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BattleTech 48: Truegerische Siege

BattleTech 48: Truegerische Siege

Titel: BattleTech 48: Truegerische Siege Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Loren Coleman
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weigern zu antworten. Drew rief ihn über die Frequenz an, von der er wusste, dass Michael Searcy und Karl Edward sie für Privatgespräche reserviert hatten. Es mochte genügen, Michaels Aufmerksamkeit zu erregen und Drew vielleicht sogar eine Chance zu geben, seine Freundschaft mit Karl weiter zu vergiften. Er dachte grundsätzlich zwei Schritte voraus.
»Michael, bester Junge, wo willst du denn hin?«
    Einen Moment lang knisterte es nur in seinem Ohr, dann hörte er Michael antworten. »Sie haben ja wirklich keine Zeit verloren. Wann ist die Meldung rausgegangen, vor zwei Minuten?«
    Drews Stimme wurde streng. »Ich habe eine Frage gestellt.«
»Was ich mache? Ich werde diesem Wahnsinn ein Ende bereiten. So oder so.«
Ein Ende der Kämpfe war genau das, was Drew ganz entschieden nicht wollte. Es waren noch zu viele Gelegenheiten ungenutzt, um die Situation vorzeitig zu einem Ende kommen zu lassen. Er wartete noch immer auf die Bestätigung, dass Stroud tot und die Skye Tiger zerschlagen waren. Erst dann würde er die Lage wieder unter Kontrolle bringen, natürlich als Sprecher der Stallbesitzervereinigung, aber eben doch auch als der Retter von Solaris VII. Er würde auf gar keinen Fall zulassen, dass Michael Searcy ihm diese Pläne durchkreuzte. Also wurde es Zeit, den Schein aufzubauen.
»Du bist unterwegs nach Schlesien, Michael. Ich habe dir gesagt, du sollst dich von den Lyranern fernhalten. Hast du uns in der letzten Woche noch nicht genug Unheil gebracht?«
»Nicht schlecht«, gratulierte Searcy. »Bestimmt zeichnen Sie dieses Gespräch auf, und wenn sie endlich die Herrschaft über Solaris VII wiederhergestellt haben, wird es in den Medien und bei den Behörden bestimmt Eindruck machen. Natürlich nur, solange ich keine Gelegenheit bekomme, meine Seite der Geschichte zu erzählen.«
»Niemandem wird sie glauben, nicht bei deiner Vergangenheit. Überlege dir gut, was du tust, Michael. Denk daran, was du riskierst.« Drew konnte Michael beträchtlichen Schaden zufügen, falls der versuchte, sich ihm in den Weg zu stellen.
»Sie können mir nichts antun, was ich nicht schon einmal überlebt habe. Und wenn ich gewinne, wird es keine große Rolle spielen. Der Schein wird entscheiden. Das habe ich von Ihnen gelernt.«
»Es wird eine Rolle spielen«, knurrte Drew. »Ich werde dafür sorgen, dass es eine spielt. Du wirst nicht lange Gelegenheit haben, irgendeinen Sieg zu genießen.«
»Lange genug. Und wenn es bedeutet, dass Sie sich für den Rest Ihres Lebens jeden Tag daran erinnern müssen, dass ich Sie besiegt habe, reicht mir das als Genugtuung. Das wird ein Sieg sein, den Sie nicht für die Medien zurechtbiegen können.«
Drew stieß den Finger auf den Aus-Knopf und unterbrach die Verbindung. Er war kurz davor, die Beherrschung zu verlieren, aber das ließ er nicht zu. Blinde Wut hätte niemandem außer Searcy etwas genutzt. Kalte Berechnung, das war Drews Stärke. Wenn Michael mit den großen Jungs spielen wollte, würde Drew ihm ein paar abschließende Lektionen darüber erteilen, wer die Spielwelt wirklich regierte. Ein einzelner MechKrieger hatte keine Chance, nicht in Drews Arena. Als er seine verschiedenen Rückversicherungen durchging, besserte sich seine Stimmung wieder. Im schlimmsten Fall würde er nicht schlechter dastehen als jetzt.
Besonders, weil er einen Spieler in Michaels eigener Liga einsetzen konnte. Na schön, dann würde es nun eben heißen, Krieger gegen Krieger. Drew würde einen Weg finden, sich etwas von dem Prestige zurückzuholen, das sein aufmüpfiger Gladiator mitgenommen hatte.
* * *
    Auf seinen nach hinten geknickten Beinen wuchtete der Mahlstrom vorgebeugt wie ein riesiger Raubvogel heran. Allerdings endete damit auch schon jede Ähnlichkeit mit einem Lebewesen. Die PPK im rechten Arm des avoiden Mechs spie einen tödlichen Strom von Energie aus, der sein Ziel weit verfehlte und ein großes Stück Stahlbeton aus dem Geländer der Gründerbrücke sprengte. Ein schwerer Laser im linken Unterarm schleuderte rubinrote Vernichtung in den Boden, wo keine Sekunde zuvor noch Garretts Kriegsfalke gestanden hatte.
    Mit fünfundsechzig Stundenkilometern rannte Garrett schräg auf den wuchtigen Mahlstrom zu. Er spießte den Mech auf seinem Sichtschirm mit einem weit genaueren Fadenkreuz auf, als er es lange zur Verfügung gehabt hatte, und die Zwillings-PPKs im linken Arm der Kampfmaschine geißelten den BattleMech seines Gegners mit zwei tödlichen, elektrischblauen Energiepeitschen.

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