Battletech 45: Gefaehrlicher Ehrgeiz
Geschäft.«
»Der Pakt ist in einer prekären Lage«, pflichtete Seng ihr bei. »Die Bedingungen verlangen von uns, öffentlich zuzugeben, daß wir unsere eigenen Truppen nicht unter Kontrolle haben, und der Konföderation zuzugestehen, daß sie die Lanciers festhalten kann, so lange sie will. Jede andere Vorgehensweise könnte als Unterstützung für diesen Überfall betrachtet werden.«
»Beide Alternativen sind inakzeptabel«, erklärte Candace kopfschüttelnd. »Dieses Bataillon ist nie als völlig zuverlässig eingestuft gewesen, aber ich habe auch keine Warnung gehört, daß es meutern könnte. Haben Sie sich mit dem kommandierenden Offizier der Blackwind-Lanciers in Verbindung gesetzt?«
Seng nickte. »Oberst Perrin. Er hat zugegeben, daß Majorin Smithson ein Problemfall mit einem fanatischen Haß auf Euren Neffen ist, und daß er versucht hat, die Situation ohne Rückgriff auf formale Maßnahmen unter Kontrolle zu halten.« Sie räusperte sich. »Er hat seinen sofortigen Rücktritt angeboten.«
Candace ließ es sich durch den Kopf gehen, verwarf den Vorschlag dann aber als Verschwendung. »Abgelehnt. Perrin ist im Augenblick zu wertvoll für uns, als daß wir uns leisten könnten, ihn zu verlieren. Wenn die Lage sich aufheizt, werden wir ihn brauchen.«
»Ihr plant doch sicher nicht, Majorin Smithsons Vorgehen zu unterstützen?« Der Schock in Oberst Sengs Stimme war unüberhörbar. »Zahn schlachtet jetzt schon die Demonstrationen auf Denbar in allen Medien aus, bei denen die Bevölkerung die Lanciers feiert, ihre Lanciers, wie sie auf den Transparenten genannt werden. Wenn Ihr Euch jetzt noch offiziell...«
Candace unterbrach Seng mit einer beruhigenden Geste und bemühte sich, die Besorgnis ihrer Militärberaterin zu dämpfen. »Nicht offiziell«, beschwichtigte sie. »Nicht direkt.« Sie sammelte ihre Gedanken. »Die militärischen Kräfte der Konföderation sind derzeit recht zerfasert. Sie sind mit der Rückeroberung der Umstrittenen Territorien und dem Vorstoß in die eigentlichen Chaos-Marken beschäftigt. Aber ich bin sicher, daß Zahn mindestens eine schwere Einheit nach Hustaing verlegt, um in die Gefechte einzugreifen und seinen Kanzler zu retten. Wahrscheinlich ein Regiment von McCarron's Armored Cavalry. Wenn die Lanciers dieses Kriegerhaus besiegen oder wenigstens vor Eintreffen der Entsatzeinheiten Sun-Tzu gefangennehmen können, stehen wir vor Tatsachen, und ich kann diesen politischen Coup dazu benutzen, den Schaden für den Pakt zu reduzieren. Also warten wir und zögern unsere Entscheidung bis zum letztmöglichen Augenblick hinaus. In der Zwischenzeit beten wir, daß die Lanciers es schaffen, sich aus der Grube zu befreien, die sie sich mit ihrer eigenen Dummheit selbst gegraben haben.«
Seng versteifte sich, als ahnte sie die Alternative. »Und wenn nicht?«
»Dann opfern wir das Bataillon für das Wohl des Paktes«, erklärte Candace mit fester Stimme. »Ich werde Majorin Smithsons Handeln öffentlich verurteilen und sie der Gnade der Konföderation überlassen. Die anderen werden wir vielleicht zurückholen können, aber das Bataillon selbst werden wir auflösen müssen. Oberst Perrins Karriere wird zu Ende sein, und es kann sogar nötig werden, das ganze Regiment aufzulösen, bevor die anderen Bataillone rebellieren.«
»Ein hoher Preis«, bemerkte Seng mit einem müden Nicken. »Aber ein notwendiger.«
Candace fühlte die Last des St. Ives-Paktes auf ihren Schultern, aber diese Last trug sie jetzt schon seit über dreißig Jahren, und sie hatte sich daran gewöhnt. Sie nahm Kurs auf den Ausgang der Galerie. Sie fand keinen Frieden mehr in deren Kunstwerken und brauchte Beschäftigung. »Ich will die Akten sämtlicher Grenzeinheiten«, forderte sie. »Regulär, Söldner und Heimatmiliz. Ich will sicher sein, daß niemand die Lage noch verschlimmert. Dann bringen wir sie alle in Bereitschaft, für den Fall, daß Zahn einen Vergeltungsschlag plant. Der Pakt wird an dieser Lage Schaden nehmen, das läßt sich nicht mehr verhindern«, stellte sie fest und beschleunigte ihren Schritt. »Aber ich will verdammt sein, wenn wir es ihnen leicht machen.«
* * *
Hazlet, Nashuar
Herzogtum St Ives, St Ives-Pakt
Alle acht MechKrieger-Kadetten der NashuarHeimatmiliz hatten sich in der Wohnunterkunft auf der Basis versammelt, die sich Danielle Singh mit Freya Restecht teilte. Die meisten drängten sich um den Trividbetrachter, den Danielle besorgt und aufgebaut hatte, verfolgten die
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