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BattleTech 44: Falke im Aufwind

BattleTech 44: Falke im Aufwind

Titel: BattleTech 44: Falke im Aufwind Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Thurston
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je nach den Neigungen des Betrachters alle möglichen Bilder kurz aufflackern konnten. Der Anblick konnte ein Alptraum sein, eine Vision der Schönheit oder eine Erinnerung an einen beinahe
vergessenen Vorfahren.
Der Boden der Grotte war voller Menschen, die
auf den präzise markierten Wegen zu dem riesigen
Teich in der Mitte der Höhle wanderten. Diana hatte
die Broschüre gelesen und wußte, daß der Teich Styx
hieß, anscheinend nach einem mythischen Fluß benannt. Laut der Erläuterung bestand der Inhalt des
Teichs mehr aus Öl als aus Wasser, einem seltsamen,
nutzlosen Öl, das nur auf Ironhold vorkam. Es ließ
sich weder als Brennstoff, noch als Schmiermittel
verwenden, hatte aber eine ungewöhnliche Eigenschaft. Gelegentlich stieß der Teich geysirartige
Flammensäulen aus, die anscheinend von einer inneren Feuerquelle oder einer intensiven Hitzequelle
unter seinem Grund gespeist wurden. Das Phänomen
war wissenschaftlich untersucht worden, aber niemand hatte mehr als eine Theorie darüber. Es gab
niemanden, der ein genügend großes Interesse hatte,
das Problem eingehender zu untersuchen, und außerdem besaß die Flüssigkeit selbst keinerlei praktischen Wert für zivile oder militärische Zwecke. Da kein Grund vorlag, dem Geheimnis weiter auf den Grund zu gehen, fiel es selbst den Wissenschaftlern
leicht, es als ungeklärtes Phänomen ad acta zu legen. Seltsamerweise war die Grotte trotz des Feuers im
Teich und an den Wänden kein bißchen warm. Im
Gegenteil, sie war noch kälter als die Tunnel, und die
beiden Kriegerinnen fühlten einen eisigen Windhauch über ihre Haut streichen.
»Laß uns verschwinden«, murmelte Joanna. »Je
schneller wir hier weg sind und zurück im Warmen,
desto lieber ist es mir.«
»Was ist mit dem Kaltwettertraining, von dem du
so viel redest?«
»Es ist ein Unterschied, ob man Kälte während einer Schlacht im Innern des Cockpits erlebt oder bei
einer Höhlenwanderung. Ich kann mich nicht erinnern, daß meine Füße sich in einem Mechcockpit
jemals in Eisklumpen verwandelt hätten.«
Diana grinste und machte sich auf den Weg zu einem der markierten Pfade. Sie sah keinen Grund,
sich weiter um Joanna und deren Gemecker zu
kümmern. Sie hatte schon vor langer Zeit entschieden, daß Joanna offenbar Spaß daran hatte, sich zu
ärgern und lauthals zu beschweren. Warum sollte sie
ihr diese Freude nehmen?
»Hier sind viel mehr Leute«, bemerkte Diana, als
sie den Weg erreicht hatten. Dessen Oberfläche war
härter, als sie erwartet hatte, möglicherweise durch
die Schritte von Generationen von Touristen abgeschliffen. »Das ist wohl eine größere Touristenattraktion, als ich bis vor einem Augenblick gedacht habe.«
»Dein Leben ist eine Touristenattraktion, Diana.« Ab und zu gab Joanna eine verwirrende Feststellung wie diese ab. Meistens verzichtete Diana darauf
nachzufragen, aber diese Bemerkung war einfach zu
provokant, um sie zu ignorieren. »Eine Touristenattraktion? Wie meinst du das?«
»Vielleicht wäre Zirkus der passendere Ausdruck.
Oder Volksspektakel. Ich habe noch nie Blutnamenskämpfe wie diese erlebt. Vielleicht liegt es daran, daß so viele unmittelbar hintereinander stattfinden.«
Diana wußte, worauf Joanna anspielte. In der Invasion der Inneren Sphäre waren so viele Blutnamenträger umgekommen, daß eine Menge Blutrechte
frei waren. Die Schwäche des Clanmilitärs während
dieses Waffenstillstands verlangte, daß mehr Positionen von Blutnamensträgern besetzt wurden. »Ja, ein Zirkus«, sprach Joanna weiter. »Besonders, wenn man sich die Menagerie ansieht. Während
der Blutrechte finden immer ein paar Märkte statt,
und gelegentlich gibt es auf Episoden der Clangeschichte basierende Shows. Ab und zu sogar gute
Stücke. Aber diesmal scheint jeder zweite verdammte Freigeborene auf dem Planeten nach Ironhold City
gekommen zu sein, um von den Kämpfen zu profitieren. Ehrlich, Diana, ich sehe mehr Habgier und Profitsucht als Mut und Tapferkeit. Manchmal scheinen
die Blutnamenstests das Beiwerk und das Drumherum aus Markt und Spektakeln die Hauptsache. Und
dann du noch...«
»Ich? Was soll das denn heißen?«
»Du bist eine der Hauptattraktionen. Eine Freigeborene, die sich ernsthaft um einen Blutnamen bewirbt. Du bist das Hauptschaustück der Menagerie.
Ein widernatürliches Monstrum, ein Mißgriff der Natur...«
»Ich dachte, du würdest meine Teilnahme am
Wettbewerb unterstützen, Joanna. Auf Coventry hast
du ...«
»Moment. Ich unterstütze dich. Aber nicht, weil
du

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