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Battletech 45: Gefaehrlicher Ehrgeiz

Battletech 45: Gefaehrlicher Ehrgeiz

Titel: Battletech 45: Gefaehrlicher Ehrgeiz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Loren Coleman
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sich scharen kann. Kuan Yin eignet sich bei all ihrer humanitären Arbeit nicht so gut dazu wie ein Militär. An den jungen Quintus denkt kaum jemand, und das ist gut so.«
Die Erwähnung ihres Jüngsten ließ Candace leicht zusammenzucken, denn sie erinnerte sie an seine lange Abwesenheit. Aber die Generalin hatte recht, daß Quintus in der Anonymität, die er um sich herum aufgebaut hatte, am besten aufgehoben war. Und es ist gut, ein Paar Augen und Ohren in Katrinas Umgebung zu haben. Wollen wir hoffen, daß man ihn auch weiter übersieht.
Lieutenant General Devon beugte sich vor und stützte die Ellbogen auf den Tisch. »Kai wäre natürlich perfekt. Aber er steht nicht zur Verfügung.« Sie seufzte. »Und machen wir uns nichts vor, unsere Tage in einem Mech sind vorbei.«
»Das sagen Sie, General«, erwiderte Candace und reckte sich in übertriebenem Stolz. Aber sie dachte ernsthaft über Simones Ratschlag nach. Habe ich Cassandra zu streng behandelt? Kai hat sich so lange selbst zurückgehalten, weil ihm das Selbstvertrauen fehlte, daß er nie einen wirklich schlimmen Fehler begangen hat. Es ist unfair, sie an Kais Erfolgen zu messen. Und Simone hat recht, daß ich schon ernstere Fehler begangen habe, als Cassandra sie sich auf Indicass hat zuschulden kommen lassen. »In Ordnung, Simone. Ich gebe den Befehl.«
Devon lächelte zuversichtlich. »Cassandra wird Euch nicht enttäuschen, Herzogin.«
»Wollen wir hoffen, daß ich sie nicht enttäusche.« Candace wurde wieder ernst. »Wir brauchen handfeste Pläne, um Sun-Tzu an der Grenze zu binden. Was auch immer, damit er nicht gegen weitere Systeme vorrückt.«
* * *
Hazlet, Nashuar
Herzogtum St. Ives, St. Ives-Pakt
    Im Hauptfahrzeugdepot Hazlets sah Maurice Fitzgerald von der Arbeit an seinem Panzer auf und bemerkte Danielle Singh, die durch die riesige Halle ging. Mich sucht sie nicht, dachte er, beobachtete sie aber aus dem Augenwinkel weiter, während er mit einem Tech den Geschützturm des J. Edgar reparierte. Sie kam in seine Richtung und hielt ganz offenbar nach jemandem Ausschau, und als sie ihn endlich erkannte, war sie nahe genug, daß Fitz die Überraschung in ihrem Gesicht bemerken konnte. Im Arbeitsoverall und bis zu den Ellbogen im Schmierfett des Drehmechanismus des Geschützturms erinnerte er wahrscheinlich kaum noch an den Krieger, mit dem zusammen sie trainiert hatte.
    Ihre Uniform hingegen war fleckenlos, frisch gestärkt und mit dem schwarzen Balken geschmückt, der sie als Commander kennzeichnete, ein Rang, den sie mit der Ernennung zur Lanzenführerin der Mechkompanie erreicht hatte. »Fitz«, stellte sie fest, als sie vor dem J. Edgar stehenblieb, »du siehst furchtbar aus.« Er zuckte die Achseln. »Dich möchte ich mal sehen, nachdem du beim Auswechseln von Myomerbündeln geholfen hast.« Er reichte dem Tech den Werkzeuggürtel. Sie ist nicht hierher gekommen, um Konversation zu machen. Sie soll mich abholen. »Gib mir einen Augenblick, mich frischzumachen.«
    »Machst du immer noch Voraussagen?« Danielles Stimme klang beherrscht, aber er bemerkte eine Spur von Interesse. »Na, diesmal gewinnst du die Wette. Du hast fünf Minuten.«
    Er brauchte nur drei. Immer noch im Overall, aber Hände und Ärmel weitgehend sauber, folgte er ihr zurück zum Ausbildungsgelände der Heimatmiliz und in die MechKriegerkaserne. Auf dem Korridor begegneten ihnen zwei MechKrieger, deren Mienen man die Überraschung ansah, einen schmierigen Panzerfahrer in ihrem Bereich zu sehen. Danielles eisiger Blick aber sorgte dafür, daß sie sich jeden Kommentar verkniffen. »Ich habe mich noch gar nicht bei dir bedankt«, erklärte sie, nachdem die anderen außer Hörweite waren. »Ohne deine Aktion hätte ich am Salt River Canyon einen Mann verloren.«
    »Vergiß es«, zuckte er die Achsem. »Niemand bedankt sich bei einem Soldaten, der einen Befehl verweigert, auch nicht, wenn er dabei Glück hatte.«
    »Nach deinem Gespräch mit Nevarr werde ich dich an diesen Ausspruch erinnern.«
Nevarr? Fitzgerald hatte sich bereits eine herbe Standpauke beim Heimatmilizkommandeur abholen müssen. Und jetzt, nach über einem Monat, wollte Nevarr es selbst wieder aufwärmen? »Das hat doch nichts mit dem lyranischen Überfall zu tun, oder? Meine Schleicher waren für die nördliche Streife nicht verantwortlich.« Und wer auch immer dafür die Verantwortung getragen hatte, er wäre aller Wahrscheinlichkeit nach unehrenhaft entlassen worden, wenn momentan nicht so ein

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