verkaufen.« Trotz der grausigen Umstände mußte Francesca grinsen. »Reg hielt es für den besten Witz aller Zeiten, daß seine Unterschrift von mir stammte und meine von ihm. Wir haben geübt, bis wir unsere Unterschriften perfekt imitieren konnten. Wenn irgend jemand versucht, Einspruch zu erheben, wird jeder Experte die Echtheit bestätigen.«
In Mr. Archies Augen glänzte die Habgier. »Und welchen Anteil an meinen Einnahmen werden Sie ver- langen?«
»Nur das, was mir aus den Geschäften zusteht, die wir bereits abgeschlossen haben. Vorher brauche ich vielleicht noch etwas Hilfe, aber das Geld gehört ganz Ihnen. Ich bezweifle sogar, daß sie mich je wiedersehen werden, nachdem ich Sie heute verlasse.«
»Oh, wie schade.« Francesca entging das geheu- chelte Bedauern in Mr. Archies Stimme keineswegs.
»Da ist allerdings noch ein Punkt. Ich brauche, was Reg für den Fall seines Ablebens bei Ihnen hinterlegt hat.«
Mr. Archie blinzelte noch einmal, dann flog seine rechte Hand an den Mund. »Das hatte ich bei dem Schock ganz vergessen. Natürlich, einen Augenblick.« Er schob sich in eine Ecke des Zimmers und kniete sich vor einen alten Safe. »Ich habe es hier hineingelegt.«
Während der Galeriebesitzer sich an seinem Geld- schrank zu schaffen machte, verschlüsselte Francesca eine kurze Nachricht an Curaitis. Da sie keinen Zu- gang zu den Büchern auf ihrer Festplatte mehr hatte, benutzte sie als Kodierungsprogramm die Software- Hilfedateien des Geräts. Sie gab mehrere von Curaitis' Deckadressen ein und schickte die Botschaft ab. Wenn er sie heute noch bekommt, gut. Wenn nicht, sehe ich ihn morgen ohnehin.
Sie schaltete den Computer ab und stöpselte gerade ihre Tastatur aus, als Mr. Archie sich umdrehte und ihr einen Plastizinumschlag reichte. Sie riß ihn auf und schüttelte den Schlüssel für ein Bankschließfach und eine Notizkarte heraus. Auf dem Schlüssel stand der Name der Bank, und sie ging davon aus, daß das Schließfach in der Niederlassung zu finden war, in der sie mit Reg ein gemeinsames Konto für die Einnahmen aus dem
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