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Battletech 45: Gefaehrlicher Ehrgeiz

Battletech 45: Gefaehrlicher Ehrgeiz

Titel: Battletech 45: Gefaehrlicher Ehrgeiz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Loren Coleman
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soweit, daß sie sich ihm offen ergab. Sie war Mitglied im Thugee-Kult der Assassinen und wurde von dessen Mitgliedern angebetet. Sie hielt sich jetzt schon selbst für die Wiedergeburt der Todesgöttin, deren Namen sie trug. Das machte sie zu einem der unberechenbarsten Faktoren in Sun-Tzus Reich. Aber so verzerrt ihre Sicht der Wirklichkeit auch sein mochte, die besten Psychoanalytiker der Maskirovka verbürgten sich für ihre absolute Hingabe an die Konföderation und SunTzu persönlich. Und da Kali eine der insgesamt nur sechs Personen war, die von seiner Rückkehr in den Palast wußten, konnte er es sich nicht leisten, sie wegzuschicken. Sie befand sich offensichtlich wieder einmal in den Fängen ihres privaten Wahns, und er war bereit, ihre Anwesenheit zu dulden, wenn er sich dadurch ihre Mitarbeit sichern konnte.
Und was Mitarbeit betraf... »Warum hört man nichts von meiner Tante?« sprach er die wichtigste Frage aus, die ihn beschäftigte. Er brauchte eine Konfrontation mit Candace, und das war einfacher gesagt als getan, wenn sie sich nicht rührte. Ungebeten stieg ihm ein alter Rat in den Kopf. Wenn deine Aktion von der Reaktion des Gegners abhängt, vergiß nicht, den Gegner zu informieren. Er verdrängte den unerwünschten Zweifel. Früher oder später würde er seine Tante zu einer Reaktion zwingen, aber Sun-Tzu hätte ›früher‹ vorgezogen.
Zahn nickte Sascha Wanli zu und gab die Frage des Kanzlers damit an sie weiter. »Candace spielt auf Zeit«, stellte Wanli fest, voller Selbstsicherheit, die ihr im März so gefehlt hatte. Sie hatte über ein halbes Jahr Zeit gehabt, das Vertrauen des Kanzlers zurückzugewinnen, und offensichtlich war sie der Ansicht, damit Erfolg gehabt zu haben. »Es ist nichts durchgesickert, und sie glaubt, daß Ihr auf Hustaing festsitzt. Sie hofft darauf, daß es den Lanciers gelingt, Euch gefangenzunehmen und ihr dadurch ein Unterpfand für Verhandlungen zu liefern. Wir könnten erheblich weniger Konzessionen vom Pakt fordern, wenn sie dann eingriffe und Euch sicher zurück nach Sian leitete.« Sie strich eine Falte auf dem Ärmel ihres schwarzen Kleids glatt. »Ihre einzige andere Alternative angesichts der Bedingungen Oberst Zahns ist die vollständige Kapitulation.«
Kapitulieren wird sie nicht. Candace würde eher die Vernichtung der Blackwind-Lanciers akzeptieren als - aus ihrer Sicht - überzogene Forderungen der
    Konföderation. Er hatte erwartet, daß Candace einen Ausweg finden würde, aber nicht mit stillschweigender Duldung gerechnet. Das schien beinahe zu verschlagen. Zu sehr Liao? Er sah eine Möglichkeit, daraus einen Vorteil zu ziehen. Sun-Tzu legte die Fingerspitzen aufeinander und richtete den Blick auf den Haus-Meister Imarras. »Stimmt das, Ion? Es ist nichts durchgesickert?«
    »Die Fakten deuten darauf hin, mein Kanzler.« Der Hüne verschränkte die Arme im Rücken. Möglicherweise als Unterstützung für Talon Zahn hatte Rush die Ausgehuniform Haus Imarras angelegt. Sie war zwar einfacher gehalten als die des Capellianischen Heers, aber trotzdem fiel Talon Zahn dadurch neben ihm nicht allzusehr auf. »Die HPG-Sperre auf Hustaing hält auf jeden Fall, und die Sicherheitsvorkehrungen hier im Palast sind so perfekt, wie nur ich sie machen kann.« Er warf Kali einen kurzen Blick zu, sagte aber nichts.
    Ja, Kali. Das sprichwörtliche Haar in jeder Suppe. Sun-Tzu hielt seine Züge bewußt nichtssagend. »Was ist mit Hustaing? Hat Blakes Wort uns irgend etwas von Wert übermittelt?«
    Rush nickte. »Die Blackwind-Lanciers kontrollieren faktisch Hustaings Hauptstadt Qinliu, aber nur, weil Haus Hiritsu seine Landungsschiffe so aufgestellt hat, daß sie die Angreifer im Stadtgebiet einkesseln. Natürlich haben wir den Skandalreportern auf Euren Wunsch den Eindruck vermittelt, daß die Lanciers ihre Eroberungen in Qinliu heftig gegen Versuche verteidigen, die Stadt zurückzugewinnen.« Der Haus-Meister lächelte kalt. »Seit die Lanciers wissen, daß ihr Sprungschiff sie im Stich gelassen hat, werden die Kämpfe immer verzweifelter. Sie versuchen, in das nahe Gebirge auszubrechen, aber bei jedem Vorstoß kann Haus Hiritsu einen weiteren Teil ihrer Streitmacht zerschlagen und den Rest zurücktreiben. Meiner Schätzung nach können sie sich bestenfalls noch einen Monat halten.«
    Noch ein Monat verzweifelter Gefechte. Das sind gute Nachrichten. Sun-Tzu hatte sich Sorgen gemacht. Es war seine Idee gewesen, den Transporter der Lanciers von einem Kriegsschiff

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