Battletech 45: Gefaehrlicher Ehrgeiz
ergeben?« fragte Meister Non mit grenzenloser Geduld.
»Zur Hölle!« spie Smithson. »Mich bedingungslos ergeben und Sonnyboy einen Freibrief ausstellen, meine Leute abzuurteilen und exekutieren zu lassen? Kommt nicht in Frage. Wir haben noch Vorräte für einen guten Monat. Reichlich Zeit für den Pakt, uns hier rauszuhauen.«
Aris ließ sich nichts anmerken. Das ist eine interessante Information. Wenn Smithson zu Verstand käme, würde sie merken, daß sie uns in ihrer Wut nur in die Arme spielt.
»Es wird keine Entsatztruppen geben«, stellte Meister Non deutlich klar. »Wenn Sie darauf bestehen, Ihre Einheit im Stich zu lassen, so wie der Pakt Sie hier im Stich gelassen hat, zwingen Sie mein Haus, Ihr Blackwind-Lancier-Bataillon zu vernichten. Ist es das, was Sie wollen?«
Smithson schnaubte verächtlich. »Unsere Mechs sind vielleicht zerbeult, aber es steckt noch reichlich Kampf in ihnen. Ich habe heute drei abgeschossene Hiritsu-Mechs gezählt, einen toten Piloten und vielleicht fünf ausgebrannte Milizfahrzeuge. Was haben Sie dafür bekommen? Meinen Victor und zwei leichte Mechs.« Sie lachte. »Kaum ein Ausgleich.«
Nons Miene verwandelte sich in eine kalte, gefühllose Maske, und Aris erkannte, daß Smithson zu weit gegangen war. »Sie haben recht«, stellte der HausMeister kalt fest. »Infanterist Chess!«
Die Tür des Büros öffnete sich, und ein Mitglied der Haus-Infanterie schaute herein. »Ja, HausMeister?«
»Infanterist, Aris Sung übernimmt die Verantwortung für meine Sicherheit. Du bekommst einen neuen Auftrag.« Er warf Smithson einen kurzen Blick zu, dann sah er wieder zu dem Soldaten. »Nimm einen Wagen und fahre hinüber zur Dainwu«, befahl er. »Erschieße zwei Gefangene des Blackwind-LancierBataillons, die dort untergebracht sind. Achte darauf, daß du Lanciers tötest, keine Söldner. Komm dann wieder hierher.«
Auf Majorin Smithsons Gesicht machte die Verachtung Entsetzen Platz, gefolgt von Unglauben. »Das können Sie nicht machen!«
»Du hast deine Befehle, Infanterist.« Haus-Meister Nons eisiger Blick richtete sich wieder auf die Majorin, als die Tür sich geschlossen hatte. »Wer sollte mich daran hindern, Majorin? Und damit würde ich sagen, daß die Rechnung des heutigen Tages ausgeglichen ist.«
Einen Augenblick lang war selbst Aris auf den Bluff des Haus-Meisters hereingefallen. Aber dann hatte er sich erinnert, daß alle Gefangenen an Bord des Haus-Landungsschiffs der Kondor -Klasse untergebracht waren, nicht auf dem Haus-Flaggschiff Dainwu, und Infanterist Chess war ausdrücklich zur Dainwu geschickt worden. Aber das kann Majorin Smithson nicht wissen.
Die Majorin stand für eine Weile stumm da, die Hände in stiller Wut zu Fäusten geballt, und ganz offensichtlich verhinderte nur Sungs feuerbereite Waffe, daß sie dem Haus-Meister an die Kehle ging. »Ich werde auf Ihrem Grab tanzen«, versprach sie mit vor Zorn bebender Stimme. »Ich schwöre, ich tanze auf Ihrem Grab.«
Ty Wu Non zuckte ungerührt die Schultern. »Ich bezweifle, daß Sie mehr Gelegenheit zur Bewegung als einen täglichen Hofrundgang im Gefängnis bekommen werden«, stellte er gelassen fest. »Nach der Ansprache des Ersten Lords Liao an die Konföderation und die anderen Mitgliedsstaaten des Sternenbunds haben wir erfahren, daß Ihre Handlungsweise schwer verurteilt worden ist. Falls Sie jemals zurück in den Pakt dürfen, sehe ich eine Kriegsgerichtsverhandlung auf Sie zukommen.«
Zum erstenmal, seit Smithson hereingeführt worden war, bemerkte Aris Anzeichen von Besorgnis in ihrem Gesicht. Ein kurzes Zucken der Augen und nervös aneinander geriebene Finger. Master Non schien es nicht gesehen zu haben, deshalb bedrängte Aris sie weiter. »Sie haben Ihre Leute hierhergeführt«, bemerkte er leise und nutzte die Sorge aus, die jeder Offizier für die Männer und Frauen unter seinem Befehl empfand. »Sie haben Ihnen vertraut. Wollen Sie zulassen, daß Sie vernichtet werden?«
Smithsons Unbehagen wurde deutlicher, als ihr Blick von Ty Wu Non zu Aris wechselte. Dann kehrte ihre Wut zurück. Sie schüttelte den Kopf. »Besser auf dem Schlachtfeld gefallen, als capellanischen Schlächtern ausgeliefert. Nichts könnte mich je veranlassen, bedingungslos zu kapitulieren, abgesehen von einem direkten Befehl Herzogin Liaos. Ich habe geschworen, dem Pakt zu dienen, und ich bin nicht befugt, die Rechte der Lanciers aufzugeben.«
Beinahe konnte Aris Smithsons Haltung nachvollziehen. Ihre Loyalität war
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