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BattleTech 48: Truegerische Siege

BattleTech 48: Truegerische Siege

Titel: BattleTech 48: Truegerische Siege Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Loren Coleman
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Schutzpanzer zu nutzlosem Schrapnell. Als der überschwere Kampfkoloss unter dem Angriff ins Wanken geriet und zerschmolzene Panzerung vom Rumpf der Maschine auf den grauen Asphalt tropfte, setzte Victor Vandergriff seine Banshee in Bewegung.
»Das«, sagte er, »dürfte kein Problem mehr darstellen.«

23
Kolosseum, Schlesien, Solaris City, Solaris VII Freedom-Theater, Provinz Skye, Lyranische Allianz
     
21. August 3062
    Der Doppelrotor des Hubschraubers wummerte laut über der Kabine. Die Geschwindigkeit, mit der er über den Parkplatz der Steiner-Arena jagte, ließ den Fahrtwind laut an der offenen Seitentür der Maschine vorbeipfeifen und an der Kleidung der auf ihren Plätzen angeschnallten Passagiere zerren. Der Wind peitschte kalt und feucht über Julian Neros bloße Haut und trug den Geruch von Rauch und Ruß in die Kabine, ein Aroma, das schon die ganze letzte Woche über der Stadt hing. Sein Gesicht schien in der Kälte von hunderten winziger Nadeln malträtiert, aber seine Ohren unter dem schweren Kopfhörer waren warm geblieben. Er konnte alle Gespräche der MechKrieger mithören, soweit sie über offene Kanäle erfolgten.
    Das Kreischen und Krachen der Entladungen aus den Partikelprojektorkanonen der Banshee erreichte Julian trotz des Rotorlärms und der dämpfenden Wirkung des Kopfhörers. Zumindest schien es so. Nicht, dass es wichtig gewesen wäre, denn die Richtmikrofone seiner Kameracrew waren durchaus in der Lage, die Begleitgeräusche des Gefechts für die Zuschauer an den Monitoren einzufangen.
    »Ein vernichtender Angriff Victor Vandergriffs, der offensichtlich jeden Versuch einer friedlichen Beilegung ablehnt«, kommentierte Julian ins Mikro. »Man muss Michael Searcy zugute halten, dass er den Versuch unternommen hat, aber er hat teuer dafür bezahlt. Die Panzerung des Brandschatzer fließt im wörtlichsten Sinne vom Rumpf.«
    Die umgebaute Banshee bewegte sich schräg vorwärts, und die Autokanone in ihrem Torso spie eine Salve Bündelmunition aus. »Und jetzt setzte Vandergriff mit der LB-X-Autokane nach, gegen die er das serienmäßige Gaussgeschütz der Banshee eingetauscht hat. Der größte Teil der Splittermunition scheint den aus dem Gleichgewicht geratenen Brandschatzer jedoch verfehlt zu haben und stattdessen in Boi Yardiis italienisches Restaurant auf der anderen Seite der Luisen-straße einzuschlagen.«
    Julian blickte kurz hinüber zu der Trümmerwolke, die an der Seite des Gebäudes herabregnete, aber die Geschosse schienen nicht bis ins Innere der Gaststätte durchgeschlagen zu sein, und er verzichtete auf eine weitere Erwähnung. Er hatte genug damit zu tun, sich den Hals zu verrenken, um die sich duellierenden Kampfmaschinen im Blick zu behalten, als der Helikopter den Kurs änderte. Er stieß den Piloten mit dem Ellbogen an und zeichnete einen Kreis in die Luft. Eine Hand über das Mikro vor seinem Mund gelegt, um zu verhindern, dass seine Stimme über den Sender ging, nickte er nach rechts. »Drehen Sie scharf ein und halten Sie die Mechs im Sichtfeld der Kameras.« Seine Stimme duldete keinen Widerspruch. Der Pilot stand auf der Gehaltsliste des Senders - und Nero hatte gesprochen.
    »Searcy ist noch auf den Beinen, auch wenn es für ein paar Sekunden nicht danach aussah. Der Brandschatzer ist kein leichter Gegner, den man schon so früh im Kampf außer Gefecht setzen könnte, und Searcy ist kein Anfänger. Wir dürfen mit einem harten Gegenschlag rechnen, und da! Laserfeuer zuckt durch die Lücke zwischen Searcy und Vandergriff. Aber keine Gausskugeln! Michael Searcy verzichtet auf den Einsatz seiner furchtbarsten Waffen.«
    Und Julian konnte sich nicht erklären, warum. Vandergriff erholte sich bereits von Searcys brutalem Lichtwerferschlag und steuerte die Banshee zurück nach rechts, um den Gegner im Visier zu halten. Ohne die Gaussgeschütze war der Kampf weit ausgewogener, als es sich selbst Julian gewünscht hätte. Der unfehlbare Nero hatte Michael Searcy - zur Hölle mit diesem unzuverlässigen Davionisten - bewusst freundlicher behandelt, um sich alle Optionen für den Fall offenzuhalten, dass der Kampf sich zu dessen Gunsten entwickelte. Er musste bereit sein, sich auf die Seite einer Friedensinitiative zu stellen, so seltsam es auch war, dass sie ausgerechnet von einem Solaris-Gladiator ausging. Vielleicht hatte der Augenschein getäuscht und Searcy war nicht darauf vorbereitet gewesen, seine Friedensentschlossenheit mit Waffengewalt zu stützen. Was auch

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