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BattleTech 48: Truegerische Siege

BattleTech 48: Truegerische Siege

Titel: BattleTech 48: Truegerische Siege Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Loren Coleman
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jeden Zweifel auf eine der ungeschützten Flanken des Kriegsfalke abgesehen und zählte darauf, dass der überhitzte ClanMech nicht in der Lage war, sich schnell genug zu drehen, um seine Pläne zu durchkreuzen. Garrett riss an den Kontrollen und kämpfte darum, dem Mech mehr Leistung abzuringen, als er unter derartigen Umständen zu liefern konstruiert war. Er zwang die Maschine in eine unbeholfene Drehung, rotierte den Torso bis an die Grenze des Möglichen und streckte den rechten Arm des Mechs aus.
Es reichte gerade aus, um die beiden Impulslaser direkt auf die Brustpartie seines Angreifers zu richten. Smaragdene Lichtbolzen hämmerten auf den Torso des Cestus ein und fraßen sich in die Durallexpanzerung. Ein grauer Nebel verdampften Metalls bedeckte seinen Rumpf, aus dem in hohem Bogen Schlacketropfen spritzten. Es genügte, die andere Maschine schwer zu beschädigen, nicht aber, sie aufzuhalten. Karl Edward hatte bei seinem Sturmlauf zu viel Schwung entwickelt. Zu spät erkannte Garrett, dass sein Gegner ihn rammen wollte.
Er stieß den Knüppel der Geschwindigkeitskontrolle so heftig vor, dass er eine der Rasten abbrach und teilweise aus der Halterung kippte. Der Kriegsfalke schaffte einen halben Schritt - nicht annähernd genug -, bevor der Cestus in seine geschwächte rechte Seite prallte.
Der Schlag schleuderte Garrett hart in die Sicherheitsgurte, die sich tief in Brust und Schultern gruben. Das Knirschen berstender Panzerplatten donnerte in seinen Ohren. Das Knie des Cestus streifte das rechte Hüftgelenk des Kriegsfalke und der ohnehin schon ungünstig nach hinten gestreckte Arm des Omnis zerrte am Schultergelenk. Dann grub der kleinere Mech seine Schulter in die zertrümmerte rechte Torsoseite und drückte die wuchtige Abschirmung des Fusionreaktors tief ins Rumpfinnere, wo sie auf den Kreiselstabilisator und den Reaktor schlug.
Als der ClanMech fest im Griff der Schwerkraft zurücktaumelte, gab es keine Rettung mehr für ihn. Selbst wenn er noch die Kraft besessen hätte, auf den Beinen zu bleiben, der Fusionsreaktor war zu schwer beschädigt, um ihn noch unter Kontrolle zu bringen. Schon versagten die Eindämmungsfelder. Goldenes Feuer leckte aus der eingedrückten rechten Flanke und brach durch beide Hüftgelenke. Die wenigen Überreste an Panzerung, die den Torso noch beschützten, zerschmolzen, sackten ein und fielen nach innen. Schwarzer Rauch quoll aus den Nähten um den Mechkopf.
Garrett roch das schmelzende Metall einen Sekundenbruchteil, bevor das entfesselte Inferno sich durch den Boden der Kanzel fraß. Dann fühlte er die sengende Hitze, die Metall und Fleisch verzehrte und den Raum um ihn herum mit einem grellen Licht erfüllte. Aber tief in seinem Innern, an einem Ort, den seine Schmerzensschreie nicht erreichen konnten, brannte ein letzter Funken des Stolzes, der Befriedigung. Sein Clan war tot. Er war mit ihm gestorben, auch wenn er sich geweigert hatte, es anzuerkennen. Und jetzt würde er endlich Frieden finden.
Frieden darin, dass er diese Schande nicht überleben würde.
* * * »Ich habe immer gewusst, dass du das Zeug dazu hast.«
    Michael steuerte seinen Brandschatzer vorwärts und achtete sorgfältig darauf, einen Bogen um das noch qualmende Wrack von Garretts Masakari zu machen, einer Maschine, die der Clanner grundsätzlich nur als Kriegsfalke bezeichnet hatte. Nach dem Bersten des Fusionsreaktors war nicht mehr viel davon übrig, was man noch wiedererkennen konnte, nur schwarze, verbogene Metalltrümmer. Ein paar der größeren Stücke waren über die Straße verstreut, dem Inferno entgangen, darunter auch ein Mecharm, der durch die Fassade des Imperial gebrochen war und den Kampf näher an die Zuschauer gebracht hatte, als die sich gewünscht hätten. Die meisten Fenster des Hotels waren geborsten. Die Leute, die er im und um das Gebäude sehen konnte, bewegten sich wie in Trance, langsam und ziellos, aber zumindest lebten sie noch. Jedenfalls die meisten.
    Karl antwortete nicht. Der Cestus lag reglos auf der Seite. Unfähig, sich nach dem Aufprall des Rammangriffs und der Vernichtung des Masakari noch auf den Beinen zu halten, war er in die Trümmer des Monorailbahnhofs gestürzt. Michael machte sich Sorgen. Von der Wucht der Explosion über eine trümmerübersäte Straße geschleudert, mit nur einem Mecharm, um den Sturz abzufangen, bestand die Gefahr, dass sein Freund verletzt war. Schwer verletzt. Michael senkte den Brandschatzer neben dem gestürzten Cestus in die

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