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BattleTech 48: Truegerische Siege

BattleTech 48: Truegerische Siege

Titel: BattleTech 48: Truegerische Siege Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Loren Coleman
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schnell von der Mauer, zielte über deren Krone und presste den Auslöser am Schaft der Stange. Die Kugel wurde von einer kleinen Druckluftpatrone in die Höhe geschossen und flog zehn Meter weit, bevor der Draht, an dem sie befestigt war, seine volle Länge erreicht hatte. Die Kugel fiel auf der anderen Seite der Mauer herab und der Industriekleber auf ihrer Oberfläche verband sich augenblicklich mit dem Stein. Megan drückte einen zweiten Knopf, und mit einem singenden Geräusch spulte der Motor im Innern den Draht wieder auf.
    Sie stellte einen Fuß in die Schlaufe und ließ sich von der Kletterstange die Mauer hinauftragen. Als sie sich der Mauerkrone näherte, brauchte sie nur den Motor abzuschalten, das Kabel um eine der Eisenspitzen zu winden, die von der Oberkante der Begrenzung aufragten, und sich an der anderen Seite hinabfallen zu lassen. Indem Sie sich am Ende des Kletterstangenkabels festhielt, konnte sie sich weit genug herablassen, um nur noch knappe zwei Meter auf den weichen Rasen zu fallen, den die Gärtner zu Drew Hasek-Davions Erbauung in erstklassigem Zustand hielten. Das Gerät ließ sie an der Mauer zurück, wo die Wachen es ohne Zweifel irgendwann entdecken würden.
    Megan würde das Gelände durch das Haupttor verlassen.
Ein kurzer Spurt über sorgsam gepflegte Gartenwege, über denen der Duft von mehr Blumen hing, als sie je an einem Ort versammelt gesehen hatte, brachte Megan an den Sockel eines Springbrunnens. In der Mitte eines Dutzends kleiner Wasserfontänen ragte das Betonstandbild eines Landungsschiffs der Ünion-Klasse auf, dessen Sockel breit genug war, um einem kompletten Infanteriezug Deckung zu liefern. Weiter würde sie unentdeckt nicht kommen. Die Mauern hatten zwar jede Menge Sicherheitsmängel, aber das hieß keineswegs, dass die Sicherheitsmaßnahmen des Grünen Hauses das Werk von Stümpern waren. Selbst aus der besten Position hätte sie zwanzig Meter weit laufen müssen, um wieder in Deckung zu kommen, und hier waren die Kameras so aufgestellt, dass es keine toten Winkel gab. Möglicherweise hätte sie einem Wagen in die Garage folgen können, wenn sie in der Nähe der Auffahrt wartete, aber dafür fehlte ihr heute die Zeit.
Megan stand auf und schlenderte in Richtung Haustür. An der Hausecke schlüpfte sie in die offene Garage. Hasek-Davions Chauffeur lehnte an der Flanke des Amanita-Schwebers und nickte ihr zu, ohne sie eine Sekunde aus den Augen zu lassen. Sie winkte kurz und ging zur Verbindungstür ins Haus. Die Tür öffnete sich, noch bevor sie die Hand auf die Klinke gelegt hatte. Garrett stand mit einem ausdruckslosen Blick in seinen grauen Augen im Rahmen und befahl ihr, ihm zu folgen.
Diese Runde ging wieder einmal an HasekDavion.
»Ms. Church. Wie immer ist es ein Vergnügen, Ihnen zu begegnen.« Drew Hasek-Davion winkte ihr mit dem Billardqueue zu, als sie das Spielzimmer betrat. Er beugte sich über den Tisch, visierte am Stock entlang, und verteilte mit einem lauten Knall die bunten Kugeln über den ganzen Tisch. »Ich nehme an, ich muss mehrere Kameramotoren reparieren lassen und werde auf der nächsten Rechnung mal wieder eine Kletterstange finden.«
Sie zuckte die Achseln und sah sich um. Abgesehen von Garrett waren sie und der Besitzer des Blackstar-Stalls allein. Drew Hasek-Davion traf sich nie ohne Begleitung mit ihr. Der Mann vertraute niemandem, dessen Schicksal nicht völlig in seiner Hand lag, und Megan weigerte sich, ihm eine derartige Macht über sich zu geben. Auch ohne solche Komplikationen war es gefährlich genug, mit dem Teufel vom Grünen Haus Geschäfte zu machen.
Der beleibte Stallmeister stellte das Queue beiseite und griff nach seinem Gehstock. Er klopfte mit dem Löwenkopfknauf auf seine Handfläche, während er mit ihr sprach. »Ich hoffe, Sie hatten unterwegs keine Schwierigkeiten. Bei all den Unruhen in der Stadt hatte ich Bedenken, Sie herzubestellen.«
»Auf der Straße hat man nur Schwierigkeiten, wenn man dort nichts zu suchen hat.« Sie zog die Schultern hoch. Plötzlich wurde ihr unbehaglich dabei, wie Hasek-Davion sie mit gemessener Neugierde musterte. »Cathay ist ein Höllenloch«, stellte sie fest und schüttelte die Erinnerung an fünf entsetzliche Minuten im Liao-Viertel ab, als sie in einen Schusswechsel zwischen nicht weniger als fünf Mechs geraten war. »Aber durch Schlesien oder Black Hills zu kommen ist leicht, wenn man weiß, wann man Archon-Prinzessin Katrina oder Prinz Victor hochleben lassen muss.«
»Und

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