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Battletech 45: Gefaehrlicher Ehrgeiz

Battletech 45: Gefaehrlicher Ehrgeiz

Titel: Battletech 45: Gefaehrlicher Ehrgeiz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Loren Coleman
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die Augen zuzukneifen. In diesem eingefrorenen Moment der Zeit konnte er fast spüren, wie die Synapsen feuerten, wie die bioelektrische Energie des Befehls sich durch sein zentrales Nervensystem bewegte wie eine winzige Flamme, die langsam eine Lunte entlangkroch und schließlich in eine Muskelreaktion mündete. Dann war der Augenblick endlich vorüber, und alles kehrte in den Normalzustand zurück.
    Aris blinzelte.
Er schüttelte sich, als wäre ihm kalt, während er die Nachwirkungen des Hyperraumsprungs abschüttelte. »Ich werde die Sicherheitsprozeduren sofort anpassen, Haus-Meister.«
»Nein, das wirst du nicht.« Plötzlich verhärtete sich Ty Wu Nons Stimme. »Keinerlei Änderung. Du wirst dieselben Codes und Prozeduren verwenden wie bei der Bewachung des Kanzlers. Und du wirst niemanden davon in Kenntnis setzen, daß sich dein Auftrag geändert hat.«
Das ergibt keinen Sinn. Ganz offenbar ging hier mehr vor, als der Haus-Meister ihm mitteilte. An Nons Stimme erkannte Sung, daß keine weiteren Fragen gestattet waren. Aber damit ich meine Aufgabe erfüllen kann, muß ich gewisse Dinge wissen. »Wir koordinieren unsere Arbeit wie üblich mit McCarron's Armored Cavalry?«
Der Haus-Meister entspannte sich sichtlich, als hätte er Angst gehabt, Aris könnte die üblichen Verhaltensregeln des Hauses ignorieren. Als er antwortete, tat er dies mit gezwungener Gelassenheit. »Du wirst sie mit der Hustaing-Miliz koordinieren. Die Nachtreiter wurden verlegt.«
Aris suchte verzweifelt nach etwas, woran er sich festhalten konnte. Haus-Meister Non mußte wissen, daß eine radikale Änderung vorgegebener Pläne eine mögliche Sicherheitslücke darstellte. Sein Team würde an Hand falscher Informationen arbeiten, und jetzt auch noch ohne seine Hauptreservetruppen. Er ahnte, daß geheime Pläne dafür verantwortlich waren, besaß aber zu wenig Informationen, um den Hintergrund zu durchschauen. Plötzlich erschien die Ehrengarde erheblich weniger ruhmreich als noch kurz zuvor. Was kann jetzt noch passieren?
Wie als Antwort auf seine gedachte Frage meldete sich der Kommempfänger auf Ty Wu Nons Schreibtisch, und die Stimme des Landungsschiffskapitäns erklang. »Haus-Meister Non, die Himmelswanderer ist nach uns angekommen und hat sofort ihr Landungsschiff abgekoppelt.«
Ty Wu Non drückte den Mikrophonknopf, um zu antworten. »Und inwiefern ist das ein Problem, Kapitän Wan?«
»Herr, sie ist sofort weitergesprungen. Die Himmelswanderer hat die Perle der Wahren Weisheit zurückgelassen.«
Ty nickte. »Danke, Kapitän. Sie werden bitte eine sofortige Kommunikationsblockade Hustaing gegenüber initiieren. Kein Nachrichtenverkehr ohne meine ausdrückliche Erlaubnis, und selbst dann nur unter meiner Aufsicht.«
Aris drängten sich Fragen auf. Die Himmelswanderer war das Sprungschiff des Kanzlers, und die Perle der Wahren Weisheit sein persönliches Landungsschiff. Alles ging zu schnell, mit einer Plötzlichkeit, die ihm kaum eine Chance ließ, einen effektiven Schutz zu organisieren. Er sah seinen HausMeister an und hoffte auf eine Erklärung, fand aber nur eine Maske sorgsam aufrechterhaltener Neutralität.
»Du darfst wegtreten, Aris Sung.« Aris verließ die Kabine und fühlte sich noch immer völlig im Dunkeln.
* * *
Föhrental, Denbar
Herzogtum Vestallas, St Ives-Pakt
    Im riesigen Mechhangar der Weißstrombasis brummte es vor Aktivität, als Majorin Trisha Smithson in Begleitung ihres Stellvertreters Warner Doles ihren Rundgang machte. Hinter den gewaltigen, offenen Hangartoren herrschte tiefschwarze Nacht, aber im Innern der Halle strahlten grelle Flutlichtscheinwerfer. Die Mixtur aus Schmiere, Schweiß und heißem Metall stieg in ihre Nase, und nur der Hörschutz senkte den Lärm auf ein erträgliches Maß.
    Ringsum waren Techs an der Arbeit, zum Teil aus Stützpunkten der Denbar-Heimatmiliz in anderen Städten rund um Föhrental abkommandiert. Sie überprüften BattleMechs und die Fahrzeuge der Panzerkompanie der Blackwind-Lanciers und führten, wo es nötig war, letzte Wartungsarbeiten aus. Gelegentlich zuckten weißblaue Lichtblitze hinter den Schutzblenden vor, wo sie Panzerplatten festschweißten. Zivile Arbeiter schoben Handwagen oder steuerten Gabelstapler und holten Nachschub aus Lagercontainern, hauptsächlich Proviant und Munition. MechKrieger überwachten die Arbeiten an ihren Maschinen oder drängten sich in kleinen Grüppchen, um den letzten Tratsch auszutauschen oder Vorhersagen über den bevorstehenden

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