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Battletech 45: Gefaehrlicher Ehrgeiz

Battletech 45: Gefaehrlicher Ehrgeiz

Titel: Battletech 45: Gefaehrlicher Ehrgeiz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Loren Coleman
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Lien-zhang James hielten einen Paß, während die Nashuar-Heimatmiliz mit Panzerunterstützung den anderen kontrollierte. Der Blizzard hatte versucht, den Gegner zu umgehen und der Infanterie Gelegenheit zu geben, sich dem Feind zu nähern und Bündelladungen an dessen Kampfkolossen zu plazieren, als die leichte Panzereskorte der Heimatmiliz ihn entdeckt hatte.
    So leicht ist Hiritsu-Infanterie nicht auszuschalten. Li sah die beiden feindlichen Schweber, die klugerweise in einer weiten Kurve wendeten, um den BattleMechs des Kriegerhauses nicht zu nahe zu kommen. Er versuchte, den nächsten Angriff auf den Blizzard vorauszuberechnen, dann setzte er zu einem Sprint zu einem Punkt hundert Meter entfernt auf offenem Gelände an.
    »Li, komm zurück«, rief Zhang-si Mikhail Chess, als Li aufstand. »Was hast du vor?«
»Vergeltung!« brüllte Li zurück. Dann konzentrierte er sich ganz darauf, einen Fuß vor den anderen zu setzen und rannte auf sein Ziel zu, so schnell ihn die Beine trugen.
Ein kleines, verkrüppeltes Gebüsch bot die einzige Deckung in der Nähe, und Li rutschte dahinter. Erst jetzt wurde er sich anderer Schritte bewußt, dann fiel ein zweiter Körper neben ihm zu Boden.
»Nicht, daß du dich einsam fühlst«, meinte Chess. Dann hoben beide die Arme über den Kopf, als eine Raketensalve, die ihr vorgesehenes Ziel verfehlt hatte, keine zwanzig Meter entfernt einschlug und eine Wolke aus Dreck und verbranntem Gras aufschleuderte, die prasselnd auf die beiden Infanteristen niederging. »Was wollen wir hier eigentlich?«
»Ich hol mir einen von den Panzern«, erklärte Li kurz angebunden.
Kletterstangen waren entwickelt worden, um Fußtruppen beim Einsatz gegen BattleMechs zu helfen. An einem Ende der einen Meter langen Stange war eine Schlaufe befestigt, aus dem anderen wurde eine an einem dünnen Kabel sitzende Haftkugel abgefeuert. Diese Kugel blieb, wenn alles gutging, am unteren Torso eines Mechs hängen, und der Infanterist, der einen Fuß in die Schlaufe steckte, wurde hochgezogen, wenn der Stabmechanismus das an der Kugel hängende Kabel wieder einrollte. Mit etwas Glück konnte der Soldat dann eine Bündelladung Sprengstoff in ein verwundbares Hüft- oder Kniegelenk packen.
Schweber haben ihre ganz eigenen Schwachstellen. Li löste einen der Gurte an der Bündelladung und schlang ihn durch die Fußschlaufe des Kletterstabs, bevor er ihn wieder befestigte. Ohne eine Hand am Auslöseknopf arbeitet dieses Ding nicht.
»Li, sie kommen.«
Und ich habe mich um dreißig Meter verschätzt! Li beeilte sich, die Sprengladung scharfzumachen. »Den vorderen schaffe ich nicht, aber auf mein Zeichen deckst du die Windschutzscheibe des Harasser mit Laserfeuer ein.« Das mußte als Anweisung genügen, und schon rannte Li wieder los, um die angreifenden Luftkissenfahrzeuge abzufangen.
Wie erwartet verfehlte er den J. Edgar, der mit über hundert Stundenkilometern an ihm vorbeiraste. Aber er war exakt in Position für den Harasser.
»Jetzt!« schrie Li, duckte sich und zielte mit der Kletterstange auf die Selbstfahrlafette. Der Fahrer sollte abgelenkt werden, damit er ihn nicht bemerkte. Das Manöver funktionierte zu gut. Als die grellen Laserblitze über die Windschutzscheibe zuckten, wich der Harasser jäh aus, um den versteckten Schützen abzuschütteln, und kam geradewegs auf Li Wynn zugedonnert.
Li hatte kaum Zeit, die Haltekugel abzufeuern und sich zu Boden zu werfen, bevor der Schweber ihn überfuhr. Das Donnern der Propeller war ohrenbetäubend und Li hatte das Gefühl, in einen Orkan geraten zu sein. Die Haare peitschten schmerzhaft über seinen Hals, und aufgewirbelte Erde schnitt ihm in Augen und Ohren. Er hörte ein Brüllen, das die Propeller zunächst fast verschluckten, das aber lauter wurde, als der Schweber weiterfuhr.
Wynn brauchte ein paar Sekunden, bis er erkannte, daß er selbst es war, der dieses Gebrüll ausstieß. Dann verstummte er und zählte, während er hinter dem Harasser hersah. Als er bei sechs angekommen war, explodierte die Sprengladung, die an dem Kletterstabkabel etwa in Höhe der Gummischürze des Hovercraft mitgeschleppt worden war, in einem hellen Feuerball. Ein gutes Viertel der Schürze wurde zerfetzt, und das Luftkissen, das die Gummiwände unter dem Fahrzeugrumpf gehalten hatten, verströmte durch die Bresche. Der Harasser pflügte mit über einhundertfünfzig km/h den Talboden. Seine Frontpartie wurde zusammengepreßt wie eine Ziehharmonika, dann überschlug er sich und

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