BattleTech 48: Truegerische Siege
Weg durch die von Schutt blockierten Straßen freigetreten und war an der Ruine des Monorailhauptbahnhofs der Stadt stehengeblieben. Der stumpfnasige Zug stand reglos auf der Hochtrasse, außer Betrieb, aber wunderbarerweise unberührt von der Verwüstung, die den Bahnhof verschlungen hatte. Er ging weiter die Hotelmeile hinab, an der einige der luxuriösesten Hotelbetriebe von Solaris City immer noch von Zuschauern der größten Show in der Inneren Sphäre vollbesetzt waren.
Als er in seinem aus den Trümmern geborgenen Cestus die Sicherheit des Raumhafens verließ, hatte Karl Edward keine Ahnung gehabt, was ihn an der Grenze des Internationalen Bezirks zu Black Hills erwartete. Hätte jemand ihm eine Wette angeboten, hätte er sicher nicht darauf gesetzt, geradewegs auf Garrett in dessen OmniMech zu treffen.
Aber da war er, der Masakari, mitten auf der Straße und blockierte Karls Weg, eingerahmt von der Monorailtrasse auf der einen Seite und dem Hotel Imperial auf der anderen. Zuschauer drängten sich an den Fenstern des Hotels, intelligent genug, um von der Straße wegzubleiben, aber zugleich dumm genug, sich einzubilden, die doppelt verglasten Fenster des Hotels böten irgendeinen Schutz. Sie schienen keinerlei Gedanken daran zu verschwenden, dass die Nebenwirkungen eines Mechduells ausreichen konnten, innerhalb von Sekunden die gesamte Hotelfassade zu verwüsten. Sie waren hierher gekommen, um eine Show zu sehen, und sie dachten nicht daran, sich das entgehen zu lassen.
»Ich hatte nicht erwartet, dich hier zu treffen, Garrett. Ich dachte, du wärst in Kobe.«
»Das war ich. Ich stand auch kurz davor, einen Sieg zu erringen, so wie immer.« Ein Augenblick der Stille, dann: »Der Unberührbare. So nennen die Krieger Kobes mich.«
Karl grinste. Aber es war im Augenblick wohl nicht ratsam, dem Clanner zu erklären, was dieses Wort in der draconischen Kultur bedeutete. Er bewegte den Cestus einen Schritt zur Seite, um Garrett aus der Nähe des Hotels wegzulocken. Der fünfundachtzig Tonnen schwere Masakari drehte den Torso in der Hüfte und hob warnend den linken Arm. Die Mündungen der Zwillings-PPK waren Drohung genug, Karl an einem zweiten Schritt zu hindern.
»Und warum bist du jetzt hier?«, fragte er. Karl musste wissen, wem er noch trauen konnte, wenn überhaupt jemandem.
»Ich bin hier, um mir zu holen, was mir zusteht. Wie es scheint, bin ich vor Searcy eingetroffen, aber das ist annehmbar. Wir beide haben noch eine Rechnung zu begleichen.«
Karl schmeckte nervösen Schweiß auf seiner Oberlippe. Der Masakari war ein Killer. Im Duell mit dem Cestus waren die Energiewaffen seiner momentanen Konfiguration in der Lage, Karls Panzerschutz innerhalb kürzester Zeit zu zerblasen. Das Einzige, was sich zu seinem Vorteil anführen ließ, war die Tatsache, dass Garrett anscheinend geradewegs aus einem anderen Gefecht kam, und an Torso und Armen des Omnis minimale Schäden erkennbar waren. Wenn Karl schnell genug handelte, konnte er diesen Schaden möglicherweise ausnutzen.
Aber die Implikation, dass Michael ebenfalls hierher unterwegs war und Garrett ihn erwartete, verstörte ihn. Arbeiteten die beiden zusammen, der Clanner und der Champion? Hatte Michael der von Sternenlicht und Overlord zusammengestellten Einsatzgruppe den Krieg erklärt, weil er seine Stellung als Führer der Truppen von Black Hills bedroht sah? Karl hatte seinem Freund von den Plänen erzählen, hatte sich seiner Hilfe versichern wollen, aber Michael war nicht in der Stimmung gewesen, ihm zuzuhören. Er war zu einer Kreatur Drew Hasek-Davions geworden.
»Bist du deshalb hier, Garrett? Um mit mir abzurechnen?«
»Du überschätzt dich, wie die meisten Barbaren der Inneren Sphäre. Ich bin aus einem wichtigeren Grund hier, und eine bedeutendere Belohnung erwartet mich.« In der Stimme des Clanners lag ein Hauch von Belustigung. »Ein Angebot, das ich nicht abschlagen konnte. Sagt ihr Amateurkrieger das nicht so?«
»Gut genug«, spielte Karl auf Zeit. Er konfigurierte seine Armlaser in mittelschwere und schwere FLK-Kombinationen und legte sie auf die Primärfeuerknöpfe beider Steuerknüppel. Das Gaussgeschütz behielt er auf dem rechten Daumenauslöser. Er schaltete die Zielerfassung auf passiv. Er würde sich auf seine eigenen Fähigkeiten verlassen, nicht auf computergestützte Sensoren. Das war weniger treffsicher, hatte aber den Vorteil, dass Garrett nicht vorgewarnt wurde. »Du bist also zu einem echten Söldner geworden? Für den der
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