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Battletech 45: Gefaehrlicher Ehrgeiz

Battletech 45: Gefaehrlicher Ehrgeiz

Titel: Battletech 45: Gefaehrlicher Ehrgeiz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Loren Coleman
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bohrte sich in den Boden, und der Aufprall riß den letzten Rest schützender Panzerung am linken Mecharm ab. Doles wurde gnadenlos in die Gurte geschleudert. Vor seinen Augen verschwammen die Umrisse der Kabine, aber er schaffte es, den Effekt abzuschütteln. Wenn ich das Bewußtsein verliere, bin ich erledigt. Ich bin doch erledigt.
    Während er sich mit den Kontrollen abmühte, um wieder hochzukommen, sah Doles, daß nicht weniger als drei gegnerische Mechs viel zu schnell näherkamen, unter anderem der Yu Huang. Er konnte es nicht mehr rechtzeitig schaffen.
    Von rechts donnerte Majorin Smithsons Victor in vollem Gallop heran. Ihre Gaussmunition war schon eine Woche zuvor ausgegangen, und sie benutzte den großkalibrigen Lauf, der den rechten Arm ihres BattleMechs bildete, um eine feindliche Schlange aus dem Weg zu schlagen. Dann ging sie dreißig Meter vor Doles in Position, allem Anschein nach bereit, es mit jedem aufzunehmen, der sich mit ihr anlegen wollte. Ihr Victor wurde in einem Feuersturm aus Laser- und Autokanonenfeuer gebadet, der eigentlich für den Grashüpfer bestimmt gewesen war. Er wankte, blieb aber aufrecht und antwortete mit seinen beiden mittelschweren Lasern. Eine klägliche Erwiderung - aber alles, was Smithson noch aufzubieten hatte.
    Doles' Funkgerät erwachte knisternd zum Leben, gerade als er die Maschine wieder auf den Beinen hatte. »Zurück in die Stadt, Kapitän. Sie haben den Befehl.«
    Er hätte widersprechen können. Mindestens hätte Doles den Befehl verweigern und sich neben der Majorin dem Gegner stellen können. Möglicherweise hätten sie dann beide eine Chance gehabt, es zurück zu schaffen. Aber sie gab ihm keine Gelegenheit dazu. Statt auf den feindlichen Angriff zu warten, stürmte der Victor auf die Hiritsu-Maschinen los, aus beiden Lichtwerfern feuernd und das leere Gaussgeschütz wie eine Keule schwenkend. In dem Zustand, in dem ihr Mech sich befand, hatte Smithson nicht den Hauch einer Chance, diese Konfrontation zu überleben. Genausowenig wie er, wenn er hier blieb. Damit wäre die Einheit führerlos geworden.
    Er löste die Sprungdüsen aus. Und noch einmal. Mit jedem Sprung entfernte er sich weiter von dem Gefecht um den wild feuernden Victor. Doles sah die Schlange mit eingedrücktem Cockpit wegkippen, und ein Tritt von Smithsons überschwerem Mech warf den Spuk nach hinten - aber es waren einfach zu viele. Sie fielen über den Victor her wie eine Wolfsmeute über einen verwundeten Bären. Dann griff der Yu Huang in den Kampf ein, und alles war vorbei. In einem Bombardement smaragdgrüner Laserbündel aus den Geschützen des Yu Huang fand der Victor sein Ende, sank auf die Knie und kippte schließlich mit ausgestreckten Gliedmaßen zu Boden.
    So werden wir früher oder später alle enden. Stück für Stück zerfetzt, bis vom ganzen Bataillon nichts mehr übrig ist. Doles humpelte schwerfällig in die Stadt, wo mehrere Lancier-Mechs bereitstanden, um ihm Deckungsfeuer zu geben, wenn es nötig wurde. Aber das brauchten sie nicht. Haus Hiritsu schien mit seinem Sieg zufrieden und würde heute keine weiteren Opfer fordern. Zwei Wochen, Herzogin. Wenn Ihr uns retten wollt, habt Ihr bestenfalls noch zwei Wochen Zeit, dann gibt es uns nicht mehr.
* * *
     
»Wir halten durch! Und nein, ich werde mich nicht setzen!«
    Aris Sung stand mit schußbereiter NakajimaLaserpistole neben Ty Wu Nons Schreibtisch, während der Haus-Meister die kommandierende Offizierin der Blackwind-Lanciers ›verhörte‹. Die aus dem Feld in ein Verwaltungsgebäude des Raumhafens - das derzeit als Operationsbasis Haus Hiritsus fungierte - gebrachte Ivesianerin versprühte Gift und Galle, seit Aris das Zimmer betreten hatte. Sie wanderte wie ein gefangenes Raubtier durch den Raum und wechselte zwischen Vorhersagen eines LancierSiegs und Drohungen einer Vergeltung aus dem Pakt. Anfänglich hatte Sung versucht, sie als Repräsentantin des St. Ives-Pakts zu hassen, aber nicht einmal ihre konföderationsfeindlichen Tiraden schafften es, in ihm Haßgefühle zu wecken. Wenn er die offensichtlichen Merkmale einer capellanischen Abstammung sah, verspürte er vor allem Mitleid.
    Haus-Meister Non wurde weder ärgerlich, noch zeigte er irgendeine sonstige Reaktion auf die Drohungen der Majorin. Er saß ruhig hinter seinem Schreibtisch und verließ sich darauf, daß Aris und Seniorkompanieführer Jason James mit der Gefangenen fertig wurden, falls sie gewalttätig werden sollte. »Wollen Sie sich nicht

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