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Battletech 45: Gefaehrlicher Ehrgeiz

Battletech 45: Gefaehrlicher Ehrgeiz

Titel: Battletech 45: Gefaehrlicher Ehrgeiz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Loren Coleman
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Sirene, drei harte, unangenehme Signaltöne, die vor dem bevorstehenden Sprung ins System des Planeten Hustaing warnten. Aris stoppte kurz und starrte die Sirene an, als beanspruche das Gerät irgendeine Verantwortung für dieses beindruckende Ereignis.
    Trotz der erkennbaren Stärke eines Landungsschiffes - dicke Panzerung, schwere Geschütze und die Fähigkeit, BattleMechs quer durch ein Sonnensystem zu transportieren -, war es doch auf die schlanken, beinahe fragil wirkenden Sprungschiffe angewiesen, die nur selten ins Innere eines Sonnensystems vorstießen, deren Kearny-Fuchida-Triebwerke aber ein Loch in das Raumzeitgefüge reißen und sie in Nullzeit über Entfernungen von bis zu dreißig Lichtjahren versetzen konnten. Durch das Entfalten von Solarsegeln oder, sofern die Möglichkeit dazu gegeben war, die schnellere Mikrowellenübertragung von einer Ladestation, konnten Sprungschiffe ihren Antrieb in drei bis acht Tagen für den nächsten Sprung aufladen. Die Tao-te, der Name bedeutete Weg der Macht, gehörte zu den neueren Schiffsmodellen und war mit Lithium-Fusionsbatterien ausgerüstet, die ihr erlaubten, zweimal zu springen, ohne den Antrieb zwischendurch aufzuladen. Das war eine Leistung, die Aris Sung immer noch den Atem nahm.
    Er klopfte auf die neben dem Luk in die Stahlwand eingelassene Teakholzplatte. Aus dem Innern der Kabine drang ein leises »Herein«. Das Luk öffnete sich mit einem Zischen, und Aris schwebte hinein.
»Kompaniechef Aris Sung meldet sich beim Haus
    Meister.« Er nahm - so gut das in der Schwerelosigkeit möglich war - Haltung an, indem er eine Hand im Rücken behielt, mit der er sich an einem Handgriff neben dem Luk festhielt.
    Ty Wu Non sah von seiner Arbeit auf. Den Daten nach zu urteilen, die über den Schirm seines Compblocks liefen, handelte es sich um Leistungsberichte. »Bitte setz dich, Aris Sung.« Er wartete, bis Aris sich in einem der beiden freien Sessel angeschnallt hatte.
    »Deine Aufgaben werden geändert«, stellte Meister Non trocken und ohne die üblichen Höflichkeiten fest.
    Mit einem überraschten Blinzeln nickte Aris. »Wie der Haus-Meister es wünscht, selbstverständlich«, antwortete er und verbarg seine Enttäuschung. Haus-Meister Non hätte seine Pflichten niemals erweitert, während Aris eine so wichtige Mission wie die Bewachung Kanzler Liaos verfolgte. Also hatte er diese Aufgabe verloren. Er tröstete sich mit der Ehre, die es für ihn bedeutete, die Leibwache des Kanzlers in sechs Systemen befehligt zu haben. »Soll ich einen Nachfolger für meine Sicherheitsaufgaben vorschlagen?« fragte er in sorgsam neutralem Ton.
    Der Haus-Meister schüttelte den Kopf, und ohne den hemmenden Zug der Schwerkraft peitschte sein dunkles Haar hin und her. »Du bist von deinen Sicherheitsaufgaben nicht entbunden. Nur dein Auftrag hat sich geändert. Du wirst von nun an unmittelbar für die Sicherheit von Isis Marik verantwortlich sein. Kanzler Liao ist nicht länger deine Sorge.«
    »Darf ich fragen, warum mein Auftrag geändert wurde?« Aris wählte seine Worte mit Bedacht. Die Anordnungen des Haus-Meisters zu hinterfragen war riskant und nur unter Einhaltung striktester Bedingungen gestattet. »Wenn ich in meiner bisherigen Tätigkeit versagt habe, sollte ich die Umstände erfahren, damit ich die Situation korrigieren kann.«
    Ty Wu Non hielt Aris mehrere Sekunden mit strengem Blick fixiert, ohne Zweifel als Warnung. Aber als er antwortete, verriet sein Tonfall Besorgnis darüber, wie Aris die Mitteilung aufnehmen könnte. »Es ist zu keinem Versagen gekommen, Aris Sung. Kanzler Liao benötigt deine Dienste nicht länger und hat dich daher mit der Sicherheit seiner Verlobten betraut.«
    Aris fühlte eine Mischung aus Erleichterung und Stolz über Ty Wu Nons indirektes Lob. Die Möglichkeit, Sun-Tzu Liao enttäuscht zu haben, hatte ihm schwer auf dem Magen gelegen. Wieder gellten drei warnende Sirenentöne durch das Schiff. Diesmal zeigten sie die Initiierung des Sprungvorgangs an und schnitten Sungs nächste Bemerkung ab. Obwohl sie durch die Stahlluke und Schottwand gedämpft wurde, war die Sirene nicht zu überhören.
    Aris spannte sich an und versuchte, sich auf den Sprung vorzubereiten, obwohl er sehr wohl wußte, daß es dazu in Wirklichkeit keine Möglichkeit gab. Im einen Augenblick schien alles ganz normal, im nächsten machte es den Eindruck, als würde die ganze Kabine in einer vierten Dimension verzerrt. Der bloße Anblick schmerzte, und Aris versuchte,

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