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BattleTech 48: Truegerische Siege

BattleTech 48: Truegerische Siege

Titel: BattleTech 48: Truegerische Siege Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Loren Coleman
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nicht?«
Karls Antwort ließ lange auf sich warten. »Ja, Michael, vermutlich hätten sie eine Menge Vita-Orange oder Holoviddisks vom letzten Sunspotkonzert verkauft. Richtig zusammengeschnitten und mit Werbung gekoppelt, natürlich.«
Natürlich. Bei Karl hörte sich das an, als sei daran etwas nicht in Ordnung, aber genauso lief es nun einmal auf Solaris VII, und niemand konnte sich leisten, das zu vergessen. Nicht, wenn er auf der Spielwelt obenauf bleiben wollte, und genau das hatte Michael Searcy vor. Die Trophäe war in Reichweite, und so oder so würde er sie sich sichern. Ob es nun Arenaduelle waren oder offener Schusswechsel in den Straßen, es blieb ein Kampf zwischen den Fraktionen. Krieger gegen Krieger.
Steiner gegen Davion?
Michael dachte an das ›Mechrunde‹-Interview zusammen mit Jarman Bauer. Er hatte das Spiel mitgemacht, aber die Regeln gebeugt, wie es ihm behagte. Er hatte Bauer eine Falle gestellt und ihn vor den Kameras niedergeschlagen. Und am nächsten Tag hatte Stormin' Michael Searcy in Ishiyama über das ›Landei‹ triumphiert. Präsentation und Demonstration. Schein wurde Wirklichkeit. Und mehr tat er auch jetzt nicht. Oder? Er war der Favorit der Vereinigten Sonnen, und man erwartete von ihm, dass er die Ehre seiner Nation und des Blackstar-Stalls verteidigte.
Schein und Wirklichkeit.
Gab es da wirklich einen Unterschied?

13
Grünes Haus, Black Hills, Solaris City, Solaris VII Freedom-Theater, Provinz Skye, Lyranische Allianz
     
16. August 3062
    Die Überwachungskameras auf der hohen Mauer, die das Grüne Haus umgab, drehten sich von einer Seite zur anderen und suchten die Straße nach möglichen Gefahren ab. Erstaunlicherweise waren die Straßen weitgehend leer. Dieser Teil des Viertels war zu weit entfernt von der Innenstadt, und bisher war der Mob nicht bis in diesen teuren Wohnbezirk von Black Hills vorgedrungen. Sollte jemand den Versuch unternehmen, war an der Ecke St. Hellions Avenue und April Street ein Totschläger stationiert, der Plünderungen und ähnlich unerwünschtes Verhalten unterbinden würde, während er zugleich Ausschau nach feindlichen Mechs hielt. Das örtliche Tunnelsystem war durch bewusste Einstürze der Zugangskorridore abgeriegelt worden, sodass BattleMechs sich nur an der Oberfläche nähern konnten. Das einzige Sicherheitsrisiko bestand in der nahen Grenze zu Cathay, aber deren gegenüberliegende Seite wurde noch von der, Freies-Capella-Fraktion kontrolliert, die traditionell gute Beziehungen zu Haus Davion pflegte.
    Womit Drew Hasek-Davions persönlicher Besitz sich mitten in einem der wenigen relativ sicheren Bereiche befand, die es in Solaris City noch gab.
    Megan Church schob sich an einer der fünf Meter hohen Wände entlang und lauschte auf mögliche Gefahren über das Scharren ihrer Lederjacke auf der rauen Steinoberfläche hinaus. In der rechten Hand hielt sie einen ein Meter langen Stock. An einem Ende des Stabs hing eine Schlaufe herab, das andere endete in einer harten, mit einer Spezialplastikhülle abgedeckten Kugel. Sie drückte sich an die Mauer, um nicht ins Blickfeld der Kameras zu gelangen, deren Objektive sie über den Mauerrand lugen sah. Durch ihre asynchrone Bewegung entstanden kurze Lücken in der Abdeckung. Das genügte.
    Hätte der Pilot des Totschläger das Gerät in ihrem Besitz bemerkt, hätte er sie auf der Stelle getötet, nur um auf Nummer Sicher zu gehen. Es handelte sich um eine Kletterstange, eine Infanterieausrüstung, um am Bein eines BattleMechs hochzuklettern und Bündelladungen in Knie und Hüftgelenken zu platzieren. Außer beim Einsatz dieser und einer Handvoll weiterer Spezialausrüstungen waren MechKrieger gegen alles geschützt, was bloße Fußtruppen ihnen entgegenschleudern gönnten. Glücklicherweise kehrte der Mech ihr den Rücken zu, und auch wenn sein Pilot ohne Zweifel über eine 360°-Anzeige auf dem Sichtschirm seines Cockpits verfügte, war die Gefahr, dass er sie unter diesen Umständen bemerkte, ziemlich gering. Außerdem hatte Megan nicht vor, sich ihm noch weiter zu nähern. Auch außerhalb des Schlachtfelds konnte eine Kletterstange sich als nützlich erweisen.
    Sie beobachtete die unregelmäßigen Kamerabewegungen und zog die Plastikhülle von der Kugel der Kletterstange. Dabei achtete sie sorgfältig darauf, nicht mit dem Spezialkleber an der Oberfläche in Berührung zu kommen. Als beide Kameras unmittelbar über ihr das Sichtfeld kreuzten und sich auseinander bewegten, löste sie sich

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