Battletech 45: Gefaehrlicher Ehrgeiz
Kompanie Ersatzmechs.«
Tamas deutete auf eine in der Nähe liegende Dekke, und sie nickte dankbar. »Was Sie uns von Milos mitgebracht haben, war hochwillkommen. Der Colonel schickt Ihnen seinen Dank und beste Wünsche.« Die beiden ließen sich auf der Decke nieder, Tamas im Schneidersitz, Cassandra flach auf dem Rücken. Sie starrte ins Blätterdach hinauf. »Die Frage ist also eher, wieviel brauchen Sie, Majorin?«
»Ich finde, wir kennen einander jetzt lange genug, um uns zu duzen. Ich heiße Cassandra«, antwortete sie. »Und ich bin gut weggekommen. Ein leichter Mech ausgefallen, zwei schwer beschädigt, aber keinen Krieger verloren.« Sie nahm noch einen tiefen Schluck. »Sie waren nicht darauf vorbereitet, von einem ganzen Bataillon angegriffen zu werden.«
Tamas sah sie einen Augenblick lang schweigend an. »Alle Krieger der Leichten Reiter haben einen Mech. Vielleicht solltest du dieses Bergegut selbst behalten oder für eine andere Einheit mitnehmen.«
»Du gibst kostenlose Ausrüstung weg?« Cassandra ließ sich ihre Überraschung anmerken. Das paßte so gar nicht zu einem Söldner. »Da könnte Colonel Rubinsky aber Einwände haben.«
»Er hat mir aufgetragen, dir in jeder Hinsicht entgegenzukommen.« Tamas zuckte die Schultern, auch wenn ihm die Erwähnung seines Vaters sichtlich unangenehm war. »Ich würde meinen, du hast noch andere Sorgen als nur Indicass.«
Cassandra setzte sich auf und fühlte plötzlich neue Energie in sich aufsteigen. »Nicht unbedingt. Ich habe einen Plan, der uns gestatten wird, Indicass zurückzuerobern. Allermindestens werden wir CeresMetall wieder in unsere Gewalt bringen. Aber bevor ich ihn meiner Mutter vorlegen kann, brauche ich die Unterstützung der Leichten Reiter.« Sie rutschte an den Rand der Decke und zeichnete eine grobe Karte der Provinz in den Waldboden. »Wenn wir die 2. Husaren mit einem Ablenkungsmanöver von der Fabrik weglocken können...«
»Ceres-Metall wird nicht mehr von den 2. OrienteHusaren bewacht, Cassandra«, unterbrach Tamas sie leise. »Ich habe mit meinem Vater gesprochen, bevor ihr kamt. Kriegerhaus Daidachi hat die Fabrik übernommen.«
»Haus Daidachi? Hier?« Cassandra sank mit einem Aufstöhnen zurück auf die Decke, und prompt meldeten sich all ihre Schmerzen zurück. Sie versuchte, eine neue Lösung zu finden. Daidachi gehörte zu den besten Kriegerhäusern ihres Vetters. Die Lanciers waren ihm gewachsen, aber ihre Mutter würde ihr nie gestatten, das Bataillon für einen derartigen Plan zu riskieren. Sie schlug mit der Faust auf den Boden. »Dann ist es nicht möglich«, stellte sie leise fest.
»Hier und jetzt ist es nicht möglich«, relativierte Tamas. »Aber die Leichten Reiter werden sich der Konföderation weiter widersetzen. Früher oder später wird sich die Gelegenheit ergeben, auf die du hoffst.« Er verstummte einen Moment, dann meinte er: »Cassandra, auch wenn es nicht viel ausmacht, aber du hattest damals recht, als die 2. Husaren auf Indicass landeten. Es wäre besser gewesen, wenn wir sie gleich zu Anfang zurückgetrieben hätten.«
Sie lächelte müde. »Danke, Tamas. Das bedeutet mir eine Menge. Aber ich lerne gerade, daß es nicht viel hilft, recht zu haben, wenn einem die Mittel fehlen, entsprechend zu handeln.« Sie stieß einen langen Seufzer aus. Und heute hat Sun-Tzu mich überboten. »Ich fürchte, ich werde dein Angebot annehmen müssen. Was ich an Bergegut nicht selbst benötige, werde ich für eine andere Einheit mit ins All nehmen.« Früher oder später werde ich die Lücke in der Panzerung dieses Molochs finden, den mein Vetter gegen uns in Marsch gesetzt hat. »Sofern das Angebot noch gilt.«
Tamas sah sie mit schmalen Augen an. »Ich weiß nicht«, sagte er und dehnte jedes Wort, was seinen Akzent noch betonte. »Wie du selbst gesagt hast, könnte mein Vater böse werden, und das ist kein schöner Anblick.«
»Ich entsinne mich«, bestätigte Cassandra und setzte sich auf einen Ellbogen auf. Ein echtes Lächeln flackerte in ihren Mundwinkeln, blieb aber nur Andeutung. »Was kostet es mich, Tamas?«
»Deine Lanciers werden meinen Leichten Reitern bei einem scheußlichen Essen aus Feldrationen Gesellschaft leisten, bevor wir zurück zu unserem neuen Lager abziehen und ihr euch auf den Weg zum Landungsschiff macht.« Er grinste schelmisch. »Möglicherweise kann ich irgendwo eine Flasche und ein paar Gläser auftreiben.«
Cassandra setzte sich ganz auf und verdrängte für den Moment ihre
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