Battletech 45: Gefaehrlicher Ehrgeiz
Unruhen, die in jüngster Zeit von einer Vielzahl Welten des Vereinigten Commonwealth eingehen.«
Und das, Katrina, ist meine Antwort auf deinen kaum verhüllten Befehl, Tikonov in Ruhe zu lassen. Ja, ich werde das Gebiet weiter destabilisieren, aber diese Unsicherheit können wir beide zu unserem Nutzen verwenden. Sun-Tzu war sicher, daß sie es dabei bewenden lassen würden, solange er aktuell keine offenen Anstalten machte, die TikonovSysteme zu beanspruchen. Und der Hinweis auf ihre kleine Unterredung auf Tharkad, in der Katrina effektiv ihren Anspruch auf die Systeme auf der capellanischen Seite der Grenzen von 3025 aufgegeben hatte, sollte als zusätzliche Erinnerung an ihre Übereinkunft dienen.
Aber Sun-Tzu wußte auch, daß er sie mit jeder subtilen Botschaft in der schmeichelnden Sprache des Politikers daran erinnern mußte, daß er sehr wohl unangenehm werden konnte, wenn er den widerwilligen Respekt nicht verlieren wollte, den er ihr auf Tharkad abgerungen hatte. »Aber nun muß ich mich anderen Angelegenheiten zuwenden, die meine unmittelbare Aufmerksamkeit erfordern, Archon, und verabschiede mich. Ich weiß, Sie werden die Zwischenfälle in Tikonov zu Ihrem Vorteil zu nutzen wissen. Schließlich war es Ihr nobler Vater, der verkündet hat«, Sun-Tzu lächelte ein wenig, als er aus dem Gedächtnis zitierte: »Das Vereinigte Commonwealth fühlt sich verpflichtet, politische Freiheit und das Recht jedes Einzelnen zu unterstützen, sein Schicksal selbst zu bestimmen.«
Damit wischte Sun-Tzu mit dem Glas über den Abschaltsensor. Selbst wenn sie nicht gleich mit irgend etwas nach dem Schirm warf, würde Katrina Steiner-Davion ihm nicht mehr zuhören, nachdem er Hanse Davions Worte gegen sie benutzt hatte. Erst recht wenn sie, schlimmer noch, erkannte, daß er als Erster Lord derlei Aussprüche veröffentlichen und Hanses Zitat zu einem pro-capellanischen Slogan verdrehen konnte. Was im übrigen gar keine schlechte Idee war.
Lordoberst Baxter, der schweigend zugehört hatte, nickte anerkennend. Er mochte das Schlachtfeld der Politik vorziehen, aber es schien, daß er durchaus in der Lage war, ein gutes Spiel auf der anderen Seite des Grabens anzuerkennen. »Das dürfte reichen, sie nachdenklich zu machen.« Er nahm einen guten Schluck Timbiqui Dunkel. »Solange wir dadurch vor ihr Ruhe haben...«
Sun-Tzu gestattete sich einen gesunden Zug der süßen dunklen Flüssigkeit in seinem eigenen Glas, dann stellte er es beiseite und nahm sich vor, es nicht mehr anzurühren, bis er Baxter verabschiedet hatte. Er ließ sich in die Polster seines Sessels sinken, verschränkte die Hände auf dem Bauch und sah zur Decke. »Über ihre Einmischung habe ich mir nie Sorgen gemacht«, gab er zu. »Tikonov ist ein langfristiges Spiel, und ich habe nur meine Position verbessert. Katrina wird früh genug reagieren. Und solange sie Yvonne das Leben schwer macht, kann das unserer Sache nur nützen.«
Beide Männer schwiegen. Sun-Tzu zwang sich zur Ruhe und hoffte dadurch, voreilige oder unvernünftige Urteile abzuwenden, die seinen großen Plan scheitern lassen konnten. Alles verläuft nach Plan, aber der Preis muß noch bezahlt werden. Dann wurde Baxter wieder unruhig. Der Kanzler seufzte und sah zu seinem Gast hinüber. »Haben Sie zu Ihren letzten Befehlen etwas anzumerken?« fragte er.
Baxter schüttelte den Kopf. »Nein, Kanzler Liao. Mein Nachtreiter-Regiment wird sich an den Garnisonsdienst auf Kaifeng gewöhnen, und solange die Leute ein paar Vorstöße in Bataillonsstärke ins Gebiet der Umstrittenen Territorien machen können, werden sie es zufrieden sein. Ich plane, sie auf Wei anzusetzen, Eure Erlaubnis vorausgesetzt, versteht sich.«
»Nur zu«, nickte Sun-Tzu knapp. »Die Umstrittenen Territorien binden zu viel Kraft, die wir bald in den Chaos-Marken und anderswo benötigen werden.« Er pausierte und musterte den neuesten Adligen seines Reiches. »Wir gehen unsicheren Zeiten entgegen, Lordoberst, und ich muß sicher sein, daß Sie Ihre Leute unter Kontrolle haben. Sie müssen sie zurückhalten, bis wir ihre Energie gegen das richtige Ziel einsetzen können.«
Baxter stellte sein Bier ab und fletschte die Zähne. »Keine Angst, mein Kanzler. Die Nachtreiter werden Euch Wei liefern, und der Rest wird sich von selbst vorbereiten. Und wenn wir zuschlagen, werden wir unserer Beute das Genick brechen.«
* * *
Raumhafen Xin Singapur, Indicass Herzogtum St. Loris, St. Ives-Pakt
Die Landung auf Indicass war Routine, aber
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