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BattleTech 48: Truegerische Siege

BattleTech 48: Truegerische Siege

Titel: BattleTech 48: Truegerische Siege Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Loren Coleman
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Zahlmeister wichtiger ist als der Mensch?«
Karl reizte Garrett, und der Clanner schien den Köder zu schlucken. Er brachte seinen Mech drohend ein Stück näher. »Wir sind nicht unter Boreal Reach. Hier bist du kein Gegner für mich.«
Vorsichtig zog Karl das Fadenkreuz über die Silhouette des Masakari. Ohne Aktivortung veränderte das Symbol nicht die Farbe, um eine Zielerfassung anzuzeigen, aber auf so minimale Distanz zwischen zwei stillstehenden BattleMechs brauchte er nicht die Hilfe des Bordcomputers, um zu treffen. Andererseits war das Hotel zu nah, als dass er sich einen Fehlschuss hätte erlauben können, und jede Sekunde, die er länger zielte, erhöhte die Chance, einen sauberen Treffer zu landen. »Das war Michaels größter Fehler«, warnte er seinen Gegner. »Pass auf, dass du ihn nicht wiederholst.«
Der linke Arm des Masakari streckte sich und richtete die beiden PPKs auf den Cestus. Warnglokken meldeten Karl, dass die Sensoren der gegnerischen Maschine ihn erfasst hatten. Vielleicht lag es daran, dass Karl Michael Searcy erwähnt hatte, den Mann, dessen bloße Existenz in der Aufstellung von Blackstar Garretts Nemesis war. Oder vielleicht glaubte Garrett selbst, er sei ›unberührbar‹.
»Was soll ich nicht wiederholen?«, fragte er.
»Deiner eigenen Presse glauben«, sagte Karl und drückte die Auslöser durch.
Beide Mecharme des Cestus streckten sich dem Gegner entgegen und schleuderten dicke Bündel smaragdgrüner Lichtenergie. Breite Schmelzspuren öffneten den rechten Arm des OmniMechs, zogen sich über seine Brustpartie und hinunter zum linken Hüftgelenk. Panzerplatten fielen abgeschält zu Boden und öffneten eine Bresche in der rechten Torsoseite, durch die einen Sekundenbruchteil später Karls Gausskugel mit brutaler Gewalt donnerte. Der Masakari kippte unter dem Treffer nach hinten, hielt sich aber aufrecht.
»Du bist sehr berührbar«, stellte Karl grimmig fest, bewegte den Mech nach hinten und wartete darauf, dass seine Waffen neu aufluden. In der Zwischenzeit machte er sich auf den Feuersturm gefasst, der ihm aus den Geschützen Garretts bevorstand.
* * *
    Der Angriff wuchtete das Gyroskop des Kriegsfalke außer Balance, trotz des Ausgleichsignals von Garretts Neurohelm. Der Mech kippte bedrohlich nach hinten und rang mit dem Zug der Schwerkraft, während der Clanner im Innern der Kanzel mit den Kontrollen kämpfte, um den fünfundachtzig Tonnen schweren Kampfkoloss auf den Beinen zu halten. Er grätschte die Mechbeine, um ihn stabiler zu machen und stieß die Mecharme als Gegengewicht nach vorne. Er duckte den Omni heftig ab, in der Hoffnung, dem Schlag die Wucht zu nehmen. All das waren instinktive Reaktionen auf die brutale Wucht des Angriffs, über lange Jahre antrainierte Reflexe. Und sie hatten Erfolg. Langsam brachte er den Kriegsfalke wieder unter Kontrolle und kippte ihn zurück in Kampfstellung.
    Er würde sich nicht von der Eröffnungssalve dieses dreckigen Surats besiegen lassen.
Aber der Schaden war angerichtet. Rote und gelbe Warnlichter blinkten vor ihm auf der Konsole, und schrille Alarmtöne forderten Aufmerksamkeit für beschädigte Systeme. Diese eine Salve hatte gereicht, ihn auf fünfzehn Prozent Panzerung zu bringen. Der Rest lag als qualmende Schlackehaufen um den Mech herum auf dem Boden. Ein Wärmetauscher im rechten Torso war geborsten, was zusätzlich Abwärmeprobleme versprach.
Also würde er etwas stärker schwitzen. Garett zog das Fadenkreuz über die holografische Sichtprojektion, die der Bordcomputer des Kriegsfalke in sein Blickfeld warf. Das Symbol verschwand eine endlos scheinende Sekunde lang, bevor es wieder auftauchte und über die Sichtprojektion sprang, um sich schließlich über den im Rückzug befindlichen Cestus zu senken. Er zog den Abzug durch und schleuderte seinem Gegner eine doppelte Energiekaskade azurblauer Vernichtung aus der Zwillings-PPK hinterher. Die künstlichen Blitzschläge zuckten wild peitschend aus den Mündungen und auf den breitschultrigen BattleMech zu.
Und an ihm vorbei.
Die Entladungen verpufften nutzlos an einem Schutthaufen und jagten einen Geysir aus verkohlten Trümmern gen Himmel. Abgesehen von vereinzelten Stahlbetonbrocken, die vom Kopf des Cestus abprallten, richtete die Salve nichts aus.
Garrett starrte ungläubig auf den Sichtschirm und verschenkte durch den Schock gelähmt kostbare Sekunden. Ein zweiter Blick auf die Systemanzeige bestätigte, was der Aussetzer des Fadenkreuzes schon angedeutet hatte. Die

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