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Battletech 45: Gefaehrlicher Ehrgeiz

Battletech 45: Gefaehrlicher Ehrgeiz

Titel: Battletech 45: Gefaehrlicher Ehrgeiz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Loren Coleman
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Nachrichten und hofften auf Informationen über die Kämpfe auf Hustaing. Danielle und Trahn Choya, ein Mitglied der anderen Ausbildungslanze, saßen am Eßtisch und verglichen ihre Notizen. Der Limonadevorrat im Kühlschrank wurde ständig aufgefüllt, und das ganze Zimmer roch nach Pizza.
    Maurice Fitzgerald hatte sich einen Platz ein Stück abseits der Gruppe gesucht und saß mit ausgestreckten Beinen an der Wand. Die Nachrichten anzusehen ist Zeitverschwendung, und Tips oder Einsichten über das Führen eines Mechs mit meinen Konkurrenten zu teilen, erscheint mir ziemlich widersinnig. Er schloß die Augen und ließ seine Leistungen in den vergangenen Wochen Revue passieren, suchte nach Fehlern und neuen Möglichkeiten, sich von den anderen abzuheben.
    Durch die Gespräche und ständige Bewegung der anderen abgelenkt, bemerkte er nicht, daß sich jemand näherte, bis er das schleifende Kratzen an der Wand hörte, mit dem dieser sich neben ihn setzte.
»He, schläfst du?«
    Er öffnete die Augen. Danielle saß neben ihm und schaute hinüber zum Trivid. Ihre asiatische Abstammung kam in ihren Zügen deutlich zur Geltung, weit stärker als bei ihm. Er studierte ihre Augen. ›Fenster zur Seele‹ hatte seine Mutter sie genannt. Sie waren von einem seltenen, leuchtenden Blau, mit helleren, blaugrünen Punkten, die in ihrem Innern schwebten. Lebendig, das war das richtige Wort dafür.
    Danielle hatte mittellanges, dunkles Haar, aber in der Manier der MechKrieger kleine Punkte an den Schläfen, und war im Nacken kahlgeschoren, um den Kontakt mit den Neurorezeptoren des Helms zu verbessern. Fitz hatte seine Zweifel, ob das irgend etwas brachte, aber er wußte, welche Kraft in der Autosuggestion steckte, und an Danielles Leistungen im Simulator war nichts auszusetzen.
    Sie sah herüber, bemerkte, daß er die Augen geöffnet hatte, und drehte sich wieder zum Bildschirm um. »Kein Interesse an den Kämpfen auf Hustaing?«
    Er zuckte die Schultern, dann zupfte er an der Manschette seines Seidenoberhemds. »Ich würde mir lieber die Ergebnisse der letzten Solaris-Kämpfe ansehen. Wenigstens könnte ich mir da halbwegs sicher sein, einen ehrlichen Bericht zu sehen.«
    »Ja, die HPG-Sperre läßt die Gerüchteküche überkochen«, stimmte Danielle zu. »Aber ich bezweifle sehr, daß irgend jemand den Skandalvids diesmal die Geschichte von geheimen, unabhängigen Quellen für ihre Berichte glaubt. Um das HPG-Netz kommt man nicht herum. Das weiß jeder.« Sie zuckte die Achseln, doch ihr Blick blieb wachsam. Erst jetzt bemerkte Fitzgerald, daß sie gar nicht den Trividschirm beobachtete, sondern die anderen Kadetten. »Verfolgst du die Spiele auf Solaris, Maurice?«
    Fitzgerald blinzelte überrascht, als sie seinen Vornamen benutzte. Eigentlich mochte er das nicht, aber aus ihrem Mund klang es angenehm, sogar freundschaftlich. Er beantwortete ihre Frage mit einem Kopfnicken und beobachtete sie weiter dabei, wie sie die anderen beobachtete. Ich studiere nur meine Konkurrenz. Er versuchte, es sich immer wieder einzureden. »Ich habe hundert C-Noten auf Garrett gesetzt.«
    »Das ist ein beachtlicher Einsatz.« Danielle schürzte die Lippen und dachte nach. »Keine Wette auf Cenotaph?« fragte sie nach einer Weile. Es war der BattleMechstall Kai Allard-Liaos, der während seiner Abwesenheit von einem alten Freund der Familie geleitet wurde.
    Fitz schüttelte den Kopf. »Jamie Ferrero scheint gut zu sein, aber dieser Clanner-Renegat ist auf dem Weg ganz nach oben, und Ferrero ist für ihn nur eine Sprosse auf der Leiter.« Er stockte, fühlte sich plötzlich unbehaglich, aber dann sprach er es aus: »Ich ziehe es vor, auf der Siegerseite zu stehen.«
    Danielle drehte sich zu ihm um, die Gesichtszüge sorgfältig unter Kontrolle, um keine Gefühle zu zeigen. »Das ist reichlich kalt«, stellte sie leise fest. »Selbst für dich.«
    In ihrem starren Blick gefangen, rutschte Fitzgerald unbehaglich umher. Er fühlte seine Wangen warm werden. »Kann sein«, gab er zu. »Aber es ist realistisch.« Er nickte in Richtung der anderen Kadetten, die sich um den Vidbetrachter drängten. »Genau wie die da. Jeder einzelne von ihnen wäre bereit darauf zu wetten, daß die Lanciers es schaffen. Es ist ihnen egal, wie die Chancen stehen oder wer im Recht ist. Und seien wir mal ehrlich, die Lanciers sind es nicht.«
    Irgend etwas zuckte durch Danielles Blick, war aber gleich wieder verschwunden, und Fitz war sich nicht sicher, was er gesehen hatte.

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