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Battletech 45: Gefaehrlicher Ehrgeiz

Battletech 45: Gefaehrlicher Ehrgeiz

Titel: Battletech 45: Gefaehrlicher Ehrgeiz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Loren Coleman
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Augen um nichts minder beunruhigend wirkten.
Entschlossen, sich nicht einschüchtern zu lassen, blieb Xiam-hu kurz hinter der Tür stehen, die Hände militärisch im Rücken verschränkt, während er darauf wartete, einen Stuhl angeboten zu bekommen oder zumindest begrüßt zu werden. Er zählte fünf Schläge des Aktenkoffers gegen die Rückseite seiner Oberschenkel, bevor Sun-Tzu etwas sagte.
»Sie haben darum gebeten, mich sprechen zu dürfen, Mister Xiam-hu«, erklärte der Kanzler ungeduldig. »Planen Sie, bei dieser Gelegenheit auch irgend etwas zu sagen?«
Soviel zum Thema Höflichkeit. Xiam-hu schluckte verlegen und holte den Aktenkoffer hervor. Er öffnete ihn und hob eine Aktenmappe heraus, die er auf den Schreibtisch des Kanzlers legte. »Die Mappe enthält die offizielle Niederschrift des Antrags Präsidentin Liaos auf Widerruf«, stellte er in höchst formellem Ton fest. »Sowie die Verigraphantworten aller Sternenbund-Mitgliedsstaaten. Das Ergebnis ist seit einem Monat bekannt, vier zu zwei dagegen, aber die Herzogin hielt es für geboten, Euch die offiziellen Unterlagen zukommen lassen, Erster Lord.«
Sun-Tzu machte keine Anstalten, die Mappe zu nehmen. Er warf ihr einen gelangweilten Blick zu und setzte dann ein beleidigendes Grinsen auf. »War es das, Xiam-hu? Oder haben Sie von Candace noch einen anderen Auftrag als den, mir etwas vorzujammern?«
»Nein, das war noch nicht alles«, stellte der Ständige Vertreter fest, und sein Tonfall verlor jede Freundlichkeit, auch wenn er sorgsam darauf achtete, den protokollgemäßen Ton zu wahren. Er würde Sun-Tzu keine Entschuldigung zu weiteren Beschwerden über St. Ives liefern. »Herzogin Liao protestiert in ihrer Eigenschaft als Präsidentin des St. Ives-Paktes«, erklärte er und legte besondere Betonung auf die Titel, um Sun-Tzu daran zu erinnern, daß er es mit einem unabhängigen und anerkannten Mitgliedsstaat des Sternenbundes zu tun hatte, »offiziell gegen das Auftreten der Konföderation auf Denbar und das Eintreffen zusätzlicher Truppenverbände in einer Reihe von Grenzsystemen. Verbänden des Capellianischen Heeres, Erster Lord, nicht der Sternenbund-Verteidigungsstreitkräfte.«
Sun-Tzu warf seinem ranghöchsten Militär einen kurzen Blick zu und gestattete ihm mit einem Nikken, an seiner Stelle zu antworten. Zahns Tonfall erinnerte an die Zurechtweisung eines dummen kleinen Kindes. Das liegt offensichtlich daran, daß SunTzu Liao diese neuen Verbände in seiner Eigenschaft als Kanzler der Konföderation Capella in Marsch gesetzt hat und nicht als Erster Lord des Sternenbunds. Das eine schließt das andere nicht aus.« Er breitete in einer Geste gespielter Hilflosigkeit die Arme aus. »Und die capellanische Besatzung dürfen Sie den Garnisonskräften der betreffenden Welten zuschreiben, Xiam-hu. Sie haben sich geweigert, die Friedenstruppen des Sternenbunds anzuerkennen, daher bin ich gezwungen, diese Planeten als potentiell feindlich einzustufen.«
»Keine weitere Konföderationswelt wird leiden - wie es Hustaing mußte«, stellte Sun-Tzu fest.
Xiam-hu setzte zu einer Antwort an. Dann schloß er den Mund und zählte langsam fünf tiefe Atemzüge ab. während er zur Ruhe kam und seine Gedanken sammelte. Vorsichtig, ermahnte er sich selbst. Vernünftigen Argumenten wird er zugänglich sein. Oder? »Das betreffende Bataillon der BlackwindLanciers wurde aufgelöst, wie Herzogin Liao es versprochen hatte. Sie hat mir Vollmacht erteilt, Verhandlungen über Reparationen an die Konföderation einzuleiten. Aber vom St. Ives-Pakt im Angesicht Eurer Provokation eine völlige Demilitarisierung seiner Grenze zu erwarten, das ist zuviel verlangt.« Der Ständige Stellvertreter richtete sich stolz zu voller Größe auf. »So leicht geben wir uns nicht geschlagen.«
»So, so«, meinte Sun-Tzu leise und schien sich die Erklärung seines Gegenübers mit halb geschlossenen Lidern zu überlegen. »Sie lassen mir keine Wahl.«
»Es freut mich, daß Ihr zur Vernunft kommt, Erster Lord. Wenn...«
»Absolut keine Wahl«, unterbrach Sun-Tzu ihn, immer noch leise, aber mit schneidend scharfem Unterton. »Warum sollte Denbar auch die einzige Welt bleiben, die völlig befriedet ist.«
Repräsentant Xiam-hu stammelte ein paar halbartikulierte Erwiderungen und verfluchte seine eigene Dummheit, in eine so einfache Falle getappt zu sein. Gleichzeitig konnte er kaum fassen, daß Sun-Tzu den drohenden Konflikt mit solcher Kaltblütigkeit eskalieren ließ. »Das können Sie

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