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BattleTech 44: Falke im Aufwind

BattleTech 44: Falke im Aufwind

Titel: BattleTech 44: Falke im Aufwind Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Thurston
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Teilnahme an einem Blutrecht zu gestatten. Es ist bekannt, daß manche Clans keine Freigeborenen in den Rängen der Kriegerkaste dulden, aber die Jadefalken erkennen den Wert der Freigeborenen, die an strategischer Stelle in Gefechtseinheiten eingesetzt werden. Wir kennen in unserer Geschichte sogar freigeborene Helden. Der Wert freigeborener Krieger ist erwiesen und hat sich insbesondere in der Invasion der Inneren Sphäre gezeigt. Mehr werde ich dazu nicht sagen. Die Blutnamenstests sind auf dem Planeten Ironhold in vollem Gange. Ich lade euch alle ein, dorthin zu reisen und möglicherweise mitzuerleben, was ihr euch wünscht: die Erniedrigung einer Freigeborenen. Aber vielleicht auch nicht. Lehrmeister, ich bedanke mich für die Gelegenheit, zum Konklave zu sprechen.«
Marthe setzte sich und wartete auf die nächste Runde der Proteste. Es klang ein gewisses Murren auf, wie schon während ihrer Rede, aber auf ein Zeichen des schwarzhäutigen ilKhans beendete der Lehrmeister die Debatte. Als Pershaw bekanntgab, daß es keine weitere Diskussion über diesen Punkt geben würde, unterhielt Perigard Zalman sich hitzig mit seinem saKhan, dem breitschultrigen und beeindruckenden Brett Andrews. Andrews schien Zalman zu drängen weiterzumachen, aber Zalman schüttelte den Kopf. Der ilKhan ließ deutlich erkennen, daß er jede weitere Unterbrechung von Seiten der Stahlvipern abblocken würde, und Zalman sah sich zum Schweigen verdammt. Marthe war über das Scheitern seines Plans recht amüsiert.
»Diesem Konklave liegen noch andere Themen vor«, stellte der Lehrmeister fest. »Insbesondere die Erntetests und Entscheidungen zu unserer militärischen Bereitschaft, die Invasion der Inneren Sphäre wiederaufzunehmen.«
Während Samantha sich neben ihr frustriert langweilte, genoß Marthe in der darauffolgenden Debatte die über den Computerschirm ihres Platzes laufenden Daten. Sie zeigten unter anderem, wie miserabel die Stahlvipern in den Erntekriegen abgeschnitten hatten.

6
Falkenhöhlen, nahe Falkenbronn, Ironhold Kerensky-Sternhaufen, Clan-Raum
     
28. Januar 3060
    Diana hatte gewußt, daß es im Innern der berühmten Höhle kalt sein würde, aber sie war nicht darauf vorbereitet gewesen, wie kalt. Die Kälte drang ihr bis ins Mark. Sie stellte sich unwillkürlich vor, zu einer Eisskulptur zu erstarren, von der neugierige Touristen sich Splitter abbrachen.
    Die Falkenhöhlen waren eine absolute Rarität in der Jadefalken-Gesellschaft: eine Touristenattraktion. Nicht, daß sie Horden von Erholungssuchenden angezogen hätten. Joanna und sie waren auf ihren Spaziergängen durch die langen, dunklen Tunnel, die nur von gelegentlichen Fackeln erhellt wurden - gerade nahe genug beieinander, um nirgends völlige Dunkelheit zuzulassen, kaum jemandem begegnet. Diana fühlte sich häufig ungewohnt verletzlich, während sie sich vorsichtig über den ungleichen Boden der Höhlengänge bewegte, die mit losen Steinen und steilen Senken übersät waren.
    »Das ist also deine Vorstellung einer Trainingspause«, meinte Sterncommander Joanna hinter ihr. Sie war ziemlich lange still gewesen, was gar nicht zu ihr paßte, während sie durch die Tunnel wanderten und den Schildern unter den Fackeln folgten, die sie zur Zentralhöhle dirigierten, der berühmten Falkenfeuergrotte. Die Falkenfeuergrotte war nicht nur die größte Höhle des ganzen Labyrinths, sondern bot angeblich auch den dramatischsten Anblick. Es hatte Stunden gedauert, Joanna, die wenig für Naturschönheiten übrig hatte, zu überreden, Diana hierher zu begleiten. »Sie hätten uns Taschenlampen mitgeben sollen.«
    »Das steht in der Broschüre. Zur Erhaltung der Höhlen sei es notwendig, den Lichteinfall so gering wie möglich zu halten.«
    Joanna grunzte. »Das ist nur Geschwafel für Freigeborene. Wahrgeborene brauchen derartige Vorschriften nicht.«
»Du vergißt, daß ich auch freigeboren bin.«
    Einen Augenblick lang blieb Joanna stehen und starrte Diana wütend an. »Das vergesse ich nie, Nestling!«
    Diana verzichtete auf eine Antwort. Über das Thema Wahrgeborene/Freigeborene konnte man sich mit Joanna nur zu leicht in sinnlose Streitgespräche verwickeln. Manchmal konnte sie wirklich erstaunlich dumm sein, dachte Diana. Einerseits gab es nur wenige wahrgeborene Krieger, die trotz ständiger vehementer Beschwerden über Freigeburten durchaus enge Beziehungen zu ihnen unterhielten - wie Joanna zu Diana ebenso wie zu Hengst. Tatsächlich sah man Joanna kaum mit anderen

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