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BattleTech 43: Der Kriegerprinz

BattleTech 43: Der Kriegerprinz

Titel: BattleTech 43: Der Kriegerprinz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael A. Stackpole
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nur als Verpackung für seine Lein- wände benutzte. Der Rahmen paßte zwar zu dem Bild, aber Reg hätte mit den Zähnen geknirscht, wenn ir- gend jemand es gewagt hätte, eines seiner Bilder damit auszustaffieren.
    Alles in allem war diese einfache Hafenszenerie genau die Sorte Kunstwerk, die Reg in Nullkomma- nichts in Rage gebracht hätte. Und noch ein Widerspruch, Reg. Sie stellte die Handtasche auf dem Schreibtisch ab, nahm das Bild von der Wand und drehte es um. Am Rahmen klebte das Etikett eines örtlichen Rahmenhan- dels, den Reg von Herzen gehaßt hatte, aber das Bild selbst trug keinerlei Aufschrift. Das erschien ihr selt- sam, denn einmal, als Reg mit ihr über eine Verkaufs- ausstellung >hungernder Künstler< hergefallen war, weil er gehört hatte, ein Teil der Arbeiten ähnelten den seinen vom Stil her, hatte er mit großer Geste einige der Stücke umgedreht und ihr den plakativ unter einer Lagernummer aufgetragenen Preis gezeigt. Dann hatte er erklärt, daß es Firmen gäbe, in denen Hunderte von Malern beinahe in Fließbandarbeit immer wieder das- selbe Stück herstellten, damit jeder ein Original der Sorte Kunstwerk besitzen konnte, wie es in billigen Absteigen auf den Zimmern hing.
Sie hakte eine Kante des Rahmens über den Schreib- tisch und drückte nach unten, bis er sich löste. Ein Blick auf den Rand des Bilds zeigte ihr, daß es aus zwei Kartonbögen bestand. Sie entfernte den Rest des Rah- mens, dann holte sie Regs Taschenmesser heraus, öff- nete es und machte sich daran, den Klebstoff zu entfer- nen, der die beiden Lagen zusammenhielt. Sie schälte etwas von dem Klebstoffsaum ab, dann schob sie die Klinge hinein und drehte sie.
    Die beiden Kartonbögen lösten sich mit einem dumpfen Krachen. Die hintere Lage glitt weg und gab zwei sorgfältig ausgefräste kreisrunde Vertiefungen frei. In jedem der Löcher lag eine in Plastik einge- schweißte CD-ROM. Die Disks trugen keine Etiketten, aber Francesca hatte nicht den Schatten eines Zweifels, daß sie Unterlagen enthielten, die Katherine Steiner- Davions Mittäterschaft beim Mord an ihrer Mutter belegten.
    »Das nehmen wir«, meinte der erste der beiden Loki- Agenten, als er das Büro betrat. Beide trugen schwarze Geschäftsanzüge, hatten aber Skimützen übergezogen, die ihre Gesichter unkenntlich machten. Der vordere streckte die behandschuhte Hand aus. Sein Partner, der sich links von ihm aufbaute, mit einem Blick auf das Fenster, richtete seine gefährlich aussehende Pistole auf sie.
    Francesca klappte überrascht den Mund auf. »Hören Sie, Sie können sich nehmen, was Sie wollen. Ich will nur die Bilder. Reg hat sie mir geschenkt.«
»Geben Sie uns einfach die CDs.«
    Sie drehte sich zu ihrer Handtasche um. »Hören Sie, ich habe Geld.«
»Die CDs.« Die Stimme des Mannes wurde hart. »Ma- chen Sie es sich nicht schwerer als nötig, Ms. Jensen.«
»Woher wissen Sie meinen Namen? Wie haben Sie mich gefunden?«
Der Anführer der beiden Agenten rollte mit den Augen und nickte seinem Partner zu. Der zweite Mann schob die Hand in die Tasche und holte einen Schall- dämpfer heraus, den er auf seine Waffe schraubte. Jetzt oder nie. Francesca schleuderte den Karton wie einen Diskus nach dem vorderen Loki-Agenten. Sie hechtete über den Schreibtisch und schnappte sich im Flug mit der linken Hand ihre Handtasche. Ein kurzes Husten ertönte, und sie fühlte, wie Splitter der Schreib- tischplatte ihre Beine trafen, dann war sie unter dem Tisch in Deckung. Sie prallte hart auf dem Boden auf, rollte sich auf den Rücken und zog den Nadler. Sie verzichtete darauf, zum Feuern aufzuspringen, sondern schoß unter dem Schreibtisch hindurch auf die Füße des ersten Agenten. Sie hörte ihn aufschreien, dann sah sie ihn auf den Teppich stürzen. Zwei weitere Schüsse zerfetzten seine Maske und sein Hemd, aber seine Leiche blockierte die Sicht auf den zweiten Mann. Sie blieb in Deckung und wartete ab, sah und hörte aber nichts außer einem trägen Seufzen. Dann drang der Gestank verbrannten Fleischs in ihre Nase. Sie schnaubte und rief: »Klar.«
»Ich komme rein.«
Francesca zog sich hoch und grinste, als Curaitis das Zimmer betrat. In der rechten Hand hielt er eine Laser- pistole. Der große, muskulöse Geheimagent mit den tiefschwarzen Haaren und den eisblauen Augen warf ihr einen kurzen Blick zu, dann sank er auf ein Knie und tastete am Hals des Mannes, den sie erschossen hatte, nach dessen Puls. Der zweite Agent lag auf dem Boden, und von seinem durch

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